Kühler als unterkühlt

SID
Alonso, Dennis, Fernando, McLaren
© Getty

Sao Paulo - Die Saison ist nach dem Großen Preis von Brasilien vorbei, die Spekulationen um Fernando Alonso werden weitergehen.

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"Die Zukunft irgendeiner unserer Fahrer steht nicht zur Betrachtung bis nach diesem Wochenende", betonte McLaren-Teamchef Ron Dennis in Sao Paulo. 

Alonsos Vertrag bei McLaren-Mercedes läuft noch zwei weitere Jahre. Er sei mit der schwersten Frage konfrontiert, antwortete Dennis bei einer Pressekonferenz, als eine Journalistin wissen wollte, ob er Alonso in seinem Auto behalten möchte.

Funkstille zwischen Dennis und Alonso 

"Er ist ein großartiger Fahrer und ein großartiges Talent", sagte der 60-jährige Brite über den Spanier, der vor der Saison als zweimaliger Weltmeister von Renault zu den Silbernen gewechselt war. Dies sei auch keinem anderen Team entgangen, so Dennis weiter. Anheizen wollte der Teamchef die Gerüchteküche mit unbedachten Äußerungen aber nicht.

"Ich denke, er wird möglicherweise das Team wechseln, und dann werden wir möglicherweise eine faszinierende Story von ihm hören", sagte unterdessen der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA, Max Mosley, in einem Interview mit "Welt online". Der Brite spielte damit auf die Geschehnisse rund um den Großen Preis von Ungarn an, als Alonso angeblich wegen neuer Informationen im Spionage-Skandal zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari seinen Teamchef unter Druck gesetzt haben soll.

"Wir haben vergangene Woche, vor zwei Wochen und vor vier Wochen gesagt, dass wir keinerlei Gespräche mit irgendeinem unserer Fahrer führen werden, ob er in unserem Team bleiben will, bis nach diesem Grand Prix", erklärte Dennis in Sao Paulo. Nach eigener Aussage vor einigen Wochen hat er ein "extrem unterkühltes" Verhältnis zu dem Spanier. Und das sei noch eine Untertreibung, räumte Dennis im vergangenen Monat ein.

Renault als Option

Der Pilot aus Oviedo selbst gab sich nach dem verbalen Rundumschlag vor zwei Wochen in Schanghai am Final-Wochenende eher zahm. Auch er goss nicht weiteres Öl ins Feuer. Vor Wochen hatte er aber schon erklärt, dass er sich vor allem auf eines freue: den Montag nach dem Großen Preis von Brasilien.

Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Felipe Massa bei Ferrari bis einschließlich 2010 ist eine mögliche mittelfristige Option für Alonso weggefallen.

Angeblich soll der 26-Jährige eine Rekordgage von Toyota - 40 Millionen Euro pro Jahr - abgelehnt haben. Am wahrscheinlichsten dürfte im Falle eines Wechsels die Rückkehr zu Renault sein. Das entsprechende Interesse im Falle einer Freigabe von McLaren-Mercedes bekräftigte Renault-Teamchef Flavio Briatore bereits mehrfach.

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