Machtkämpfe wie in der Fußball-Nationalmannschaft will Heiner Brand gar nicht erst aufkommen lassen. Und so erstickte der Bundestrainer nach dem erfolgreichen Neustart der deutschen Handballer gegen Bulgarien die Kritik des ausgemusterten Christian Zeitz im Keim.
"Es gibt eine klare Linie. Wir haben den Umbruch eingeleitet, und den ziehen wir durch", sagte Brand: "Christian Zeitz ist nicht dabei, und ich muss mich auf die Aufgaben mit der neuen Mannschaft konzentrieren." Punkt und basta.
Die Vorwürfe von Zeitz, der öffentlich "mangelnden Schutz" des Bundestrainers moniert hatte, erinnerten an die Fälle von Michael Ballack und Torsten Frings beim DFB, doch Brand schob einer möglichen aufkeimenden Debatte gleich einen Riegel vor.
"Es gilt das Leistungsprinzip"
"Ich werde seine Aussagen nicht mehr bewerten. Das ist Vergangenheit", sagte Brand, fügte aber hinzu: "Es gilt nach wie vor das Leistungsprinzip. Generell ist die Tür für niemanden zu."
Nach dem 42:11 (22:4)-Kantersieg zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2010 in Österreich gegen die international drittklassigen Bulgaren blickt Brand nach vorn - und da erwartet der Coach am Sonntag" in Celje gegen Slowenien bei der Neuauflage des EM-Finales von 2004 eine erste echte Standortbestimmung für die neue Generation: "Es wird sehr interessant, wie sich das Team dort aus der Affäre ziehen wird. Da bin ich echt gespannt. Das Spiel wird aufschlussreiche Erkenntnisse geben."
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Brand bremst Erwartungen
Zu große Erwartungen wollte Brand aber nicht aufkommen lassen. "Selbst mit der besten Mannschaft wären wir dort nicht Favorit. Und in der jetzigen Situation muss man berücksichtigen, dass wir uns im Neuaufbau befinden", erklärte Brand.
Dann wird sich weiter herauskristallisieren, auf wen Brand beim Weltmeister setzen kann. Beim besseren Trainingsspiel in Wetzlar gegen die international drittklassigen Bulgaren war es unter anderem der Magdeburger Rechtsaußen Christian Sprenger, der von den neuen Perspektivspielern überzeugen konnte.
Führungsspieler Kraus lobt das Miteinander
Auch Michael Müller vom TV Großwallstadt als Vertreter des verletzten Holger Glandorf im rechten Rückraum bot vor 4100 Zuschauern eine gute Vorstellung.
Michael Kraus, der nach dem Rücktritt von Markus Baur zu einem wichtigen Führungsspieler aufgestiegen ist, lobte die Stimmung im Team.
"Es macht Spaß, die Neuen ziehen sehr gut mit. Da übernehme ich gerne etwas mehr Verantwortung", sagte der Spielmacher. Auf einen Etablierten wird Brand in Slowenien aber wieder zurückgreifen. Johannes Bitter, der gegen Bulgarien geschont wurde, wird ins Tor zurückkehren.
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