Frontzeck sauer nach Pokal-Aus

SID
Artur Wichniarek
© Getty

Jena - Der Ärger war Michael Frontzeck deutlich anzusehen. Bis zur 84. Minute im Achtelfinalspiel des DFB-Pokals hatte der 43-Jährige auf ein gelungenes Debüt auf der Trainerbank des Bundesligisten Arminia Bielefeld hoffen dürfen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Doch dann verspielte seine neue Mannschaft beim Zweitliga-Vorletzten FC Carl Zeiss Jena ohne Not den Einzug in die Runde der letzten Acht und 500.000 Euro Zusatzeinnahmen.

"Ich bin sauer, denn das war absolut unnötig", sagte Frontzeck mit versteinerter Miene nach dem 1:2 nach Verlängerung. Doch vermied er es, seine Spieler öffentlich zu sehr an den Pranger zu stellen: "Wir haben vier, fünf hochkarätige Konterchancen nicht genutzt. Das ist der einzige Vorwurf, den ich dem Team machen kann."

Kritik an die Offensive

Frontzeck, der am 1. Januar Arminias "Jahrhunderttrainer" Ernst Middendorp als Chefcoach beerbt hatte, machte trotz des Pokal-Ausscheidens vor allem eine verbesserte Defensive aus.

In der Bundesliga ist die Arminia-Abwehr mit 38 Gegentreffern die "Schießbude der Liga". "Wir haben heute aber sehr kompakt gestanden und dem Gegner nur wenige Chancen zugestanden", erklärte Frontzeck, der dafür mit dem Angriff um den Torschützen Artur Wichniarek (41., im Bild) haderte.

Doch insgesamt enttäuschten die Gäste, die 2005 und 2006 immerhin im Pokal-Halbfinale gestanden hatten. Bis sechs Minuten vor dem Ende sahen sie wie die sicheren Sieger aus, auch wenn spielerischer Glanz fehlte.

Kapitaler Bock von Hain 

Doch ein kapitaler Schnitzer von Bielefelds Schlussmann Mathias Hain, den Nils Petersen (84.) zum Ausgleich nutzte, brachte Jena zurück ins Spiel.

"Fehler passieren und ich werde sie nicht in der Öffentlichkeit kommentieren. Ich mache Mathias keinen Vorwurf", nahm Frontzeck den Unglücksraben in Schutz, der beim Siegtreffer durch Jan Simak Foulelfmeter (116.) chancenlos war.

"Hoher Aufwand wurde belohnt"

Anders als Frontzeck durfte Henning Bürger sein Debüt auf der Trainerbank in Jena genießen. "Unser sehr hoher Aufwand ist am Ende belohnt worden. Ich hoffe, dass dieses Erfolgserlebnis möglichst lange ausstrahlt", erklärte der 38-Jährige.

Doch viel wichtiger ist für die Thüringer der Kampf um den Klassenverbleib. "Wir wollen die 2. Liga halten und dabei zählen Pokalergebnisse nicht", sagte Abwehrspieler Alexander Maul.

Für die nächste Runde hoffen die Jenaer auf ein attraktives Los. "Alles - nur nicht Hoffenheim", sagte Maul mit Blick auf die Viertelfinal-Auslosung.

Artikel und Videos zum Thema