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"Keine Lust auf Nationalmannschaft"

SPOXOTHER
29. Oktober 200815:28
SPOXdpa
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Weltmeister Christian Zeitz hat Bundestrainer Heiner Brand kritisiert und für eine Rückkehr in die Handball-Nationalmannschaft mehr Einsatzzeiten gefordert.

In einem Interview der Zeitschrift "Handball-Magazin" wirft der Rückraumspieler des THW Kiel Brand vor, ihn insbesondere bei der EM im Januar in Norwegen wegen fehlender Fitness nicht genug vor den Medien geschützt zu haben.

"Ich bin angeschlagen von Spiel zu Spiel, von Turnier zu Turnier gegangen, ohne irgendwann wieder richtig fit zu werden. Und zur Euro in Norwegen habe ich mich hinreißen lassen. Ich habe versucht, Mannschaft und Trainer zu helfen, aber dass da von Heiner nichts kam, fand ich schade. Dass ich nicht fit war, blieb geheim", sagte Zeitz.

Der 27-Jährige, der nicht zum Kader für die Qualifikations-Spiele zur EM 2010 gegen Bulgarien und am Sonntag gegen Slowenien gehört, will nicht mehr auf der Bank sitzen.

"Nationalmannschaft muss momentan nicht sein"

"Ich habe zu Heiner schon in Peking gesagt, dass ich nicht mehr Nationalmannschaft spielen will und Abstand brauche von dem ganzen Geschehen", sagte der oft von Verletzungen geplagte Zeitz und fügte an: "Vielleicht kommt die Zeit irgendwann wieder, in der ich Lust auf die Nationalmannschaft habe, aber im Moment muss das nicht sein. Acht Wochen für Olympische Spiele zu trainieren, dann wie gegen Dänemark 55 Minuten auf der Bank zu sitzen, reinzukommen und nach zwei Minuten wieder ausgewechselt zu werden - das muss ich mir nicht mehr antun."

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In der Nationalmannschaft hatte der Nordhorner Holger Glandorf von Bundestrainer Heiner Brand überwiegend den Vorzug im rechten Rückraum gegenüber Zeitz erhalten. Gegen Bulgarien und Slowenien wurde nun Michael Müller (Großwallstadt) nominiert. "Der spielt momentan sehr gut. Und das auf dieser Position mit Holger Glandorf. Sollen die sich mal beweisen", sagte Zeitz.

Zeitz denkt an Abschied aus Kiel

Der 166-malige Nationalspieler, dessen Markenzeichen seine unorthodoxe Spielweise und sein harter Wurf sind, denkt zudem über einen Abschied vom THW Kiel nach, sollte der deutsche Rekordmeister Glandorf verpflichten.

"Wenn ich immer wieder höre, dass ein Holger Glandorf 2009 oder 2010 nach Kiel kommt, muss ich nicht bis 2011 bleiben. Wenn der Verein einen zweiten Linkshänder für den rechten Rückraum holt, weiß ich, dass ich nicht noch mehr auf der Bank sitzen will. Dann müsste ich mich umorientieren und woanders unterkommen", erklärte Zeitz.

Lieber Regionalliga als Bankdrücker

Allerdings ist für den gebürtigen Heidelberger auch ein Wechsel in die Heimat zu den Rhein-Neckar Löwen wegen der großen Konkurrenz kein Thema. Zeitz: "Ich ginge gern wieder in die Heimat, aber so wie die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen aussieht, kann ich mich damit nicht anfreunden. Außerdem haben die zwei Halbrechte, und da wäre ich das dritte Glied. Da spiele ich lieber 2. Liga oder sogar Regionalliga, finde wieder zu mir und komme mit Spielanteilen wieder in die 1. Liga zurück. Auf die Bank habe ich keine Lust mehr."

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