Der neue Lewy, ein Gunner und ein Wuschelkopf

Von Christoph Köckeis / Jochen Rabe
Vier Neue in der Bundesliga: Nikola Djurdjic, Dong-Won Ji, Mateo Pavlovic, Arkadiusz Milik (v.l.)
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Genki Omae (Fortuna Düsseldorf)

Werdegang: Über 8.000 Japaner leben in Düsseldorf. Einer von ihnen ist nun Genki Omae. Wenn der 23-Jährige aus Yokohama die Erwartungen erfüllt, werden künftig hunderte Landsleute in die Arena pilgern. "Wir haben die Beziehung zu unserer großen japanischen Gemeinde immer vorangetrieben", freut sich Präsident Peter Frymuth. Dennoch ist die Verpflichtung Omaes keinesfalls ein Werbe-Gag. Im Trikot von Shimizu S-Pulse erregte er mit 13 Toren Aufmerksamkeit, trat fünfmal als Vorlagengeber in Erscheinung. Die Fortuna folgt damit dem deutschen Trend, in der J-League einzukaufen. Dortmund (Shinji Kagawa), Schalke (Atsuto Uchida), Nürnberg (Hiroshi Kiyotake), Stuttgart (Shinji Okazaki) oder Bayer Leverkusen (Hajime Hosogai) haben es vorgemacht.

Spielertyp: Technisch beschlagen, schnell und mit Zug zum Kasten - kommt einem irgendwie bekannt vor. Ob Omae der nächste Kagawa wird, kann Wolf Werner zwar nicht versprechen. Jedoch ist der Sportliche Leiter überzeugt: "Er hat seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Wir freuen uns, dass wir ihn für die Rückrunde holen konnten." Der mit 1,66 Metern kleinste Bundesliga-Spieler neben Arthur Boka (Stuttgart) kann im offensiven Mittelfeld variabel eingesetzt werden. Meier betont: "Er spielt gut und zügig Fußball, das sieht man."

Perspektive: Die Fortuna plant mit Omae langfristig. Er wurde mit einem Kontrakt bis zum Sommer 2015 ausgestattet, soll in dieser Zeit zum Leistungsträger reifen. Überdies könnte er zum finanziellen Segen werden, indem er zahlreiche Fans akquiriert.

Mathis Bolly (Fortuna Düsseldorf)

Werdegang: Schon mit 17 Jahren feierte der Norweger mit ivorischen Wurzeln sein Profi-Debüt für Lillestrom. Der endgültige Durchbruch ließ bis zur Vorsaison auf sich warten. In 24 Einsätzen erzielte der Flügelspieler vier Treffer und assistierte weitere vier Mal. Das weckte beim Tabellen-13., den nach holprigem Auftakt neun Punkte von der Abstiegszone trennen, Begehrlichkeiten. Bis 2016 wurde Bolly an die Fortuna gebunden, über die Ablöse Stillschweigen vereinbart.

Spielertyp: "Ein sehr schneller Spieler, der flexibel eingesetzt werden kann und dabei beidfüßig ist", nennt Norbert Meier die Vorzüge. Der 22-Jährige fühlt sich auf den Außenbahnen zu Hause, sprintet bevorzugt die Seitenlinie entlang. Fortunas Trainer verkündet: "Bolly ist unser Bolt." Allerdings sorgt sich Meier um dessen technische Defizite: "Jetzt muss nur der Ball dazukommen."

Perspektive: Bei Legionären, die keiner Top-Liga entstammen, gibt es stets Unsicherheitsfaktoren: Ist er dem Druck gewachsen? Wie ist es um die Qualität auf höchstem Niveau bestellt? Bolly betritt mit dem Transfer in die Bundesliga Neuland. Ein Schritt, der Risiken birgt. Ein Schritt, der für die Laufbahn richtungsweisend sein könnte. Angetan hat es ihm besonders die Atmosphäre in den Stadien: "Man muss sich überhaupt nicht selber motivieren, sondern wird durch die Fans automatisch motiviert."

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