Viel Hoffnung und ein Endspiel

Von Adrian Franke
Seit Monaten kämpft der VfB gegen den Abstieg. Die Chancen stehen immer schlechter
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Hannover 96 - SV Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Martin Kind (Hannover, in der Bild): "Ich bin vom Klassenerhalt überzeugt, die Voraussetzung ist allerdings ein Sieg gegen Werder. Sonst wird es sehr kritisch."

Viktor Skripnik (Bremen): "Es ist für uns eine Luxussituation. Wir können nichts mehr verlieren, sondern nur noch etwas gewinnen."

Personal:

Bei Hannover fehlen: Miller (Aufbautraining nach Knieverletzung), Hoffmann (Trainingsrückstand), Pander (Innenbandzerrung im Knie), Stankevicius (Rückenprobleme), Bittencourt (Faserriss im Oberschenkel), A. Sobiech (Innenbandriss im Knie), Königsmann, Schulze, Dierßen, S. Ernst, Teichgräber (alle nicht berücksichtigt)

Bei Bremen fehlen: Caldirola (Fußgelenk), Galvez (Knieprobleme), Garcia (Patellasehne), F. Kroos (Rippenprellung), Öz. Yildirim (Meniskusverletzung), Lorenzen (Aufbautraining), von Haacke, Husic, Zetterer, Busch (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Für Hannover schon fast um alles. Die Niedersachsen liegen auf dem vorletzten Platz, zumindest das rettende Ufer könnte im schlimmsten Fall nach dem Spieltag vier Punkte weg sein - und das zwei Spieltage vor Saisonende. Der Trainerwechsel brachte nach der Pleite gegen Hoffenheim zumindest ein 2:2 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag, der letzte Bundesliga-Sieg datiert damit aber weiterhin vom Mitte Dezember (2:0 gegen Augsburg).

Für die Bremer geht es indes um die Europa League. Um noch auf den einen Punkt entfernten sechsten Platz zu klettern, ist ein Sieg gegen Hannover schon fast Pflicht - danach warten Duelle mit Gladbach und in Dortmund. Trainer Viktor Skripnik bangt allerdings noch um Sebastian Prödl, der mit Fieber erkrankt ist.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Hannover steht erstmals seit dem 32. Spieltag 2009/10 auf einem Abstiegsplatz. Damals gewann der Klub die letzten beiden Partien und rettete sich auf Platz 15.

96 ist seit 15 Ligaspielen sieglos (sieben Remis, acht Niederlagen) - das ist die längste Negativserie seit dem Wiederaufstieg 2002. In der Abstiegssaison 1985/86 blieben die 96er zum einzigen Mal innerhalb einer Saison länger sieglos (17 Spiele).

Hannover ist die einzige Profi-Mannschaft Deutschlands, die 2015 kein Ligaspiel gewonnen hat. Nur 1985/86 blieb der Klub ebenfalls an den ersten 14 Rückrunden-Spieltagen sieglos - und gewann auch keines der letzten drei Spiele.

Die 96er bezogen unter der Woche wie im Vorjahr das Trainingslager im ostwestfälischen Harsewinkel-Marienfeld. Damals gewann Hannover im Anschluss vier der fünf ausstehenden Spiele und schaffte so den Klassenerhalt.

Werder ist der einzige Bundesligist, der mehr Tore nach Standards erzielte (24) als aus dem Spiel heraus (23). Die letzten fünf Treffer fielen nach ruhenden Bällen.

In Topform: Davie Selke markierte vier der letzten sieben Bremer Treffer und war in seinen letzten 19 Ligaspielen an elf Toren direkt beteiligt (acht Tore, drei Torvorlagen).

Michael Frontzeck gewann keines seiner letzten 14 Heimspiele als BL-Trainer (fünf Remis, neun Niederlagen) - die letzten sechs gingen sogar allesamt verloren.

Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Bruno Hübner (Frankfurt, laut dem HR): "Ich glaube, dass die Mannschaft fokussiert und gewillt ist, die Saison ordentlich zu Ende zu spielen."

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Europa ist nicht unser Anspruch, aber unser Traum. Frankfurt ist sehr offensivstark. Es ist relativ gefährlich, gegen diese Truppe zu spielen, weil sie vor allen Dingen zu Hause extrem stark ist und neun Spiele daheim in Folge nicht verloren haben. Sie haben allerdings auch ein paar Gegentore mehr bekommen als wir."

Personal:

Bei Frankfurt fehlen: Anderson (Knieoperation), Kittel (Kreuzbandriss), Meier (Patellasehnenoperation), Balayev (nicht berücksichtigt)

Bei Hoffenheim fehlen: Akpoguma (U 23), Süle (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Stolz (nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Für Frankfurt nach sechs Spielen ohne Sieg primär darum, die Saison anständig zu beenden - und bei sechs Punkten Vorsprung nicht noch kurzfristig in den Abstiegskampf rein zu rutschen. Doch die Voraussetzungen sind alles andere als ideal: Ohne den verletzten Alex Meier kränkelt der Sturm, dazu kamen unter der Woche Berichte, wonach die Mannschaft mit Trainer Thomas Schaaf nicht gut klar kommen soll.

Hoffenheim auf der anderen Seite kämpft um die Europa League, bei zwei Punkten Rückstand auf den sechsten Platz ist jeder Punktverlust verboten. Zuletzt beendeten die Kraichgauer immerhin den Negativlauf mit dem Sieg in Hannover und dem Remis gegen Dortmund, drei Siege zum Saisonabschluss sind aber womöglich Pflicht.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Frankfurt ist seit neun Heimspielen ohne Niederlage (fünf Siege, vier Remis) - die letzte Pleite zuhause setzte es am 11. Spieltag mit 0:4 gegen die Bayern. So eine Serie gab es zuletzt von Februar bis November 2000 (damals sogar 15 Spiele).

Seit der Verletzung von Top-Torjäger Alex Meier traf die Eintracht in vier aufeinanderfolgenden Spielen nicht. So lange torlos blieb die SGE zuletzt zwischen Februar und März 2013, damals waren es sogar fünf Spiele.

Hoffenheim kassierte schon 28 Gegentreffer vor der Pause - Ligahöchstwert. Insbesondere in den 15 Minuten vor der Pause klingelte es schon 15 Mal - ebenfalls Ligahöchstwert.

Frankfurt hat bereits 23 Punkte nach Führung verloren - Ligahöchstwert. Fünf Niederlagen nach Führung sind ebenfalls alleiniger negativer Höchstwert.

Die TSG schaffte es in dieser Spielzeit noch nicht, zwei Bundesligaspiele in Folge zu gewinnen. Letztmals gelang dies innerhalb einer Saison im März 2014.

VfB Stuttgart - FSV Mainz 05 (Sa., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Huub Stevens (Stuttgart, laut dem SWR): "Natürlich ist der Druck da. Es muss doch aber Spaß machen, um etwas zu spielen, um etwas zu kämpfen. Ich habe Druck immer als schön empfunden, immer als eine Herausforderung. Wir haben es in den eigenen Händen."

Martin Schmidt (Mainz, über den VfB): "In den vergangenen Partien waren sie immer die bessere Mannschaft. Sie verfügen über große individuelle Klasse. Ein einstelliger Platz ist für Mainz ein Riesenziel. Das wollen wir anstreben."

Personal:

Bei Stuttgart fehlen: Leibold (Syndesmoseverletzung), Rausch, Kiesewetter, Sararer (alle U23), Yalcin (nicht berücksichtigt)

Bei Mainz fehlen: Brosinski (Rotsperre), Roßbach (Meniskus-OP), Hofmann (Reha), Soto (Knieoperation), Castillo, Nedelev (beide Aufbautraining), Schilk (Mainz 05 II)

Darum geht's:

Für Stuttgart geht es schlicht um alles. Tatsächlich könnte der Abstieg des Tabellenschluslichtes bei einer Pleite im schlimmsten Fall schon so gut wie perfekt sein, Freiburg liegt auf dem Relegationsplatz drei Punkte entfernt und hat das deutlich bessere Torverhältnis. Auch der Vorletzte Hannover ist bereits drei Zähler weg. Mainz dagegen kann seine Saison wohl eher ruhig ausklingen lassen, könnte aber mit einem Sieg den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt machen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Nie zuvor in seiner BL-Historie punktete der VfB so schwach und siegte so selten in den ersten 31 Saisonspielen wie aktuell: 27 Punkte und sechs Siege nach 31 Partien.

Schlechtes Omen für den VfB Stuttgart: Seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung ist der Tabellenletzte nach dem 31. Spieltag am Ende auch direkt abgestiegen.

Alleine Georg Niedermeier verschuldete zwei Gegentreffer beim 2:3 auf Schalke. Es waren bereits die gravierenden Fehler vier und fünf in dieser Rückrunde beim VfB, die zu Gegentoren führten - Ligahöchstwert (zusammen mit Bremen und Hamburg).

Shinji Okazaki traf in 62 BL-Spielen für die Mainzer fast dreimal so oft (27 Mal) wie in seinen 63 BL-Partien für den VfB Stuttgart (zehnmal).

VfB-Hoffnungsträger: An den letzten sechs Spieltagen war kein anderer BL-Spieler an so vielen Toren direkt beteiligt wie Daniel Ginczek (sechs Tore, zwei Assists). Am letzten Spieltag bereitete er erstmals in seiner BL-Karriere zwei Treffer in einer Partie vor.

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