Die neue NBA-Saison steht vor der Tür! Um Euch bestens auf 2020/21 vorzubereiten, widmen wir uns nach und nach allen Divisions - heute dreht sich alles um die Southwest Division. Die Dallas Mavericks lechzen nach mehr, die Zukunft der Houston Rockets steht auf Messers Schneide und bei den Grizzlies, Pelicans und Spurs greift die Jugend an.
Nach dem Playoff-Aus in der ersten Runde gegen die L.A. Clippers lechzen die Mavs nach mehr. Kann Dallas sogar in die Top 4 im Westen springen?
Dallas Mavericks: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Josh Green (Nr. 18), Tyrell Terry (31), Tyler Bey (36)
- Trade: Josh Richardson (Philadelphia 76ers), James Johnson (Minnesota Timberwolves via Oklahoma City Thunder)
- Free Agency: Wes Iwundu (Orlando Magic)
Abgänge
- Trade: Seth Curry (Philadelphia 76ers), Delon Wright (Detroit Pistons), Justin Jackson (Oklahoma City Thunder)
- Free Agency: Michael Kidd-Gilchrist (New York Knicks), Courtney Lee, Josh Reaves, Antonius Cleveland
Dallas Mavericks: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
43-32 (Platz 7 im Westen) | 115,9 (1.) | 111,2 (18.) | 4,7 (6.) |
Dallas Mavericks: Die Strategie
Beste Offense der Liga, aber unterdurchschnittliche Defense, so lassen sich die Stärken und Schwächen der Mavs in der vergangenen Saison kurz und knapp zusammenfassen. In der Offseason hat sich Dallas nun in erster Linie um die Balance des Teams gekümmert. An der Seite von Offensiv-Superstar Luka Doncic zeichnet sich künftig Josh Richardson für die Perimeter-Defense verantwortlich.
Dass die Mavs im Trade für den 27-Jährigen in Person von Seth Curry den besten Shooter des Teams abgeben mussten, schmerzt sicherlich, ist in Hinblick auf die verbesserte Defense aber zu verkraften. Sollte Richardson nach dem Seuchenjahr in Philly zudem offensiv an alte Heat-Zeiten anknüpfen - in vier Jahren für Miami versenkte er 36,8 Prozent seiner Dreier -, könnte sich der Deal als Win-Win für alle Beteiligten herausstellen.
Mit Nr.18-Pick Josh Green holte sich Dallas im Draft einen ähnlichen Spielertypen wie Richardson, der zumindest langfristig in der Defense helfen kann. Der zweite Fokus der Mavs-Offseason, sich genügend Cap Space für den Sommer 2021 zu bewahren, wird sich dagegen nicht auszahlen. Zumindest nicht mit dem erhofften Hauptpreis namens Giannis A. Mit mehreren auslaufenden Verträgen könnte Dallas aber womöglich auf dem Trade-Markt auf die Suche nach einem dritten Star gehen.
Dallas Mavericks: Die Schwachstellen
Das könnte insofern wichtig werden, da einige Fragezeichen um den zweiten Star im Team schweben. Die Gesundheit von Kristaps Porzingis treibt den Verantwortlichen auch in seinem dritten Jahr in Texas Sorgenfalten auf die Stirn. Den Saisonstart wird der 25-Jährige nach einer Meniskus-OP definitiv verpassen, kann er nach seinem Comeback endlich fit bleiben?
Für Porzingis wird wohl erst einmal Dwight Powell als Starter auf der Fünf agieren, der sein Comeback nach überstandener Achillessehnenverletzung feiert. Doch ohne Porzingis wird die Mavs-Offense in den entscheidenden Phasen von engen Spielen zu ausrechenbar, wenn alles nur noch durch Doncic läuft. Bereits in der vergangenen Saison hatte Dallas in der Crunchtime Probleme, hier setzen die Mavs ihr Geld auf den nächsten Entwicklungsschritt des Slowenen. Generell ist Dallas auf der Eins aber zu abhängig von Doncic, ein elitärer zweiter Ballhandler findet sich nicht im Kader.
Der Kader der Dallas Mavericks
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Luka Doncic | Tim Hardaway Jr. | Josh Richardson | Dorian Finney-Smith | Kristaps Porzingis* |
Jalen Brunson | Tyrell Terry | Wes Iwundu | Maxi Kleber | Dwight Powell |
Trey Burke | Josh Green | James Johnson | Boban Marjanovic | |
Willie Cauley-Stein |
*wird den Saisonstart verletzungsbedingt verpassen
Dallas Mavericks: Der Hoffnungsträger
Die Doncic-Wette ist sicherlich keine schlechte. Luka hat das Zeug, sich 2020/21 an die Spitze des MVP-Rennens zu katapultieren. An anderer Stelle haben wir bereits zusammengefasst, welche vier Punkte für den 21-Jährigen sprechen. Nicht umsonst wird Doncic in Las Vegas als Favorit auf den Award als wertvollster Spieler der Saison gehandelt.
Nach Platz sieben in der Vorsaison wollen die Mavs nun den Sprung in die Riege der Titelanwärter schaffen - und das geht nur mit einem Doncic in Topform, vor allem solange Porzingis fehlt. Steigerungsportenzial im Vergleich zu 2019/20 hat Doncic unter anderem bei seinem Dreier (31,6 Prozent), das restliche Scoring und Playmaking ist bereits elitär.
Dallas Mavericks: Das Fazit
Die größte Schwachstelle der Vorsaison haben die Mavs gut adressiert. Doncic wird kommende Spielzeit von einer verbesserten Flügel-Defense flankiert, Dallas wird dadurch in der Tabelle der Western Conference einige Schritte nach vorne machen. Kommt Porzingis fit zurück, ist sogar ein Angriff auf die Top 4 drin.
Prognose: Platz 1 in der Southwest Division.
Die Rockets sind eine Wundertüte. Geht es jetzt vielleicht ganz schnell mit einem Harden-Trade? Und was für ein Paket bekommt Houston zurück? Mit den Antworten auf diese Fragen entscheiden sich die Playoff-Chancen der Texaner.
Houston Rockets: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Kenyon Martin Jr. (Nr. 52)
- Free Agency: Christian Wood (Detroit Pistons), Jae'Sean Tate (Sydney Kings), DeMarcus Cousins
- Trade: John Wall (Washington Wizards)
Abgänge
- Trade: Russell Westbrook (Washington Wizards), Robert Covington (Portland Trail Blazers)
- Free Agency: Jeff Green (Brooklyn Nets), Bruno Caboclo, DeMarre Carroll, Tyson Chandler, Michael Frazier, Gerald Green, Luc Mbah a Moute, Austin Rivers (New York Knicks), Thabo Sefolosha, William Howard
Houston Rockets: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
44-28 (Platz 4 im Westen) | 112,5 (6.) | 109,8 (15.) | 2,7 (8.) |
Houston Rockets: Die Strategie
Egal, wie die eigentliche Strategie der Rockets für die Offseason aussah, Russell Westbrook und James Harden haben sie erfolgreich torpediert. Nach dem Abgang von Head Coach Mike D'Antoni und General Manager Daryl Morey entpuppten sich die Rockets schnell als Scherbenhaufen.
Die internen Querelen sorgten dafür, dass erst Westbrook und kurz darauf auch Harden einen Trade forderten, ersterer bekam bereits seinen Willen. Dass künftig John Wall statt Westbrook im Rockets-Backcourt keine Dreier trifft, konnte The Beard nicht von einem Verbleib in Texas überzeugen.
Harden will weg, angeblich am liebsten zu den Nets, Sixers, Bucks oder Heat. Nachdem die Verantwortlichen zunächst beteuert hatten, mit dem Topscorer der vergangenen Saison in die neue Spielzeit gehen zu wollen, will Houston nun laut ESPN"so schnell wie möglich" einen Deal abschließen.
Mit wem und für was, das weiß keiner. Und so gehen die Rockets in eine ungewisse Zukunft und in eine Saison mit vielen Fragezeichen. Nichtsdestotrotz hat Houston in der Offseason auch Verstärkung an Land ziehen können, beispielsweise mit Big Man Christian Wood von den Pistons. Generell werden die Rockets nach dem Microball-Experiment wieder etwas größer spielen, da auch DeMarcus Counsins neu dabei ist. Dafür gab Houston Robert Covington im Trade mit den Trail Blazers ab und verlor in Austin Rivers einen soliden Guard von der Bank.
Houston Rockets: Die Schwachstellen
Geht es nach dem ESPN-Bericht, ist weiterhin nicht ausgeschlossen, dass die Rockets den Saisonstart kommende Woche mit Harden bestreiten, das könnte jedoch Probleme im Locker Room mit sich bringen. Vor allem, da P.J. Tucker und Eric Gordon in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls ihren Unmut zum Ausdruck gebracht haben sollen. In der Rockets-Kabine könnte sich ein explosives Gemisch zusammenbrauen.
Rein sportlich gesehen werden die Rockets einen der besten reinen Scorer der Liga - wenn nicht sogar der Geschichte - verlieren. Egal wie das Trade-Paket für Harden aussehen wird, er ist nicht eins-zu-eins zu ersetzen. Ganz davon abgesehen wird auch der Abgang von Covington schmerzen, da Houstons ohnehin nur durchschnittliche Defense einen variablen Verteidiger verliert.
Der Kader der Houston Rockets
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
John Wall | James Harden | Danuel House | P.J. Tucker | Christian Wood |
Chris Clemons | Eric Gordon | Gerald Green | Kenyon Martin Jr. | DeMarcus Cousins |
Ben McLemore | David Nwaba | Bruno Caboclo | ||
David Nwaba | Sterling Brown |
Houston Rockets: Der Hoffnungsträger
Westbrook und Wall bringen ein ähnliches Talentpaket mit, letzterer könnte unter Umständen in einem Spielsystem mit viel Spacing ähnlich wie Westbrook im Microball auftrumpfen. Zu was Wall nach seinen knapp zwei Jahren Zwangspause und dem Achillessehnenriss noch imstande ist, bleibt abzuwarten - und wie letztlich der Kader um ihn herum aussehen wird.
Die Hoffnungen der Texaner liegen dennoch auf einem All-Star-Wall wie zu besten Wizards-Zeiten und auf Christian Wood. Wood ist ein 25 Jahre junger aufstrebender Big, ein guter Rebounder und exzellenter Finisher am Ring, der auch das Spiel breit machen kann. Das Pick'n'Roll zwischen ihm und Wall sollte eine Menge Spaß bereiten.
Houston Rockets: Das Fazit
Eine valide Einschätzung zu den Rockets abzugeben, ist kaum möglich. Zu viel hängt von einem potenziellen Harden-Trade ab. Gibt Houston den Bärtigen ab, werden sich die Rockets wohl relativ schnell aus dem Playoff-Rennen im harten Westen verabschieden - außer die Rockets visieren einen Gegenwert an, um im "Win Now"-Modus zu bleiben. Angeblich fordert Houston einen Star sowie junge Talente für The Beard. Womöglich schafft es Houston tatsächlich, die längste aktive Playoff-Serie der Liga auf neun Postseasons in Folge auszubauen.
Prognose: Platz 2 in der Southwest Division.
Das Grundgerüst der Grizzlies steht, nun geht es darum, das Team organisch um Ja Morant und Jaren Jackson Jr. wachsen zu lassen. Verhindern könnten dies vorerst Verletzungsssorgen.
Memphis Grizzlies: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Desmond Bane (Nr. 30), Xavier Tillman Sr. (35), Killian Tillie (ungedraftet, Two-Way), Jahlil Tripp (ungedraftet, Exhibit 10)
- Trade: Mario Hezonja (Portland Trail Blazers - mittlerweile entlassen)
Abgänge
- Free Agency: Josh Jackson (Detroit Pistons), Anthony Tolliver, Yuta Watanabe
Memphis Grizzlies: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
34-39 (Platz 9 im Westen) | 108,7 (21.) | 109,7 (14.) | -1,0 (17.) |
Memphis Grizzlies: Die Strategie
Vergangene Saison gingen die Grizzlies ohne jede Erwartungen in die Spielzeit - und überraschten als ernstzunehmender Playoff-Anwärter. Zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung Mitte März belegte Memphis Rang acht im Westen, nach dem Restart scheiterte das Team letztlich erst im Play-In-Turnier an den Blazers. Doch die Saison hat gezeigt: Auf diesem Grundgerüst lässt sich aufbauen.
Um die Franchise-Eckpfeiler Ja Morant und Jaren Jackson Jr., beide erst 21 Jahre jung, soll am Mississippi langsam aber sicher ein echtes Playoff-Team wachsen. Dafür räumt das Front Office dem überwiegend jungen Kader - zwölf Spieler aus dem voraussichtlichen Kader sind 25 oder jünger - Zeit ein, in der Offseason wurden nur an kleineren Stellschrauben gedreht.
Beispielsweise verlängerte Memphis mit De'Anthony Melton, der sich 19/20 als fähiger Sixth Man auf einer starken Grizzlies-Bank etablierte. Ansonsten erweiterte das Front Office den umfangreichen Talente-Pool um Nr.30-Pick Desmond Bane und Nr.35-Pick Xavier Tillman.
Memphis Grizzlies: Die Schwachstellen
Im August musste sich Jackson Jr. einer Meniskus-OP unterziehen lassen, den Saisonstart wird er verpassen. Wann genau der Big Man aufs Parkett zurückkehren wird, ist derzeit noch unsicher, JJJ wird aber definitiv vermisst werden. Auch Justise Winslow muss zum Saisonauftakt verletzungsbedingt passen (Hüfte), soll aber schon relativ bald zur Verfügung stehen.
Damit fehlen zwei der drei Hoffnungsträger der Franchise und in Jackson Jr. der zweitbeste Scorer der vergangenen Saison. Bereits in der Bubble war nach dem JJJ-Ausfall zu sehen, dass er nur schwer zu ersetzen ist. Zudem bleibt das Shooting die große Schwachstelle der Grizzlies, die 34,7 Prozent aus der Vorsaison reichten nur zu Platz 23. In dieser Hinsicht erhofft sich Memphis ein wenig Hilfe von Rookie Bane.
Der Kader der Memphis Grizzlies
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Ja Morant | Dillon Brooks | Justise Winslow* | Jaren jackson Jr.* | Jonas Valanciunas |
De'Anthony Melton | Grayson Allen | Kyle Anderson | Brandon Clarke | Gorgui Dieng |
Tyus Jones | Desmond Bane | Jahlil Tripp | Xavier Tillman | |
Jontay Porter |
*wird den Saisonstart verletzungsbedingt verpassen
Memphis Grizzlies: Der Hoffnungsträger
Morant und Jackson Jr. sind die größten Aushängeschilder der Grizzlies, der amtierende Rookie of the Year soll in seiner zweiten Saison in der NBA weiter wachsen und zu seinem ohnehin schon spektakulären Spiel vielleicht noch einen verbesserten Dreier hinzufügen.
Die größte Wildcard ist aber Justise Winslow. Der Nr.10-Pick im Draft 2015 kam vergangene Saison im Trade-Paket für Andre Iguodala und soll in Memphis zum dritten Star an der Seite des bereits bestehenden Grizzlies-Duos reifen. In der Theorie bringt er Potenzial als zweite Playmaker auf dem Flügel mit, der Morant entlasten kann. Doch wegen zahlreicher Verletzungen konnte er dieses Potenzial nie so richtig abrufen. So bleibt auch 20/21 vorerst eine Menge an Morant hängen.
Memphis Grizzlies: Das Fazit
Es wäre keine Überraschung, wenn sich Memphis angeführt von Morant oder auch Brandon Clarke weiterentwickelt und ein besseres Team wird - in der Tabelle aber dennoch schlechter abschneidet als in der Vorsaison. Die Konkurrenz im Westen ist stärker geworden, die Grizzlies werden dagegen Jackson Jr. in der Anfangsphase der Saison vermissen. Ein Verpassen der Playoffs wäre aber keine Schande, sofern der spielerische Trend in die richtige Richtung zeigt.
Prognose: Platz 5 in der Southwest Division.
Neuer Head Coach, neuer Point Guard, neuer Center - die Hoffnungen der gesamten Pelicans-Franchise liegen aber weiterhin auf Brandon Ingram und Zion Williamson. Doch es gibt Fragezeichen.
New Orleans Pelicans: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Kira Lewis Jr. (Nr. 13)
- Trade: Eric Bledsoe (Milwaukee Bucks), Steven Adams (Oklahoma City Thunder)
- Free Agency: Willy Hernangomez (Charlotte Hornets), Wenyen Gabriel (Portland Trail Blazers)
Abgänge
- Trade: Jrue Holiday (Milwaukee Bucks), Darius Miller (Oklahoma City Thunder)
- Free Agency: Jahlil Okafor (Detroit Pistons), Derrick Favors (Utah Jazz), E'Twaun Moore (Phoenix Suns), Zylan Cheatham, Josh Gray, Frank Jackson (OKC Thunder), Kenrich Williams
New Orleans Pelicans: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
30-42 (Platz 13 im Westen) | 110,5 (15.) | 111,8 (21.) | -1,3 (20.) |
New Orleans Pelicans: Die Strategie
Die Pelicans versuchten sich in der Offseason an einem Spagat zwischen Win-Now und langfristiger Zukunftsabsicherung. Einerseits tradete Vice President of Basketball Operations David Griffin Jrue Holiday - der in einem Jahr als Free Agent womöglich ohne Gegenwert gegangen wäre - in Richtung Milwaukee für ein stolzes Paket inklusive zwei Bucks-Erstrundenpicks und zwei Pick-Swaps.
Gleichzeitig ließ NOLA auch die Thunder an dem Deal teilhaben und schnappte sich dafür Steven Adams, der den nach Salt Lake City abgewanderten Derrick Favors ersetzt. Deutlich wichtiger war jedoch die Vertragsverlängerung mit Brandon Ingram, der für fünf Jahre (158,3 Mio. Dollar) gebunden wurde und gemeinsam mit Zion Williamson die Eckpfeiler der Pelicans-Zukunft bilden soll.
Um das junge Star-Duo in die richtige Richtung zu lenken, verpflichtete Griffin Stan Van Gundy als neuen Head Coach und Nachfolger für Alvin Gentry, der nach einem enttäuschenden Restart (2-6) entlassen wurde. Van Gundy legte in der Vergangenheit bei seinen Stationen häufig einen Fokus auf Defense und Shooting.
New Orleans Pelicans: Die Schwachstellen
In dieser Hinsicht wartet im Big Easy keine leichte Aufgabe auf den 61-Jährigen. Mit J.J. Redick, den SVG bereits aus gemeinsamen Magic-Zeiten kennt, haben die Pels zwar einen elitären Shooter in ihren Reihen - dummerweise ist er auch der einzige. Der wahrscheinliche Starting Backcourt um Bledsoe und Lonzo Ball ist dagegen eher nicht für Gefahr aus der Distanz berühmt.
Insofern droht ein Szenario, in dem Ingram und Williamson von den gegnerischen Defenses nur wenig Platz bekommen, um die Zone zu attackieren. Erst recht, da die Range von Adams kaum über die Painted Area hinausgeht. Das Spacing könnte für New Orleans ein großes Problem werden, auch, wenn das der Neuseeländer offenbar anders sieht.
Der Kader der New Orleans Pelicans
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Eric Bledsoe | Lonzo Ball | Brandon Ingram | Zion Williamson | Steven Adams |
Kira Lewis Jr. | J.J. Redick | Josh Hart | Nicolo Melli | Jaxson Hayes |
Tony Carr | Nickeil Alexander-Walker | Sindarius Thornwell | Wenyen Gabriel | Willy Hernangomez |
New Orleans Pelicans: Der Hoffnungsträger
Dabei wäre Zion Williamson eigentlich prädestiniert für ein Spielsystem mit vier Schützen um ihn herum - auch damit kennt sich Van Gundy aus -, damit der 20-Jährige unter dem Korb wüten kann. Dass der Nr.1-Pick von 2019 dazu in der Lage ist, hat er vergangene Saison zumindest in Ansätzen gezeigt.
Allerdings muss die Frage erlaubt sein, in welcher körperlicher Verfassung Zion in die neue Spielzeit geht. 2019/20 verpasste er einen Großteil der Saison mit Knieproblemen, in der Bubble war er dann gewichtstechnisch nicht hundertprozentig fit. Das Potenzial zum Superstar ist aber natürlich vorhanden.
New Orleans Pelicans: Das Fazit
SVG, Adams und Bledsoe werden die unterdurchschnittliche Defense der Pels aus der Vorsaison sicherlich auf Vordermann bringen, letzterer könnte sich aber im Laufe der Saison auf dem Trade-Markt wiederfinden. Schließlich hat New Orleans mit Ball und Nr.13-Pick Kira Lewis, der direkt einer der besseren Pels-Schützen sein wird, zwei vielversprechende Point Guards im Kader. Auch Redick könnte einiges an Trade-Interesse von Contendern auf sich ziehen.
Doch egal, was im Backcourt passiert, Ingram und ein fitter Zion werden im Alleingang für ein paar Siege sorgen. Ob das aber schon in diesem Jahr für die Playoffs reicht, ist fraglich. Das Play-In-Turnier - also mindestens Platz zehn - ist aber definitiv in Reichweite. Und gut aufgestellt für die Zukunft darüberhinaus sind die Pelicans allemal.
Prognose: Platz 3 in der Southwest Division.
Die Bubble in Disney World brachte ganz neue Spurs hervor. Der Fokus auf Guard-lastige-Lineups und die Jugend wird sich auch in der kommenden Saison fortsetzen - doch wofür reicht das am Ende?
San Antonio Spurs: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Devin Vassell (Nr. 11), Tre Jones (41)
Abgänge
- Free Agency: Bryn Forbes (Milwaukee Bucks), Marco Belinelli
San Antonio Spurs: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
32-39 (Platz 11 im Westen) | 111,7 (10.) | 112,6 (24.) | -0,9 (16.) |
San Antonio Spurs Mavericks: Die Strategie
So ganz in den Rebuild trauen sich die Spurs offenbar noch nicht. Trotz einiger Trade-Gerüchte sind die alternden Ex-All-Stars DeMar DeRozan und LaMarcus Aldridge weiterhin Teil des fünfmaligen Champions, der vergangene Saison mit eben diesem Duo erstmals seit 22 Jahren die Playoffs verpasste.
Auch in Sachen Neuzugängen ist nicht viel passiert, die Spurs konzentrierten sich auf den Draft. Dort kam an Position elf ein vielversprechender 3-and-D-Spezialist in Devin Vessell und in der zweiten Runde in Tre Jones (Nr.41) ein guter Floor General mit Defense. Das war es auch schon.
Immerhin einigten sich die Texaner mit Jakob Pöltl auf eine Vertragsverlängerung, der Wiener wird sich weitere drei Jahre (für 26,3 Mio. Dollar) ein Spurs-Trikot überstreifen. Auf letzteres verzichten werden zukünftig dagegen Marco Belinelli, der in seine italienische Heimat wechselte, und Bryn Forbes, der nun für die Bucks auf Dreier-Jagd geht.
San Antonio Spurs: Die Schwachstellen
Mit dem Fokus auf die Mitteldistanz agierten die Spurs in der vergangenen Saison wie ein aus der Zeit gefallenes Team. Das änderte sich erst in der Bubble, als LMA verletzt ausfiel, DeRozan auf die Vier rückte und so die jungen Guards wie Derrick White, Dejounte Murray und Lonnie Walker IV mehr Platz zur Entfaltung sowie für Attacken zum Korb bekamen.
Mit Forbes haben die Spurs aber einen ihrer besten Shooter ohne adäquaten Ersatz verloren. Auch die Defense - Platz 24 in der vergangenen Saison laut Defensiv-Rating, wenn auch verbessert in der Bubble - wird in der kommenden Spielzeit wohl keine großen Sprünge erlauben. DeRozan als Power Forward hat eben nicht nur Vorteile.
Der Kader der San Antonio Spurs
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Dejounte Murray | Derrick White | Lonnie Walker IV | DeMar DeRozan | LaMarcus Aldridge |
Patty Mills | Devin Vassell | Keldon Johnson | Rudy Gay | Jakob Pöltl |
Tre Jones | Quinndary Weatherspoon | Trey Lyles | Drew Eubanks | |
Luka Samanic | Tyler Zeller |
San Antonio Spurs: Der Hoffnungsträger
Das Guard-lastige Lineup in Disney World wusste zu gefallen, so sehr, dass Head Coach Gregg Popovich ziemlich sicher daran festhalten wird. Das heißt für Aldridge, dass er wohl vermehrt an die Dreierlinie ausweichen wird, wo er 19/20 38,9 Prozent bei immerhin drei Versuchen pro Spiel traf. So soll es mehr Platz für die bereits erwähnten White und Murray oder auch die weiteren Youngster im Team wie Keldon Johnson (21) geben.
Sie stehen sinnbildlich für eine Verjüngungskur, die den Spurs nur guttun wird. Von Murray (24) erhoffen sich die Texaner in seinem zweiten Jahr nach seinem Kreuzbandriss einen Sprung, White (26, wird den Saisonstart mit einer Zehenverletzung verpassen) schoss in der Bubble alle Lichter aus und selbst Vessell (20) könnte von Beginn an eine Hilfe für das Team sein - auch wenn Coach Pop in der Vergangenheit eher selten Rookies vertraute. In der Bubble zeigte sich aber, dass er Veränderungen nicht abgeneigt ist.
San Antonio Spurs: Das Fazit
Dieses Spurs-Team wird Spaß machen, dennoch wird die Saison 2020/21 eine Art Übergangsjahr. Im kommenden Jahr laufen die Verträge von DeRozan, Aldridge, Rudy Gay und Patty Mills aus, sollte einer der Veteranen nicht schon vorher getradet werden, hat San Antonio im Sommer 2021 viel Cap Space für einen Neuangriff. Bis dahin ist der Fokus auf die jungen Talente der richtige Weg, auch wenn das zum zweiten Mal in Folge kein Postseason-Basketball am Alamo bedeutet.
Prognose: Platz 4 in der Southwest Division.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren
.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)


.jpeg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)