Bayer erhebt 96 zum Europacup-Kandidaten

SID
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Für Bayer 04 Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler sind es Mannschaften wie Hannover 96, die seinem ambitionierten Werksklub das Bundesliga-Leben auf Dauer schwer machen.

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"Wenn es bei uns vor fünf Jahren nicht lief, kamen wir mindestens in den UEFA-Cup", sagte er vor dem Duell mit den Niedersachsen. "Jetzt sind Hannover, Frankfurt und Wolfsburg in der Verfolgerrolle, sie machen es uns heute sehr schwer, ins internationale Geschäft zu kommen."

Der Tabellen-Siebte hofft aber, gegen die von Personalsorgen geplagten Gäste mit einem Sieg wieder auf einen Europacup-Platz zu klettern.

Völler fordert Sieg gegen 96

"Wir hatten bisher einen ordentlichen Start, mit einem Erfolg gegen Hannover 96 würde es ein gelungener Start in die Saison sein", meinte Völler, der das Bayer-Team trotz zweier Niederlagen in vier Spielen auf dem "richtigen Weg" wähnt.

Allerdings könnten sich die 96er, die Borussia Mönchengladbach zuletzt mit 5:1 vom Platz gefegt hatten, als Stolperstein erweisen. "Der Offensivfußball der Hannoveraner ist beeindruckend", urteilte Bayer-Chefcoach Bruno Labbadia. "Für mich sind sie ein Kandidat auf einen Europacup-Platz."

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Reinartz vor Debüt

Attraktiven Angriffsfußball bieten aber auch die Leverkusener, die mit elf Treffern zusammen mit dem Hamburger SV die meisten Tore erzielten - allerdings auch acht einfingen.

Besondere Sorgen bereitet Labbadia deshalb die Abwehrkette: Manuel Friedrich (Gelb-Rote Karte) muss pausieren, der Einsatz von Gonzalo Castro ist fraglich. Deshalb könnte der 19-jährige Stefan Reinartz sein Debüt geben.

Bei Hannover 96 hat die Torflut gegen Mönchengladbach keine überschäumenden Gefühle ausgelöst. "In Leverkusen wartet eine andere Aufgabe auf uns. Da müssen wir zulegen", forderte Trainer Dieter Hecking.

Mehrere Profis sind angeschlagen. "Die Aufstellung ist ein großes Puzzle", sagte Hecking und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: "Fest steht nur eines: Robert Enke wird spielen."

Torhüter-Duell im Fokus

Das Torhüter-Duell zwischen Enke und Leverkusens Rene Adler ist von besonderem Reiz. Denn beide Keeper möchten die Nummer eins im Nationalteam werden. Derzeit hat der routiniertere Enke einen Vorsprung.

Damit dies so bleibt, will Hannover die starke Leverkusener Offensive gar nicht erst ins Rollen bringen. "Wenn Bayer seinen Spielrhythmus findet, wird es sehr, sehr schwer", prophezeite Hecking.

Der Coach hat Schwächen in der Bayer-Defensive ausgemacht, die durch die Sperre Friedrichs zu erneuten Umstellungen gezwungen sein wird. Aber auch Hecking muss umbauen.

Mittelfeldmann Arnold Bruggink (Fußverletzung) und Verteidiger Christian Schulz (Zerrung) fallen ebenso definitiv aus wie das Sturm-Duo Mike Hanke und Mikael Forssell, das sich mit Grippe krankgemeldet hat.

"Wir haben einen großen Kader. Jetzt kriegen Spieler eine Chance, die dachten, sie wären schon draußen", erklärte Hecking.

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