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Christian Guinin

Als im zurückliegenden Winter-Transferfenster ein wenig überraschend Omar Marmoush die Frankfurter Eintracht in Richtung Premier League und Manchester City verließ, standen die Verantwortlichen der SGE urplötzlich vor einer riesigen Aufgabe. Es galt, DEN Spieler der Bundesliga-Hinrunde, der in 17 Spielen unglaubliche 25 Torbeteiligungen (15 Tore, zehn Assists) beigesteuert hatte, zumindest einigermaßen adäquat zu ersetzen, um die Chancen auf eine Qualifikation für die Champions League nicht zu gefährden.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_a4414533-5e3b-4beb-9844-2d646b594232" async=""></script>

Null Scorerpunkte für 26 Millionen Euro! Elye Wahi von Eintracht Frankfurt ist der schlechteste Wintertransfer der Bundesliga-Saison

Verhältnismäßig schnell konnte man sich in der Frankfurter Führungsriege dann auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen und so dauerte es nach dem offiziellen Abschied Marmoushs am 23. Januar 2025 gerade einmal einen einzigen Tag, bis Elye Wahi von Olympique Marseille als Nachfolger des Ägypters präsentiert wurde.Auf der Pressekonferenz anlässlich der Verkündung seiner Verpflichtung babbelte der 22-Jährige bereits ein herzliches "Gude" ins Mikrofon, flankiert von einem breiten Lächeln und dem gehobenen Daumen. "Ist gut?", schob er noch fragend hinterher.Dem ausgelassenen Gelächter im Raum nach hatte er die anwesenden Journalisten im Handumdrehen auf seine Seite gezogen. Wahi und Eintracht Frankfurt - das könnte ganz gut klappen, dachten damals sicherlich einige.

Auf dem Papier waren die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zeit eigentlich bestens gegeben. Eine de facto Stammplatzgarantie neben Hugo Ekitike bei einem Verein wie der SGE, deren Coach Dino Toppmöller in den vergangenen beiden Jahren unter Beweis gestellt hat, dass er mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern ausgezeichnet umzugehen weiß. Gepaart mit dem großen Talent des jungen Franzosen, das er zwischen 2021 und 2023 mit 41 Torbeteiligungen in 92 Pflichtspielen bei Ex-Klub HSC Montpellier unterstrich.Gleichwohl, auch dessen werden sich die Frankfurter Verantwortlichen durchaus bewusst gewesen sein, ging mit der Verpflichtung Wahis ein gewisses Risiko mit einher. Auf der einen Seite wäre da die Ablösesumme in Höhe von 26 Millionen Euro zu erwähnen - mal eben der Rekordtransfer der SGE. Zum anderen aber kreisten um den 22-Jährigen in seiner Vergangenheit immer wieder unschöne Geschichten.Als 15-Jähriger wurde er beispielsweise bei seinem damaligen Klub SM Caen rausgeworfen, da er, wie wenig später herauskam, drei Jugendliche auf einer Schultoilette sexuell genötigt haben soll. 2021 erstattete eine junge Frau dem französischen Journalisten Romain Molina zufolge Anzeige, da Wahi ihr beim Besuch eines Nachtclubs einen Schlag auf die Nase verpasst habe, woraufhin sie sich in der Notaufnahme habe behandeln lassen müssen. Er selbst bestritt die Tat, die Anklage wurde schließlich fallen gelassen.

Wahi fällt neben dem Platz mehrmals negativ auf

Bei Frankfurt scheint bislang die unschöne Seite der Medaille die Oberhand zu behalten, wenn auch mit seinem Auftreten auf und nicht abseits des Platzes. Gerade einmal 191 Bundesliga-Minuten sammelte Wahi bei der SGE, ein Tor oder eine Vorlage kann er dabei nicht aufweisen. Kurz nach seinem Transfer setzte ihn eine Verletzung am Knie für mehrere Wochen außer Gefecht, im Anschluss zeigte der 22-Jährige scheinbar nicht die nötige Einstellung, um sich wieder an die erste Elf heran zu kämpfen.Angesprochen auf seinen Stürmer machte Coach Toppmöller vor dem Heimspiel am 33. Spieltag gegen den FC St. Pauli vor knapp zwei Wochen mehr als deutlich, dass Wahi in seiner aktuellen Verfassung keinerlei Option sei. Ihn als zweiten Stürmer neben Ekitike aufzustellen, sei "kein Thema". Eine Nominierung für die Startelf müsse man sich bei ihm mit Engagement in den Übungseinheiten verdienen, lautete Toppmöllers Ansage: "Wir sind hier nicht bei 'Wünsch Dir was'."

Dino Toppmöller übt Kritik an Wahi

Trotz der überschaubaren Zahlen und Auftritte sollen Toppmöller und Sportchef Markus Krösche allerdings nach wie vor überzeugt davon sein, das Ruder gemeinsam herumreißen zu können. "Er hat unheimliche Fähigkeiten, das hat er schon bewiesen", meinte Krösche. Für den SGE-Trainer ist Geduld gefragt, man dürfe den jungen Angreifer nun "nicht von allen Seiten zuquatschen. Er muss dann den nächsten Schritt tun". Wenn sich Wahi schon nicht über Tore empfehle, dann sei wenigstens "Intensität, Power, Zweikämpfe und Körperkontakt" gefragt.Als Vorbild kann sich der 22-Jährige dabei ausgerechnet seinen designierten Sturmpartner Ekitike nehmen. Dieser hatte nach seinem Transfer im Winter 2023 ebenfalls zunächst einen ganz schweren Stand und kam aufgrund großer körperlicher und konditioneller Defizite zunächst zu wenig Spielzeit. 365 Tage und 22 Saisontore später später gehört der Franzose mittlerweile zu den gefragtesten Personalien auf dem europäischen Transfermarkt - mehrere Topklubs sollen großes Interesse an ihm zeigen. Möglicherweise schreibt Wahi entgegen der Vorzeichen ja eine ähnliche Geschichte und straft die vielen Stimmen Lügen, die ihn als schlechtesten Winter-Neuzugang der Bundesliga bezeichnen.

Wahi kann sich Sturmpartner Ekitike als Vorbild nehmen

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