Der Kampf um das Momentum

Von Andreas Lehner
Das Hinspiel in Dortmund gewann Schalke mit 2:1
© getty

Bei Schalke gegen Dortmund geht es immer um mehr als drei Punkte (Sa., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER). Die entscheidenden Fragen dieses Mal: Holt sich Jens Keller die endgültige Absolution? Wie reagiert Jürgen Klopp auf seine Ausfälle? Welcher Jungstar drückt dem Spiel seinen Stempel auf: Julian Draxler oder Mario Götze? Und was passiert rund ums Stadion?

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Die Bedeutung des 142. Derbys:

Die Schalker haben in der Hinrunde schon erfahren, wie sich ein Derbysieg positiv auf die Stimmung rund um den Verein und das Selbstvertrauen auswirken kann. Mit dem Eindruck des 2:1 im Signal Iduna Park kamen die Königsblauen nur vier Tage später zu einem famosen 2:0 in London beim FC Arsenal.

Auch dieses Mal steht gleich nach dem Derby ein wichtiges Champions-League-Spiel an: das Rückspiel im Achtelfinale gegen Galatasaray (Hinspiel 1:1). Zwei positive Erlebnisse und Schalke könnte das ganze Krisengerede der letzten Wochen endgültig hinter sich lassen. Bis auf zwei Punkte sind die Schalker an Eintracht Frankfurt und Champions-League-Qualifikationsplatz vier herangerückt.

Durch den positiven Trend in den letzten Spielen hat auch die Diskussion um Trainer Jens Keller etwas an Schwung verloren. "Es ist jetzt eine Idee zu erkennen", sagt Sportvorstand Horst Heldt. "Die Spieler haben von Anfang an gemerkt, dass er gute Arbeit macht."

Die Entwicklung der Mannschaft ist auch für Heldt nicht ganz unwichtig, schließlich hat er Keller installiert, mit einer Jobgarantie bis Saisonende ausgestattet und dafür von Beginn an Kritik einstecken müssen. "Jeder Trainer bekommt doch eine Chance, sich entwickeln zu dürfen, aber Jens Keller hat sie nie bekommen. Vom ersten Tag an wurde er abgekanzelt, und das nicht nur vom Boulevard." Ob Keller ein Derbysieg und der Einzug ins Viertelfinale der Champions League allerdings reichen, ist nach wie vor dahin gestellt. Die Gerüchte um eine Wiedervereinigung von Heldt und Armin Veh halten sich hartnäckig.

Schalke 04 - Borussia Dortmund: Die Bilanz

Trainerdiskussionen gibt es in Dortmund schon lange nicht mehr. Jürgen Klopp und sein Team werden gerade noch für ihr Auftreten in der Champions League beim 3:0 über Schachtjor Donezk gefeiert. Die "FAZ" sprach sogar vom "Fußball, der die Welt verändert".

Die Dortmunder haben nach dem Ausscheiden im Pokal gegen den FC Bayern (0:1) durch zwei Siege gegen Hannover und Donezk das Momentum wieder auf ihre Seite gezogen. Mit einer Niederlage gegen Schalke wollen sie sich diese Euphorie nicht umgehend wieder kaputt machen lassen.

Denn der BVB ist trotz der Pokal-Niederlage auf einem guten Weg seine Saisonziele (erneute Champions-League-Qualifikation und gutes Abschneiden in Europa) zu erreichen. Zwei Niederlagen in einer Saison gegen den Erzrivalen würden aber einen faden Beigeschmack hinterlassen. Klopp kennt das Gefühl schon aus der Saison 2009/10.

"Die Spiele gegen Schalke sind nach wie vor die speziellsten Bundesligaspiele in jeder Saison", sagt der Trainer. "Einmal zu verlieren, kann passieren, aber ein zweites Mal will man es auf keinen Fall akzeptieren, wir wollen das Bild wieder zurechtrücken."

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