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Die Lakers und der Bobcats-Fluch

Florian RegelmannSPOX
03. April 200910:53
Kobe Bryants Lakers zogen gegen die Bobcats um Gerald Wallace den Kürzeren Getty
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Die Lakers können nicht gegen Charlotte gewinnen, die Spurs verlieren schon wieder gegen Oklahoma City. Außerdem: Ein richtig schöner Street-Fight in Cleveland.

Unter Phil Jackson hat Michael Jordan bei den Chicago Bulls bekanntlich sechsmal die Championship gewonnen. Inzwischen ist Jackson Coach bei den Los Angeles Lakers, Jordan Miteigentümer bei den Charlotte Bobcats.

Als Jordan nun vor der Partie der beiden Teams an Jackson, der gerade mit Reportern sprach, vorbei lief, sagte er nur kurz: "Good luck, Phil Jackson."

"Er weiß, dass sein Team Spiele gewinnen muss. Er versucht uns psychisch fertig zu machen", antwortete Jackson.

Bobcats greifen die Bulls an

Wenn die Lakers in den NBA-Finals mal auf die Bobcats treffen sollten, würde sie das tatsächlich wohl psychisch fertig machen. Denn eines steht fest: Die Lakers können gegen Charlotte nicht gewinnen. Hört sich komisch an, ist aber so.

Mit dem 94:84-Sieg sweepten die Bobcats die Serie in dieser Saison gegen die Lakers. Über die letzten vier Jahre gesehen hat Charlotte sechs der letzten sieben Spiele gegen L.A. gewonnen. Das kann man schon Dominanz nennen.

Gerald Wallace war mit 21 Punkten Topscorer einer ausgeglichenen Bobcats-Truppe, in der insgesamt sechs Spieler zweistellig scorten. Kobe Bryant erzielte 25 Punkte für die Lakers, die ihr zweites Spiel in Serie verloren.

Nach ihrem 34. Saisonsieg (Franchise-Rekord) liegen die Bobcats in der Eastern Conference nur noch ein Spiel hinter den Chicago Bulls, die bei den Indiana Pacers mit 105:107 verloren und momentan den achten Rang belegen.

San Antonio Spurs (48-26) - Oklahoma City Thunder (21-53) 95:96: Was die Bobcats für die Lakers sind, werden anscheinend die Thunder für die Spurs. Innerhalb von wenigen Wochen hat San Antonio jetzt schon wieder gegen Oklahoma City verloren - und das, obwohl mit Tony Parker, Tim Duncan und Manu Ginobili alle Spurs-Stars fit sind. Sachen gibt's. Überragender Mann bei den Thunder: Natürlich Kevin Durant mit 31 Punkten. Oklahoma ist und bleibt ein Team der Zukunft.

Am Dienstag unterschrieb Shaun Livingston einen Vertrag, nachdem er drei Wochen bei Oklahomas Team in der Development League verbracht hatte. Livingston war 2004 immerhin mal der Nummer-4-Pick im Draft. Nun versucht der Guard nach seiner fürchterlichen Knie-Verletzung, die er sich 2007 bei den Clippers zuzog, ein Comeback. Alles sehr interessant, was sich bei den Thunder tut. 

Cleveland Cavaliers (61-13) - Detroit Pistons (36-38) 79:73: Ein richtig schöner harter Street-Fight im Osten zwischen den Cavs und Pistons. Detroit lag Mitte des letzten Viertels mit 69:67 in Führung, doch dann drehte LeBron James (25 Punkte, 12 Rebounds) auf und machte mit acht Punkten und zwei unglaublichen Dreipunkt-Spielen den nächsten Cavs-Sieg klar. Es war der 13. Sieg in Serie für Cleveland (36-1-Bilanz zu Hause). Die Cavs sind das erst sechste Team der Geschichte, das in einem Monat 16. Siege eingefahren hat.

Bei den Pistons geht es weiter drunter und drüber. Allen Iverson machte nach seiner Verletzungspause sein zweites Spiel, kam von der Bank, stand nur 18 Minuten (11 Punkte) auf dem Feld und war sauer: "18 Minuten kann ich auch mit geschlossenen Augen und einem 100 Pfund schweren Lastwagen auf dem Rücken machen. Ich frage mich, warum es so eine Eile gab, dass ich zurückkommen soll." Rasheed Wallace, elf Spiele wegen einer Wadenverletzung außer Gefecht, war übrigens auch wieder dabei. 9 Punkte, 9 Rebounds und natürlich ein Technisches Foul für Sheed. Nach seinem 16. Technical der Saison darf er bei der nächsten Partie gleich wieder zuschauen. 

Philadelphia 76ers (38-35) - Atlanta Hawks (43-32) 98:85: Die Sixers haben ja die Eisenmänner der Liga in ihren Reihen. Andre Miller (18 Punkte, 10 Assists) machte gegen Atlanta sein 521. Spiel in Folge (Liga-Bestwert), Samuel Dalembert stand immerhin schon das 263. Mal in Serie auf dem Feld. Dennoch hat Philadelphia jetzt ein großes Verletzungsproblem. Forward Thaddeus Young, der in den vergangenen Wochen auf extrem hohen Niveau spielte, schied gegen die Hawks schon früh wegen einer Fußverletzung aus. Wie lange er ausfallen wird, ist unklar, aber es sah gar nicht gut aus. Gegen Atlanta konnte Philly den Ausfall dank einer starken Teamleistung noch kompensieren, aber für die Playoffs wäre ein Fehlen Youngs ganz bitter. Bei den Hawks lieferte Josh Smith (33 Punkte, 13/15 aus dem Feld) eine Monster-Leistung ab, das allein reichte aber nicht. 

Portland Trail Blazers (47-27) - Utah Jazz (46-28) 125:104: Wenn Dallas noch ein Team einholen und so vom achten Platz im Westen wegkommen will, dann sollten sie sich wohl auf Utah konzentrieren. Die Jazz bewiesen in Portland mal wieder, dass sie auswärts (14-22) zu nichts zu gebrauchen sind. Utah ist ohne Frage vom Potenzial her ein absolutes Top-Team. Es ist ein Rätsel, warum die Mannen von Jerry Sloan in fremden Hallen so schlecht auftreten. Sloan weiß es wohl auch nicht. Im dritten Viertel holte er sich zwei Technische Fouls ab und flog raus. Auch Carlos Boozer und Joel Przybilla mussten nach einer Auseinandersetzung in die Kabine. Die Blazers spazierten angeführt von Brandon Roy (25 Punkte, 11 Assists) zu einem lockeren Sieg. Für Utah stehen demnächst weitere Auswärtspartien auf dem Programm: In Denver, in New Orleans und dann auch in Dallas. 

Sacramento Kings (16-57) - New Orleans Hornets (46-27) 110:111: Liebe Hornets, das war knapp. Die Kings führten nach einem Korb von Beno Udrih zwei Sekunden vor Schluss mit 110:108, doch dann kam Rasual Butlers Game-Winning-Buzzer-Beater-Dreier und rettete New Orleans in einem wilden Finish einen wichtigen Sieg. David West war mit 40 Punkten Topscorer der Partie, Chris Paul brachte es auf 15 Punkte, 15 Assists und 8 Rebounds. Bei den Kings traf Andres Nocioni (23 Punkte) am besten.

Sorgen um Kevin Garnett: Die Boston Celtics haben ein Problem: Kevin Garnetts rechtes Knie. Der Superstar hat bereits 15 der letzten 19 Spiele verpasst, aber das Knie macht weiter Probleme. Die Celtics haben sich nun entschieden, dass KG die nächsten vier Spiele auf jeden Fall auch pausiert. Die Hoffnung ist, dass die zusätzliche Schonung dafür sorgt, dass Garnett die letzten paar Spiele der Regular Season mitmachen kann und dann für die Playoffs bereit ist. Aber ob das alles so klappt, weiß in Boston aktuell niemand.     

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