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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 8 in der NFL

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© getty
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5. Geno-Märchen geht weiter - auch im Frühjahr?

Geno Smith bleibt eine der faszinierendsten Geschichten dieser Saison, und in vielerlei Hinsicht das sprichwörtliche Einhorn.

Nicht nur, dass er so spät in seiner Karriere Leistungen abruft, die er bis dato noch nie gezeigt hatte, und die niemand halbwegs realistisch erwarten konnte - allein, dass er mit seinem Resümee überhaupt die Chance erhielt, nochmals als Starter ein Team anzuführen, hatte schon eine geringe Wahrscheinlichkeit.

Das war auch gegen die Giants sichtbar. Am Ende hatte er nicht die Monster-Stat-Line, die er in manchen anderen Spielen schon hatte. Doch dabei war ein teurer Touchdown-Drop von Tyler Lockett, und vor allem erzählte das Spiel nochmals eine andere Geschichte. Es ist eindrucksvoll zu sehen, wie konstant Smith durch seine Reads geht, Mismatches identifiziert und die Offense generell umsetzt.

Es ist kein Zufall, dass Pete Carroll plötzlich damit anfängt, Fourth Downs auszuspielen und dass die Seahawks so Pass-lastig bei Early Down sind; ich deute das als einen klaren Hinweis darauf, dass er seinem Quarterback komplett vertraut.

Dass er davon ausgeht, dass Smith keine negativen Plays kassieren wird und dass er die Antworten, welche die Offense ihm bietet, annimmt. Und die bisherige Saison gibt ihm Recht: Wir haben mittlerweile von Smith auch schon Spiele gesehen, in denen die Big Plays nicht so da waren, aber auch da spielte er solide und fungierte als Game Manager.

Was machen die Seahawks mit Geno Smith?

Als "Real Deal" bezeichnete Carroll Smith nach dem Sieg gegen die Giants. Wer weiß, wie diese Saison endet, aber aktuell kann man ganz klar festhalten, dass er davon überzeugt scheint, seinen Quarterback gefunden zu haben.

Ich denke dementsprechend auch, dass die Seahawks kein Interesse daran haben werden, dass Smith den Markt testet - die Frage lautet dann: Geben sie ihm den Franchise Tag, um ihn dazu zu bringen, sich nochmals ein Jahr lang zu beweisen - auch auf die Gefahr hin, dass er danach noch teurer wird?

Oder gibt es einen Vertrag, der vergleichbar mit dem ist, was Ryan Tannehill von den Titans bekommen hat? Also, angepasst an den Cap, etwas in der Region von vier Jahren, 130 Millionen Dollar, sowie Garantien in Höhe von rund 60 Millionen Dollar.

Pete Carroll hat vor der Saison mehrfach klargemacht, dass er sich und die Seahawks keineswegs im Rebuild sieht. Smith ist der maßgebliche Grund dafür, dass diese Prognose jetzt gut aussieht, und ich denke, dass sie ihn danach dafür belohnen werden. Nicht mit einem Vertrag, der sich an der Marktspitze bewegt, sondern in der Kategorie darunter.

Und das könnte dann einer der seltenen fairen Quarterback-Deals werden.

Die nächste spannende Frage lautet dann, ob Teams nach Tannehill und Geno Smith den nächsten Veteran suchen, der im Herbst seiner Karriere von seinen Erfahrungen profitieren und doch noch aufblühen kann. Könnte Daniel Jones das in einigen Jahren sein? Jameis Winston? Vielleicht Derek Carr, falls bei den Raiders bald der große Umbruch eingeleitet wird? Wir wissen, dass Teams immer versuchen, erfolgreiche Konzepte zu kopieren, und ich denke nicht, dass es hier anders sein wird.