Tanzen für den Weltuntergang

Von Alexander Mey
hamilton, rosberg
© Getty

München - Das war knapp. Viel hätte nicht gefehlt und das Qualifying zum Japan-GP (Rennen ab 6.30 Uhr im Live-Ticker) hätte wegen Nebels abgesagt werden müssen.

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Zu Füßen des höchsten Bergs des Landes schlägt das Wetter an diesem Wochenende seine Kapriolen. Auch am Sonntag könnte es chaotisch werden. Jeder Fahrer hat seine Wetterwünsche, Nico Rosberg sogar einen ganz besonderen.

Chaotisch wie das Wetter wird vielleicht auch das Duell um den WM-Titel zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso, obwohl alle Seiten den Friedensgipfel ausrufen.

Sebastian Vettel jagt derweil seinen zweiten WM-Punkt.

 SPOX.com nennt die Brennpunkte, auf des es beim Japan-GP zu achten gilt.

Wetter, Wetter, Wetter

Nass - trocken, warm - kalt, neblig - klar: Die Wetterfrösche sind ratlos, keiner kann für das Rennen eine genaue Prognose abgeben. "Die Wettervorhersagen für morgen sind nicht eindeutig", sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. "Wir müssen uns sowohl auf ein Regenrennen als auch auf eine abtrocknende Piste im Laufe des Tages einstellen."

40 Prozent beträgt die Regenwahrscheinlichkeit für das Rennen, da kann sich jeder Pilot Hoffnungen auf sein Lieblingswetter machen.

Die Wunschliste ist eröffnet: "Ich hoffe, dass es nass wird", sagt Pole-Sitter Hamilton. Ähnlich sieht es der selbsternannte Regenliebhaber Alonso. Nick Heidfeld sagt: "Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mir ein Rennen auf nasser Bahn wünschen." Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen ist beides recht, "nur keine Mischbedingungen."

Es gibt aber auch Stimmen, die gerne auf einer trockenen Bahn fahren würden. BMW-Pilot Robert Kubica zum Beispiel: "Mit der Erfahrung von heute wären mir trockene Bedingungen lieber."

Tanzen für den Weltuntergang

Ach ja, ein Fahrer hat sich noch zum Wetter geäußert, Nico Rosberg. Er sagt: "Von mir aus kann Weltuntergang sein, dann habe ich vielleicht bessere Chancen. Ich werde auf jeden Fall in meinem Hotelzimmer einen Regentanz aufführen."

Galgenhumor ist wohl die beste Methode, mit dem Motorwechsel und dem Zurückfallen vom sechsten auf den 16. Platz fertig zu werden. Trotzdem hat Rosberg noch das Potenzial, um in die Punkteränge zu fahren. Immerhin war der Deutsche zuletzt viermal unter den besten acht.

Regengott oder Bremsklotz?

Einmal Achter war in seiner noch jungen Karriere Sebastian Vettel - allerdings im BMW-Sauber. Jetzt, da er im viel schwächeren Toro Rosso sitzt, ist der achte Startplatz in Fuji eine Sensation. Den kann er aber wohl nur halten, wenn es wieder nass wird.

Bei trockenen Verhältnissen wird Vettel mit seinem Bullen auf verlorenem Posten stehen. Mehr als die Rolle des Bremsklotzes der schnelleren Piloten hinter ihm wird dann leider kaum drin sein.

Die Angst vor dem großen Knall

Wann kracht es denn nun endlich zwischen Alonso und Hamilton? Seit Wochen herrscht die Angst vor dem großen Knall, in Spa waren beide nach dem Start schon knapp dran. Und in Fuji?

"Ich mache mir keine Sorgen. Das sind Profis, die wissen, was zu tun ist", wiegelt McLaren-Teamchef Ron Dennis ab. "Ich denke, dass wir beide das Rennen beenden werden", sagt Alonso. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sagt: "Sie wissen schon, dass man ohne Räder schlecht fahren kann. Sie wissen auch, dass es bedeuten kann, dass sie null Punkte holen, wenn sie einen Fehler machen."

Und was sagt Rookie Hamilton? "Ich bin ehrlich gesagt recht entspannt."

Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Vorausgesetzt, die Sprüche vom Samstag sind nach dem Start noch irgendwas wert.

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