Erneute Finanzkrise beim TuSEM

Bundesligist TuSEM Essen steckt erneut in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Wie die "Westdeutsche Allgemeine" berichtet, warten Spieler und Trainer derzeit auf die Auszahlung zweier Monats-Gehälter.

Laut Ulrich Gaißmayer, Präsident des Gesamtvereins, ist zudem ein bis zum Jahresende bestehender Bedarf von einer Millionen Euro nicht gedeckt. Deshalb müssen sich die Essener am Dienstag vor der Handball-Bundesliga (HBL) erklären.

"Ich bin sehr überrascht von dieser Entwicklung und erwarte eine schnelle Klärung. Nach den Lizenzierungsunterlagen des Clubs im Mai waren keine Schwierigkeiten zu erwarten", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.

Nur wenige Tage nach den finanziellen Turbulenzen in Nordhorn droht der Liga damit ein weiterer Problemfall. Schließlich hat der Aufsichtsrat des Tabellen-Schlusslichts der Geschäftsführung auf einer Sitzung in der vorigen Woche nahe gelegt, sich insolvenzrechtlichen Rat einzuholen.

Sorge um den Spielbetrieb

"Über mögliche Konsequenzen will ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern", kommentierte Bohmann, der sich um den Bundesliga-Spielbetrieb sorgt.

Bereits im Jahr 2005 hatte der Klub nur wenige Wochen nach dem Europacup-Gewinn den Gang in die Insolvenz antreten müssen. Trotz der schnellen Rückkehr aus der Regionalliga binnen zwei Jahren in die Erstklassigkeit gestaltete sich die Suche nach Sponsoren schwierig. Ob der TuSEM einen Insolvenzantrag stellt, ließ Gaißmayer offen: "Das kann nur der Geschäftsführer tun."

Der Vereinspräsident hofft aber, dass es dem neuen Manager Stefan Hecker möglichst schnell gelingt, Sponsoren in ausreichender Zahl zu akquirieren: "In Essen soll es auch künftig Profi-Handball geben - egal, wie diese Sache jetzt ausgeht."

Die Tabelle der Bundesliga