Mit Tyson Gay, Asafa Powell und Sherone Simpson wurden zuletzt gleich drei hochdekorierte Sprinter positiv getestet. Laut Powells Trainer Stephen Francis aber nur die Spitze des Eisberges: Die Dopingfahnder würden sich auf publicity-wirksame Fälle stürzen, an die problematischen Steroide kämen sie aber nicht heran.
Das Stimulans Oxilofrin wurde bei den drei Leichtathleten gefunden, sie dementieren eine wissentliche Einnahme vehement. Francis, der in Jamaika im Jahr 2001 seinen "MVP"-Klub (Maximizing Velocity and Power) gründete, formte Powell zum schnellsten Mann der Welt.
Er geht davon aus, dass Powells Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Physiotherapeuten Chris Xuereb und dem verurteilten Arzt Anthony Galea letztendlich zu einer verunreinigten Probe geführt hat. Die Substanzen seien nicht mit ihm abgesprochen worden, hätten aber keine leistungssteigernde Wirkung, erklärte er in einem Interview mit dem Radiosender "Hitz92"
Das bedeute aber noch lange nicht, dass der Sport sauber oder die Dopingjäger erfolgreich seien. "In den vergangenen zwei Jahren, beginnend mit den Vorbereitungen auf Olympia in London, gab es zwei neue Steroide, die Athleten genutzt haben und weiterhin nutzen, ohne erwischt zu werden", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" am Rande des Leichtathletik-Meetings in Luzern. Die gemeldeten Erfolge im Anti-Doping-Kampf seien nicht viel wert: "Die Doping-Kontrolleure sind so weit hinterher."
Immerhin habe sich die Meldung, wonach auch der Staffel-Olympiasieger und Weltranglistenzweite Nesta Carter positiv getestet worden sei, als falsch herausgestellt. "Er ist okay", so Francis. "Er überlegt, juristische Schritte einzuleiten."
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