Gomez auf der Suche nach der Form

SID
Gomez
© Getty

Stuttgart - Den schmalen Grat, auf dem ein Toptorjäger sich bewegt, kennt Mario Gomez mit seinen gerade 23 Jahren schon allzu gut.

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"Als Stürmer wird man eben extrem beurteilt. Ein paar Zentimeter entscheiden, ob Du Held oder Depp bist", sagt der Goalgetter des Bundesligisten VfB Stuttgart.

Genau diese Erfahrung macht der in der Sommerpause heftig von Bayern München umworbene Gomez (zum Steckbrief) einmal mehr in der Anfangsphase der noch jungen Saison.

Kritik noch nicht verstummt

Drei Tore in den seinen ersten vier Pflichtspielen für den VfB haben nicht ausgereicht, um den nach seiner enttäuschenden EM-Leistung besonders kritisch beäugten Nationalstürmer gar nicht erst erneut in die Schusslinie geraten zu lassen.

Schließlich gab es auch ein paar verpasste Großchancen wie beim 0:2 am vergangenen Samstag gegen Bayer Leverkusen oder im Test beim FC St. Pauli kurz vor Saisonbeginn.

Doch Gomez demonstriert Gelassenheit. "Ich lasse mich nicht verrückt machen, wenn ich eine Chance mal vergebe. Man muss immer weiter machen", sagte Deutschlands "Fußballer des Jahres 2007", der in der vergangenen Saison mit 19 Treffern in 25 Einsätzen bester deutscher Bundesliga-Stürmer hinter Bayern-Star Luca Toni (24) war.

"Ein wichtiges Zeichen für mich ist, dass ich mir die Chancen überhaupt erarbeite."

"Mario bekommt immer seine Chance"

Diese Stärke lobt auch Horst Heldt. "Wir sind bei ihm natürlich auch ein bisschen verwöhnt, weil er diese absolute Qualität hat. Problematisch wäre es vielleicht, wenn er keine Chancen hätte", sagte der VfB-Sportdirektor.

"Aber Mario bekommt immer seine Chancen, weil er einfach so gut ist, und er wird auch seine Treffsicherheit wieder zurückbekommen."

Dabei versuchen Gomez und die Verantwortlichen nicht zu kaschieren, dass dem sonst für seinen Torinstinkt bekannten "Tor-ero" noch die letzte Präzision und Kaltblütigkeit beim Torabschluss fehlen.

"Er braucht noch eine gewisse Zeit, um sich die nötige Fitness zu holen", sagte Trainer Armin Veh über den 1,89 Meter großen Modellathleten. "Aber das ist kein spezielles Problem von Mario. Das geht auch anderen Spielern so, die so einen Saisonhöhepunkt hatten wie die EM. Wenn ich zum Beispiel Miroslav Klose sehe - der braucht auch noch Zeit."

Noch nicht wieder auf dem Höhepunkt

Gomez selbst sieht sich ebenfalls noch nicht wieder auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. "Ist doch klar, dass es ein Unterschied ist, ob man eine lange Sommerpause hatte oder ein großes Turnier gespielt hat", meinte der Stürmer, der gegen Leverkusen neben mangelnder Genauigkeit auch einmal mehr leichte Schwächen in der Ballannahme offenbart hatte.

Seinen Optimismus dämpft all das nicht: "Obwohl es noch nicht hundert Prozent rund läuft, habe ich im Pokal und in der Liga schon dreimal getroffen. Das macht mich natürlich zuversichtlich."

Die Vermutung, dass auch die andauernden Avancen aus München ihm ein wenig den Kopf verdreht und damit die Konzetration geraubt haben könnten, lässt Gomez nicht gelten. "Der VfB hat sehr früh gesagt, dass er mich nicht gehen lässt. Das habe ich akzeptiert. Damit war die Sache für mich erledigt", betont der Profi.

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