Der Kampf um das Momentum

Von Andreas Lehner
Das Hinspiel in Dortmund gewann Schalke mit 2:1
© getty
Cookie-Einstellungen

Die Sicherheitsfrage rund um das Spiel:

Die Bilanz vom Hinspiel war ernüchternd: elf Verletzte, darunter acht Beamte, 163 Schalker und 17 Dortmunder in Gewahrsam. Die Ausschreitungen im Vorfeld der Partie waren die schwersten der letzten Jahre. 1200 Einsatzkräfte konnten die Krawalle damals nicht verhindern.

"Dortmunder und Schalker Gewalttäter haben unser Sicherheitskonzept bewusst unterlaufen und sind entgegen der Ankündigung konspirativ angereist", sagte der Einsatzleiter der Dortmunder Polizei hinterher.

Die Polizei musste für ihre Herangehensweise nachträglich auch leise Kritik einstecken. Denn dass sich potenzielle Krawallmacher nicht an die vorgegebenen Anreisewege der Polizei halten, ist eigentlich abzusehen gewesen. So schafften es 600 Schalker, sich mitten in der Stadt an der Universität zusammenzurotten und von dort zum Stadion zu marschieren, was natürlich auch eine Bedrohung für friedliche Fans darstellte.

Dass auch am Samstag Ausschreitungen zu befürchten sind, zeigt der Vorfall vom Mittwochabend. Am Dortmunder Flughafen landete eine Maschine aus Mazedonien. An Bord eine befreundete Hooligan-Gruppe der Schalker aus Skopje. Schon beim Verlassen des Flughafens kam es zu Auseinandersetzungen mit Dortmunder Hooligans. "Nach einer Massenschlägerei gab es eine regelrechte Steinwurfschlacht zwischen den verfeindeten Lagern. Es ist ein Wunder, dass niemand schwer verletzt wurde", sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten stellten Schlagstöcke, Messer, Pfefferspray und Gebissschützer sicher.

Bereits im Januar verhinderte die Polizei am Dortmunder Hauptbahnhof das Aufeinandertreffen von Schalker und Dortmunder Hooligan-Gruppen. Die Chancen, dass es am Samstag ruhig bleibt, stehen relativ gering. Auch wenn die Polizei alles tun will, "um eine erneute Gewalteskalation zu verhindern - und jede Randale im Keim ersticken."

Sollte es wieder Ausschreitungen in der Größenordnung des Hinspiels geben, wäre dies nach der Frankfurter Pyro-Aktion in Leverkusen der nächste große Rückschlag für beide Seiten seit der Verabschiedung des Sicherheitskonzepts.

Seite 1: Die Bedeutung des 142. Derbys

Seite 2: Das Duell der Jungstars: Draxler vs. Götze

Seite 3: Die Personalfragen bei Schalke 04

Seite 4: Die Personalfragen bei Borussia Dortmund

Seite 5: Die Sicherheitsfrage rund ums Spiel