Viel Hoffnung und ein Endspiel

Von Adrian Franke
08. Mai 201522:02
Seit Monaten kämpft der VfB gegen den Abstieg. Die Chancen stehen immer schlechtergetty
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Der 32. Spieltag der Bundesliga könnte einige Vorentscheidungen bringen: Wolfsburg kann die direkte CL-Qualifikation perfekt machen, während dem VfB Stuttgart schon fast der Abstieg droht. Schalke steht gegen Köln unter Druck, das Spitzenspiel um den dritten Platz steigt zwischen Gladbach und Leverkusen. Außerdem: Dortmund empfängt die Hertha, Bayern muss gegen Augsburg ran.

FC Bayern München - FC Augsburg (Sa., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Pep Guardiola (Bayern): "Es ist nicht einfach. Im Sport kämpfen wir für ein Ziel. In der Bundesliga haben wir das große Ziel nicht mehr, nur noch kleine Ziele wie zu gewinnen, oder wenige Gegentore zu kassieren. Wir müssen aber so gut wie möglich spielen - für unsere Fans."

Markus Weinzierl (Augsburg, bei Sport1): "Wir treffen auf Bayern München, die Deutscher Meister sind, die einen guten Kader haben. Auch wenn natürlich ein paar verletzt sind. Auch wenn jetzt die Spiele gegen Barcelona außen rum sind, ist es so, dass Bayern sehr viel individuelle Klasse hat. Und da brauchen wir eine gute Mannschaftsleistung."

Personal:

Bei Bayern fehlen: Starke (Außenbandriss im Sprunggelenk), Alaba (Innenbandriss im linken Knie), Badstuber (Muskelriss), Ribery (Kapselentzündung im Sprunggelenk), Robben (Muskelbündelriss), Rode (Muskelfaserriss)

Bei Augsburg fehlen: Callsen-Bracker (Innenbandanriss im Sprunggelenk), Framberger (Meniskusoperation), Reinhardt (Aufbautraining), Caiuby (Muskelbündelriss), Moravek (muskuläre Probleme), S. Parker (Aufbautraining), Ekin, Reinthaler (beide nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Aus Bayern-Sicht vor allem ums Wunden lecken. Die Pleiten gegen Dortmund und vor allem im CL-Halbfinal-Hinspiel beim FC Barcelona haben Spuren hinterlassen und den Münchnern steht am

Dienstag das schwere Rückspiel gegen die Katalenen bevor. Der Meistertitel ist bereits fix, weshalb Guardiola erneut rotieren dürfte - das zweite Duell mit Barca ist wohl das letzte wirklich bedeutende Saisonspiel für den Rekordmeister.

Für Augsburg auf der anderen Seite geht es um viel. Die Fuggerstädter stehen aktuell auf dem sechsten und somit Stand jetzt letzten EL-Quali-Platz - doch Werder, Hoffenheim und Dortmund sind in Schlagdistanz. Um die EL aus eigener Kraft perfekt zu machen, ist für den FCA ein Sieg in München wohl Pflicht.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Top-Zweikämpfer: Es ist das Duell der beiden zweikampfstärksten Teams der Bundesliga (FCB: 53 Prozent, FCA: 52,3 Prozent).

Das 0:2 in Leverkusen war erst die fünfte Niederlage für Pep Guardiola im 65. BL-Spiel. Alle fünf Niederlagen gab es in der Rückrunde (2013/14: zwei, 2014/15: drei) - und drei davon, nachdem die Meisterschaft bereits feststand.

Den Rekord von 21 Zu-Null-Spielen in einer Bundesligasaison (die Münchner selbst 2012/13) hat der FCB bereits eingestellt, der Gegentor-Saisonrekord (18) aus der gleichen Spielzeit ist auch noch möglich - aktuell sind es 15.

Pierre-Emile Höjbjerg, im Winter vom FCB nach Augsburg verliehen, absolvierte 17 seiner 30 BL-Spiele für Bayern. Markus Feulner, 2001 mit Philipp Lahm und dem FCB deutscher Meister bei den A-Junioren, gewann mit Bayern 2002/03 das Double.

Markus Weinzierl, der zwischen 1995 und 1999 für die Bayern aktiv war (jedoch keinen Profi-Einsatz verbuchte), sitzt zum 100. Mal in der BL auf der Trainerbank.

Borussia Dortmund - Hertha BSC(Sa., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Jürgen Klopp (Dortmund): "Unser Ziel ist es, die letzten drei Spiele zu gewinnen. Wir sind in Schlagdistanz. Das ist das einzig Entscheidende. Das bleiben wir aber nur mit drei Punkten am Samstag. Für das Ziel Europa League geht es dann also um Alles. Hertha wird hier nicht im Hurra-Stil auftreten, wir werden nicht in den ersten fünf Minuten drei Tore schießen. Wir müssen geduldig spielen, die Pässe in die Spitze vorbereiten."

Pal Dardai (Berlin): "Unsere Spielweise kostet eine Menge Kraft - nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Sich von Platz 17 herauszuarbeiten, war nicht einfach. Jetzt müssen wir die geistige Frische zurück bekommen."

Personal:

Bei Dortmund fehlen: Reus (muskuläre Probleme), Blaszczykowski (Faserriss), Großkreutz (Knieoperation), Kirch (Aufbautraining), Sahin (Sehnenansatzreizung), Ramos (Knöchelverletzung), Alomerovic (BVB II)

Bei Berlin fehlen: Gersbeck, Jarstein (Trainingsrückstand), Baumjohann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Ben-Hatira (Zehverletzung), Cigerci (Mittelfußbruch), Schieber (Knieoperation), van den Bergh, Beerens, Hosogai (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Der BVB hat die EL-Teilnahme durch das Pokalfinale weiter selbst in der Hand, um vorher aber die Qualifikation fürs internationale Geschäft perfekt zu machen, müsste Dortmund mindestens noch zwei Plätze klettern. Aktuell liegt Bremen zwei Punkte entfernt auf dem siebten Platz, der BVB trifft auch noch direkt auf die Bremer.

Doch auch die Berliner haben keine Punkte zu verschenken: Nach vier sieglosen Spielen in Folge ist die Hertha wieder in den Abstiegskampf gerutscht, nur noch vier Punkte trennen den Hauptstadtklub von einem Abstiegsplatz. Trainer Pal Dardai wählte am Mittwoch eine ungewöhnliche Maßnahme: Statt Nachmittagstraining gab es gemeinsames Kaffeetrinken. "Wenn ich spüre, dass die Konzentration nicht stimmt, mache ich so etwas. Wir haben dort ein wenig gequatscht - und das nicht nur über Fußball", erklärte Dardai.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

In der Hinrunde siegte Hertha durch ein Tor des Ex-Borussen Julian Schieber 1:0 und der BVB rutschte wieder auf Relegationsrang 16 ab.

Harmlose Hertha: Ligaweit gaben die Berliner mit Abstand die wenigsten Schüsse ab (282), der BVB liegt mit 515 Schüssen auf Rang zwei. Jedoch hat Hertha im Ligavergleich die beste Großchancenverwertung (57,1 Prozent).

Borussia Dortmund belegte in allen Spielzeiten unter Jürgen Klopp (seit 2008/09) mindestens Platz sechs. Der BVB kann in dieser Saison noch maximal 49 Punkte erreichen - unter Klopp waren es sonst immer mindestens 59.

Defensivtaktik: Hertha BSC hat ligaweit den geringsten Ballbesitz (39,7 Prozent).

Henrikh Mkhitaryan war an drei der letzten sechs BVB-Ligatore beteiligt (ein Tor, zwei Vorlagen). Zuvor war er nur an einem der 35 Dortmunder Saisontreffer beteiligt gewesen (ein Tor) und verbuchte alle seine Torbeteiligungen in der Rückrunde.

Valentin Stocker erzielte drei der letzten vier Hertha-Tore. Zuvor hatte der Schweizer in 18 BL-Spielen gar nicht getroffen.

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen(Sa., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Lucien Favre (Gladbach): "Leverkusen spielt hervorragend und spielt ein gutes Pressing. Ihr Spiel gegen Atletico zeigt alles, für mich waren sie besser. Wir wollen eine sehr gute Leistung abliefern und unsere Serie ausbauen. Wir wollen natürlich gewinnen, egal gegen wen wir spielen."

Roberto Hilbert (Leverkusen, laut dem kicker): "Wir wissen, dass wir in Gladbach bestehen müssen. Aber wir haben es ja selbst in der Hand. An Selbstvertrauen mangelt es uns nicht."

Personal:

Bei Gladbach fehlen: Stranzl (Ödem am Kniegelenk), Sezer (nicht berücksichtigt)

Bei Leverkusen fehlen: K. Papadopoulos, Castro, R. Kruse (alle Aufbautraining), Bellarabi (5. Gelbe Karte) Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Darum geht's:

Es ist das mögliche Endspiel um den dritten Platz: Während Gladbach mit einem Sieg den letzten direkten CL-Platz fast perfekt machen und sich sogar an Wolfsburg vorbei schieben könnte, ist im Umkehrschluss Leverkusen zum Siegen verdammt: Die Werkself hat den vierten Platz zwar sicher, steht aber bereits zwei Zähler hinter Gladbach. Auch was den Trend angeht ist es das Spitzenspiel des Spieltages: Leverkusen hat seit zehn (acht Siege), Gladbach seit elf Bundesligaspielen (acht Siege) nicht mehr verloren.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Die Borussia hat seit 22 BL-Heimspielen nicht mehr gegen Bayer 04 gewonnen (16 Remis, sechs Niederlagen). Noch nie gab es in der Bundesliga-Geschichte eine solch lange Durststrecke für ein Heimteam. Der letzte Sieg war ein 2:0 im Februar 1989.

Gladbach (elf Spiele) und Leverkusen (zehn) sind ligaweit am längsten ungeschlagen, kein anderes Team kommt aktuell auf mehr als vier Partien ohne Niederlage.

Die Gladbacher stehen mit 33 Punkten auf Rang eins der Rückrundentabelle. In ihrer Bundesliga-Historie gab es für die Fohlen nur 1973/74 umgerechnet ebenso viele Punkte in den ersten 14 Partien einer Rückserie.

Leverkusen verlor in dieser Saison keines von 17 Pflichtspielen mit dem scheidenden Kapitän Simon Rolfes in der Startelf (zwölf Siege, fünf Remis). Die letzte Niederlage war ein 1:2 beim HSV in der Bundesliga am 4. April 2014.

Karim Bellarabi fehlt Leverkusen gelbgesperrt - erstmals in dieser Saison verpasst er damit ein Bundesliga-Spiel. Er ist mit elf Toren und sechs Torvorlagen Leverkusens bester Bundesliga-Scorer und gab ligaweit die meisten Torschüsse ab (100).

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Hannover 96 - SV Werder Bremen(Sa., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Martin Kind (Hannover, in der Bild): "Ich bin vom Klassenerhalt überzeugt, die Voraussetzung ist allerdings ein Sieg gegen Werder. Sonst wird es sehr kritisch."

Viktor Skripnik (Bremen): "Es ist für uns eine Luxussituation. Wir können nichts mehr verlieren, sondern nur noch etwas gewinnen."

Personal:

Bei Hannover fehlen: Miller (Aufbautraining nach Knieverletzung), Hoffmann (Trainingsrückstand), Pander (Innenbandzerrung im Knie), Stankevicius (Rückenprobleme), Bittencourt (Faserriss im Oberschenkel), A. Sobiech (Innenbandriss im Knie), Königsmann, Schulze, Dierßen, S. Ernst, Teichgräber (alle nicht berücksichtigt)

Bei Bremen fehlen: Caldirola (Fußgelenk), Galvez (Knieprobleme), Garcia (Patellasehne), F. Kroos (Rippenprellung), Öz. Yildirim (Meniskusverletzung), Lorenzen (Aufbautraining), von Haacke, Husic, Zetterer, Busch (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Für Hannover schon fast um alles. Die Niedersachsen liegen auf dem vorletzten Platz, zumindest das rettende Ufer könnte im schlimmsten Fall nach dem Spieltag vier Punkte weg sein - und das zwei Spieltage vor Saisonende. Der Trainerwechsel brachte nach der Pleite gegen Hoffenheim zumindest ein 2:2 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag, der letzte Bundesliga-Sieg datiert damit aber weiterhin vom Mitte Dezember (2:0 gegen Augsburg).

Für die Bremer geht es indes um die Europa League. Um noch auf den einen Punkt entfernten sechsten Platz zu klettern, ist ein Sieg gegen Hannover schon fast Pflicht - danach warten Duelle mit Gladbach und in Dortmund. Trainer Viktor Skripnik bangt allerdings noch um Sebastian Prödl, der mit Fieber erkrankt ist.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Hannover steht erstmals seit dem 32. Spieltag 2009/10 auf einem Abstiegsplatz. Damals gewann der Klub die letzten beiden Partien und rettete sich auf Platz 15.

96 ist seit 15 Ligaspielen sieglos (sieben Remis, acht Niederlagen) - das ist die längste Negativserie seit dem Wiederaufstieg 2002. In der Abstiegssaison 1985/86 blieben die 96er zum einzigen Mal innerhalb einer Saison länger sieglos (17 Spiele).

Hannover ist die einzige Profi-Mannschaft Deutschlands, die 2015 kein Ligaspiel gewonnen hat. Nur 1985/86 blieb der Klub ebenfalls an den ersten 14 Rückrunden-Spieltagen sieglos - und gewann auch keines der letzten drei Spiele.

Die 96er bezogen unter der Woche wie im Vorjahr das Trainingslager im ostwestfälischen Harsewinkel-Marienfeld. Damals gewann Hannover im Anschluss vier der fünf ausstehenden Spiele und schaffte so den Klassenerhalt.

Werder ist der einzige Bundesligist, der mehr Tore nach Standards erzielte (24) als aus dem Spiel heraus (23). Die letzten fünf Treffer fielen nach ruhenden Bällen.

In Topform: Davie Selke markierte vier der letzten sieben Bremer Treffer und war in seinen letzten 19 Ligaspielen an elf Toren direkt beteiligt (acht Tore, drei Torvorlagen).

Michael Frontzeck gewann keines seiner letzten 14 Heimspiele als BL-Trainer (fünf Remis, neun Niederlagen) - die letzten sechs gingen sogar allesamt verloren.

Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim(Sa., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Bruno Hübner (Frankfurt, laut dem HR): "Ich glaube, dass die Mannschaft fokussiert und gewillt ist, die Saison ordentlich zu Ende zu spielen."

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Europa ist nicht unser Anspruch, aber unser Traum. Frankfurt ist sehr offensivstark. Es ist relativ gefährlich, gegen diese Truppe zu spielen, weil sie vor allen Dingen zu Hause extrem stark ist und neun Spiele daheim in Folge nicht verloren haben. Sie haben allerdings auch ein paar Gegentore mehr bekommen als wir."

Personal:

Bei Frankfurt fehlen: Anderson (Knieoperation), Kittel (Kreuzbandriss), Meier (Patellasehnenoperation), Balayev (nicht berücksichtigt)

Bei Hoffenheim fehlen: Akpoguma (U 23), Süle (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Stolz (nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Für Frankfurt nach sechs Spielen ohne Sieg primär darum, die Saison anständig zu beenden - und bei sechs Punkten Vorsprung nicht noch kurzfristig in den Abstiegskampf rein zu rutschen. Doch die Voraussetzungen sind alles andere als ideal: Ohne den verletzten Alex Meier kränkelt der Sturm, dazu kamen unter der Woche Berichte, wonach die Mannschaft mit Trainer Thomas Schaaf nicht gut klar kommen soll.

Hoffenheim auf der anderen Seite kämpft um die Europa League, bei zwei Punkten Rückstand auf den sechsten Platz ist jeder Punktverlust verboten. Zuletzt beendeten die Kraichgauer immerhin den Negativlauf mit dem Sieg in Hannover und dem Remis gegen Dortmund, drei Siege zum Saisonabschluss sind aber womöglich Pflicht.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Frankfurt ist seit neun Heimspielen ohne Niederlage (fünf Siege, vier Remis) - die letzte Pleite zuhause setzte es am 11. Spieltag mit 0:4 gegen die Bayern. So eine Serie gab es zuletzt von Februar bis November 2000 (damals sogar 15 Spiele).

Seit der Verletzung von Top-Torjäger Alex Meier traf die Eintracht in vier aufeinanderfolgenden Spielen nicht. So lange torlos blieb die SGE zuletzt zwischen Februar und März 2013, damals waren es sogar fünf Spiele.

Hoffenheim kassierte schon 28 Gegentreffer vor der Pause - Ligahöchstwert. Insbesondere in den 15 Minuten vor der Pause klingelte es schon 15 Mal - ebenfalls Ligahöchstwert.

Frankfurt hat bereits 23 Punkte nach Führung verloren - Ligahöchstwert. Fünf Niederlagen nach Führung sind ebenfalls alleiniger negativer Höchstwert.

Die TSG schaffte es in dieser Spielzeit noch nicht, zwei Bundesligaspiele in Folge zu gewinnen. Letztmals gelang dies innerhalb einer Saison im März 2014.

VfB Stuttgart - FSV Mainz 05(Sa., 18.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Huub Stevens (Stuttgart, laut dem SWR): "Natürlich ist der Druck da. Es muss doch aber Spaß machen, um etwas zu spielen, um etwas zu kämpfen. Ich habe Druck immer als schön empfunden, immer als eine Herausforderung. Wir haben es in den eigenen Händen."

Martin Schmidt (Mainz, über den VfB): "In den vergangenen Partien waren sie immer die bessere Mannschaft. Sie verfügen über große individuelle Klasse. Ein einstelliger Platz ist für Mainz ein Riesenziel. Das wollen wir anstreben."

Personal:

Bei Stuttgart fehlen: Leibold (Syndesmoseverletzung), Rausch, Kiesewetter, Sararer (alle U23), Yalcin (nicht berücksichtigt)

Bei Mainz fehlen: Brosinski (Rotsperre), Roßbach (Meniskus-OP), Hofmann (Reha), Soto (Knieoperation), Castillo, Nedelev (beide Aufbautraining), Schilk (Mainz 05 II)

Darum geht's:

Für Stuttgart geht es schlicht um alles. Tatsächlich könnte der Abstieg des Tabellenschluslichtes bei einer Pleite im schlimmsten Fall schon so gut wie perfekt sein, Freiburg liegt auf dem Relegationsplatz drei Punkte entfernt und hat das deutlich bessere Torverhältnis. Auch der Vorletzte Hannover ist bereits drei Zähler weg. Mainz dagegen kann seine Saison wohl eher ruhig ausklingen lassen, könnte aber mit einem Sieg den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt machen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Nie zuvor in seiner BL-Historie punktete der VfB so schwach und siegte so selten in den ersten 31 Saisonspielen wie aktuell: 27 Punkte und sechs Siege nach 31 Partien.

Schlechtes Omen für den VfB Stuttgart: Seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung ist der Tabellenletzte nach dem 31. Spieltag am Ende auch direkt abgestiegen.

Alleine Georg Niedermeier verschuldete zwei Gegentreffer beim 2:3 auf Schalke. Es waren bereits die gravierenden Fehler vier und fünf in dieser Rückrunde beim VfB, die zu Gegentoren führten - Ligahöchstwert (zusammen mit Bremen und Hamburg).

Shinji Okazaki traf in 62 BL-Spielen für die Mainzer fast dreimal so oft (27 Mal) wie in seinen 63 BL-Partien für den VfB Stuttgart (zehnmal).

VfB-Hoffnungsträger: An den letzten sechs Spieltagen war kein anderer BL-Spieler an so vielen Toren direkt beteiligt wie Daniel Ginczek (sechs Tore, zwei Assists). Am letzten Spieltag bereitete er erstmals in seiner BL-Karriere zwei Treffer in einer Partie vor.

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SC Paderborn - VfL Wolfsburg(So., 15.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Andre Breitenreiter (Paderborn): "Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse halten. Ich glaube an die eigene Stärke, sie ist wieder da."

Dieter Hecking (Wolfsburg, in der WAZ): "Ich hatte vor der Saison auch gesagt, dass Paderborn der erste Absteiger ist. Dass sie bis zum letzten Spieltag die Chance haben, drin zu bleiben, ist eine Erwähnung wert. Ich gehe davon aus, dass sie es am Ende nicht sein werden, die absteigen."

Personal:

Bei Paderborn fehlen: Bertels (Aufbautraining), Meha (Ellenbogenoperation), Ducksch (Mittelfußbruch), Amedick (U23), Welker, Burchert, Nübel (alle nicht berücksichtigt)

Bei Wolfsburg fehlen: Felipe (Schlaganfall), Drewes, Thoelke, Zawada (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Wolfsburg kann die direkte CL-Quali perfekt machen, Voraussetzung dafür sind ein eigener Sieg und eine Pleite von Leverkusen in Gladbach. Trainer Dieter Hecking bangt aber noch um Vieirinha, der angeschlagen ist und zuletzt nicht mit dem Team trainieren konnte. Paderborn hat derweil wieder Blut geleckt: Mit sieben Punkten in den letzten vier Spielen hat der Aufsteiger den Klassenerhalt wieder selbst in der Hand, liegt aber nur einen Zähler vor dem Relegationsplatz und dem ersten direkten Abstiegsrang.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

22 Tore der 29 Saisontore erzielte Paderborn im zweiten Durchgang, das ist anteilig klarer Ligahöchstwert (76 Prozent).

Paderborn ist seit drei Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen (ein Sieg, zwei Remis), der 2:1-Sieg gegen Augsburg am 28. Spieltag war allerdings der einzige Sieg in den letzten neun Heimspielen (vier Remis, vier Niederlagen).

Durch die beiden Vorlagen am 31. Spieltag hat Kevin De Bruyne einen neuen Rekord in Sachen Torvorlagen innerhalb einer Bundesligasaison aufgestellt (19). Der Belgier überbot damit den bisherigen Rekordhalter Zvjezdan Misimovic (18).

Von 1994 bis 1996 spielte Dieter Hecking beim TuS Paderborn-Neuhaus (damals Regionalliga). Hecking, der in der Jugend zudem für den 1. FC Paderborn gespielt hatte, wurde im Jahr 2007 in die Paderborner Jahrhundertelf gewählt.

Von 1998 bis Ende 1999 absolvierte SCP-Trainer Andre Breitenreiter 24 Bundesliga-Spiele als Spieler für den VfL Wolfsburg, dabei gelang ihm jedoch nur einen Treffer.

1. FC Köln - FC Schalke 04(So., 17.30 Uhr imLIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Peter Stöger (Köln): "Schalke hat in den letzten Wochen nicht alles abgerufen, was sie drauf haben. Wir wollen auch selbst aktiv sein in dem Heimspiel: Mit einem Sieg können wir unser Ziel erreichen. Ich stelle keine Veränderung fest, wie meine Spieler seit zwei Jahren auf die Ziele hinarbeiten."

Horst Heldt (Schalke, in der Kölnischen Rundschau): "Es ist nie einfach, wenn man den Anspruch hat, jedes Spiel zu gewinnen. Wir sind hinter den Erwartungen zurück und deshalb ist die Aufgeregtheit zu Recht groß. Wir wollen aber unser Minimalziel, die direkte Qualifikation für die Europa League, noch realisieren."

Personal:

Bei Köln fehlen: Olkowski (Kahnbeinbruch im Fuß), Deyverson (Rückstand), Helmes (Knorpelschaden im Knie), Wallenborn (nicht berücksichtigt)

Bei Schalke fehlen: Giefer (Adduktorenverletzung), Ayhan (Kapselbandverletzung), Uchida (Patellasehne), Huntelaar (5. Gelbe Karte), Obasi (Aufbautraining), Itter (nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Schalke steht nur noch drei Punkte vor dem siebten Platz, selbst das absolute Minimalziel Europa League ist somit in Gefahr. Nach sechs sieglosen Spielen endete zumindest der Negativlauf mit dem 3:2-Sieg über Stuttgart am vergangenen Samstag und das Restprogramm ist machbar: Königsblau, das noch um Jefferson Farfan bangt, trifft nach Köln noch auf Paderborn und Hamburg.

Der FC dagegen hatte eine schwierige Woche, die Bekanntgabe des Wechsels von Anthony Ujah brachte Unruhe rein. "Ich war diese Woche ein wenig genervt, weil sich viel über die Personalien gedreht hat", mahnte Trainer Peter Stöger. Vor allem, so der Österreicher weiter, "der Zeitpunkt des Transfers war falsch". Tabellarisch steht aber tatsächlich auch etwas auf dem Spiel: Köln kann den Klassenerhalt am Sonntag perfekt machen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Seit dem 1:2 gegen Augsburg Anfang Dezember sind die Domstädter zu Hause in acht Partien ungeschlagen, konnten in dieser Zeit allerdings auch nur zweimal gewinnen. Neun BL-Heimspiele ohne Niederlage gab es für den FC zuletzt 1991/92 (13 Spiele).

Schalke ist seit sieben Auswärtsspielen und dem 2:1 in Paderborn am 16. Spieltag sieglos (vier Remis, drei Niederlagen). Länger als sieben BL-Spiele blieb S04 zuletzt zwischen Mai 1993 und Februar 1994 ohne Auswärtssieg (saisonübergreifend elf Partien).

Köln spielte am vergangenen Spieltag im Auswärtsspiel in Augsburg zum neunten Mal in der laufenden Bundesligasaison 0:0 und baute damit den Bundesligarekord weiter aus. Die nächste Nullnummer wäre die 100. für die Kölner im Oberhaus.

Huntelaar gesperrt: Schalkes Top-Torjäger (neun BL-Saisontore, wie Choupo-Moting) beendete mit seinem Doppelpack gegen Stuttgart nach 13 torlosen BL-Spielen seine Rekordtorflaute, sah jedoch auch zum fünften Mal in dieser Saison die Gelbe Karte.

Anthony Ujah war an 13 der 30 Kölner Saisontore direkt beteiligt (zehn Tore, drei Torvorlagen). Ligaweit waren nur Pierre-Emerick Aubameyang (49 Prozent) und Kevin De Bruyne (45 Prozent) anteilig an noch mehr Toren ihres Teams beteiligt als Ujah (43 Prozent).

Roman Neustädter (149 Bundesliga-Spiele), Christian Fuchs (99 BL-Spiele für Schalke) und Tranquillo Barnetta (199 BL-Startelfeinsätze) stehen jeweils vor einem Jubiläum.

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