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NFL - Week 4 Preview: Tampa Bay Buccaneers vs. Kansas City Chiefs

Von Marko Markovic
Tom Brady blickt einem schwierigen Spiel gegen die Chiefs entgegen.
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Im Spitzenspiel der Woche 4 gibt es ein Rematch von Super Bowl LV und das sechste Duell Tom Brady gegen Patrick Mahomes. Aber sind es wirklich die Offenses, die dieses Spiel entscheiden werden?

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Es ist nicht weit hergeholt zu fragen, ob die beiden Quarterbacks wirklich die dominanten Figuren im Spiel zwischen den Tampa Bay Buccaneers gegen die Kansas City Chiefs sind (Nacht auf Montag, 2.20 Uhr live auf DAZN), wie es vielleicht im März noch wirkte. Dafür ist zu viel passiert: Wide Receiver Tyreek Hill fängt die tiefen Pässe jetzt in Miami, Bruce Arians hat den Buccaneers-Head-Coach-Posten an Todd Bowles übergeben und die Buccaneers-Wide-Receiver sind fast durch die Bank angeschlagen.

War die vermutete Gesamtzahl an erzielten Punkten im Vorfeld von Super Bowl LV noch 55 bei den Buchmachern, in Erwartung eines Offensiv-Spektakels zweier Elite-QBs, so ist sie für Sonntag nur noch bei 45 angesetzt. Und dabei haben die QBs nicht einmal selbst abgebaut.

Vielmehr sind es die Fragezeichen auf Wide Receiver auf beiden Seiten, sowie die sehr gut spielenden Defenses beider Teams, die hier die Aussicht auf ein defensiv-geprägtes Spiel nähren. Wir werfen einen Blick auf die Matchups.

Buccaneers vs. Chiefs: Wenn die Bucs den Ball haben

Tom Brady hat sich seine Doch-Nicht-Pensionierung vermutlich anders vorgestellt. Mehrere Verletzungen an der Offensive Line und bei den Wide Receivern machten seine Arbeit bisher schwerer als gedacht, und Brady selbst hat keine Mobilität und wenig Upside, aus der schwierigen Situation heraus was besseres zu kreieren.

Das alles führte zu zähneknirschenden 19- und 20-Punkte-Spielen, die unter den Erwartungen aller Beteiligten blieben. In Woche 3 waren es über 59 Minuten 6 Punkte. Mike Evans war für das Spiel gegen Green Bay gesperrt und kehrt zwar gegen die Chiefs zurück, aber Chris Godwin konnte nach limitierter Teilnahme am Mittwoch am Donnerstag nicht trainieren, während Julio Jones weiterhin angeschlagen ist.

Jaylen Watson spielt sich als Siebtrundenpick der Chiefs in den Vordergrund.
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Jaylen Watson spielt sich als Siebtrundenpick der Chiefs in den Vordergrund.

Die Secondary der Chiefs: No McDuffie, No Problems?

Die Chiefs haben mit Cornerback Jaylen Watson einen Siebtrunden-Pick, der viel früher als gedacht Starter-Spielzeit bekommt - auch weil der Erstrunden-Pick auf Cornerback, Trent McDuffie, auf IR ist. Und Watson überzeugte bisher. Er erlaubt eine Completion Percentage von unter 50 Prozent und ein Passer Rating von 56,3 - ein Top-10-Wert unter Cornerbacks.

Dafür hat der andere Outside-Cornerback einen Schritt zurück gemacht: Rashad Fenton erlaubt über 80 Prozent Completions und sieht, nachdem er die gesamte Offseason verletzungsbedingt verpasst hat, noch nicht ganz eingespielt aus.

Zusammen mit dem immer wieder inkonstanten Nickelback L'Jarius Sneed im Slot wird die Kernfrage also sein, wie oft Mike Evans von Watson wegbewegt wird in der Aufstellung. Nur hier können sich die Bucs einen konstanten Vorteil gegen die Chiefs-Defense erwarten.

An der Line of Scrimmage: Chris Jones gegen Luke Goedeke

An der Line of Scrimmage hat die angeschlagene Offensive Line der Bucs ein umgekehrtes Matchup-Problem: Rookie Left Guard Luke Goedeke ist nach drei Spielen ganz offensichtlich noch immer am Gewöhnen an den NFL-Speed. Als Schwachstelle der Unit steht ihm am Sonntag seine bisher größte Herausforderung bevor: Chris Jones ist wie gewohnt einer der besten Interior Pass Rusher der Liga und führt die Liga mit 14 Pressures an - ex aequo mit Aaron Donald.

Chris Jones ist einer der besten Interior Pass Rusher der NFL.
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Chris Jones ist einer der besten Interior Pass Rusher der NFL.

Wenn man Brady was zugute halten kann, dann, dass er genau dann wie der alte Brady aussieht, wenn er genug Zeit zum Werfen hat. Aber bei Würfen mit weniger als 2,5 Sekunden Zeit in der Pocket - und die sind dieses Jahr häufiger geworden aufgrund der Protection und Wide-Receiver-Probleme - gab es einen spürbaren Rückgang. Running Back Leonard Fournette ist wie gewohnt unscheinbar als Receiver und Russell Gage ist einfach kein Chris-Godwin-Ersatz im Quick- und Hot-Game auf den kurzen und mittleren Distanzen.

Wenn Godwin nicht spielen kann, hätten die Chiefs also hier ein sehr gutes Matchup: Interior Pressure über Jones, der die tieferen Routes von Mike Evans gar nicht erst ins Spiel kommen lässt, und Brady zu einem Dink-and-Dunk-Spiel zwingt, bei dem er mit Gage und Fournette dutzende 4-Yard-Gains gegen eine solide Chiefs-Secondary (und einen in Coverage überraschend gut aufspielenden Linebacker Nick Bolton) aneinanderreihen muss.

 

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