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Essen weiter von Insolvenz bedroht

SPOXOTHER
21. Oktober 200815:48
SPOXGetty
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Tusem Essen läuft im Kampf ums Überleben die Zeit davon. Acht Tage nach Bekanntwerden der Etatlücken kann der Klub noch keine konkreten Pläne aus der Krise vorweisen und ist weiter von der Insolvenz bedroht.

"Es gibt nichts Neues. Die Zeit rennt dahin. Es wird keinen langen Aufschub von Gläubigerseite mehr geben", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga HBL. Dem dreimaligen deutschen Meister sollen kurzfristig 400.000 Euro, insgesamt rund eine Million Euro fehlen. Zudem wurden zwei Monatsgehälter nicht bezahlt.

Insolvenz unvermeidlich?

Tusem Geschäftsführer Stefan Hecker sagte am Dienstag, er habe zwar Zusagen von neuen Sponsoren, könne in der derzeitigen Situation, aber "nichts vertraglich fixieren". Er selbst wisse auch nichts Genaues über die aktuelle Situation des Vereins.

"Geschäftsführer Horst-Gerhard Edelmeier kennt als einziger hundertprozentig die Zahlen", sagte der frühere Nationaltorhüter, "und ob der von der HBL vorgeschlagene Runde Tisch mit Sponsoren stattfindet, wissen wir auch nicht".

Edelmeier hatte am vergangenen Mittwoch die Lage des Klubs bei der HBL in Dortmund erläutert. Damals hatte Bohmann erklärt, dem Tabellenletzten der Bundesliga bliebe aus seiner Sicht nur eine Woche, um den kurzfristigen Bedarf zu decken. "Sonst ist eine Insolvenz aus meiner Sicht unvermeidlich", meinte Bohmann.

Zwangsabstieg droht

Bohmann kritisierte das Krisenmanagement bei Tusem: "Ich weiß nicht, ob genug getan wird. Ich hatte das Gefühl, dass sich nicht richtig gekümmert wird. Und es gibt das Defizit, dass nicht untereinander geredet wird."

Deshalb habe er am Montag am Rande einer Sitzung der Lizenzierungskommission der HBL Kontakt zu Hauptvereins-Präsident Ulrich Gaißmayer, zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Handballer, aufgenommen. Ansonsten kann die HBL auch nur auf die Lage in Essen reagieren.

Eine Insolvenz würde den Zwangsabstieg bedeuten. Allerdings ist auch dann noch möglich, dass der Klub die Saison zumindest zu Ende spielt.

"Die äußerste Konsequenz wäre, die Mannschaft sofort zurückzuziehen", sagte Bohmann. Schon jetzt sollen andere Klubs Interesse an Tusem-Spielern bekundet haben.

Bisher punktelos

Für Tusem, der am Mittwoch im Pokal die HSG Wetzlar empfängt, ist es die zweite schwere Finanzkrise innerhalb kürzester Zeit: 2005 musste der Verein nach einem Lizenzentzug in die Drittklassigkeit absteigen.

Auch sportlich läuft es derzeit alles andere als rund. Mit 0:18 Punkten aus den ersten neun Saisonspielen ist der Klub Tabellenletzter.

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