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NFL - Offseason Quarterback Ranking: Die 32 Starting-Quarterbacks in der Analyse

Russell Wilson ließ mit einigen Aussagen in Seattle die Alarmglocken klingeln.
© getty
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24. JAMEIS WINSTON, NEW ORLEANS SAINTS

Abgesehen von den Rookies ist Winston mit die größte Wildcard mit Blick auf die kommende Saison. Und selbstredend könnte auch Taysom Hill starten, der die Rushing-Upside mitbringt, aber als Passer deutlich limitierter ist als Winston. Meine Vermutung ist, dass der bessere Passer im Endeffekt den Posten erhält, so sehr Coach Sean Payton sich auch über die letzten Jahre in der Öffentlichkeit als Taysom-Hill-Fan-Nummer-1 positioniert hat. Winston würde den Saints aber vor allem eine vertikale Dimension im Passspiel geben, die mit Brees über die letzten Jahre zunehmend weniger wurde, und die Hill so nicht in seinem Arsenal hat. Letztlich wissen wir, was Winston ist: Ein risikofreudiger Quarterback, der ein Team mit Big Plays immer in ein Spiel zurückbringen kann, aber auch mit einem Turnover eine Führung aus der Hand geben kann. Schafft es Payton, Letzteres zu reduzieren? Dann ist Winston ein Kandidat, um wieder Richtung Liga-Mittelfeld zu klettern.

23. TUA TAGOVAILOA, MIAMI DOLPHINS

Tua ist noch immer relativ nah an der "nicht gewertet"-Kategorie dran: 326 Dropbacks bieten sehr wenig Substanz für eine Bewertung. Gleichzeitig aber lässt sich auch nicht von der Hand weisen, dass einige der Bedenken aus Tagovailoas College-Tape auch in seiner Rookie-Saison ein Thema waren. Das wacklige Anspielen enger Passfenster, die durchschnittliche Armstärke, klare Anfälligkeit gegen Pressure. Und einige dieser Themen werden ihn vermutlich immer begleiten, die Kernfrage für die kommende Saison lautet: Kann er in seinen Qualitäten in puncto Präzision und Antizipation so dominant werden, dass er einer der besseren Pocket-Passer in der NFL werden kann? Die Protection ist nach wie vor ein Thema in South Beach, das Waffenarsenal aber sollte eine klare Stärke sein. In der vergangenen Saison war klar zu sehen, dass Ryan Fitzpatrick in den gleichen Situationen und teilweise gegen die gleichen Gegner meist signifikant besser gespielt hat. Inwieweit kann Tua diese Lücke - mit seinem eigenen Spielstil, versteht sich - schließen?

22. JARED GOFF, DETROIT LIONS

Die spannende Frage bei Goff lautet: Was bekommen wir getrennt von Sean McVay? Das haben wir zuletzt in Goffs desolater Rookie-Saison gesehen, in der aber diverse Dinge schiefliefen. Goff hat sich seitdem weiterentwickelt und in Detroit sollte er zumindest vergleichsweise wenig Pressure bekommen, nach wie vor ein größeres Problem in seinem Spiel. Goff ist ein solider Ballverteiler, der die Mid-Range-Distanz konstant gut bedient und der auch eine vertikale Offense umsetzen kann. Gleichzeitig ist er aber eben limitiert in dem was er leisten kann, wenn die Umstände nicht gut bis sehr gut sind.

21. DANIEL JONES, NEW YORK GIANTS

Jones hat in der vergangenen Saison fast ein wenig unter dem Radar einige nette Fortschritte gezeigt. Er ist ein guter Deep Passer, er hat sich aus sauberer Pocket stabilisiert, er kann Big Plays auflegen, seine Athletik überträgt sich auf eine merkliche Rolle im Run Game. Sein Spiel ist nach wie vor zu inkonstant, sein Pocket-Verhalten ist ein Problem und er macht noch immer zu viele Fehler. Gerade sein Verhalten gegen Druck und seine Awareness für den Pass-Rush wird 2021 hinter einer potenziell anfälligen Line getestet werden - in einer Saison, die für Jones kritisch sein wird. Wenn er sich als Passer noch weiter steigern kann, könnte er ins Liga-Mittelmaß klettern.

20. CAM NEWTON, NEW ENGLAND PATRIOTS

Dass Newton letztes Jahr nicht gut war, steht außer Frage - ich würde dem 32-Jährigen allerdings ein wenig Spielraum mit Blick auf 2020 geben. Er war in einer neuen Offense, er erkrankte im Laufe der Saison an Corona und er hatte das ohne Zweifel schwächste Waffenarsenal in der NFL. All das ist jetzt deutlich anders: Er ist jetzt im zweiten Jahr in der Offense von Josh McDaniels, die Patriots haben signifikant in ihre Receiving-Gruppe investiert und New England sollte eine Top-5-Line aufs Feld bringen. Das wird sein Spiel auch deutlich stabilisieren. Newton war nie der akkurateste Passer und sein Arm hat nicht mehr die Qualität wie vor fünf Jahren, aber er ist immer noch gut im Intermediate-Passing-Game und ein klarer Faktor als Runner: Seine 407 Rushing-Yards aus designten Runs waren ligaweit Platz 1 letztes Jahr unter allen Nicht-Running-Backs, genau wie seine zwölf Rushing-Touchdowns.

19. BEN ROETHLISBERGER, PITTSBURGH STEELERS

Roethlisbergers vergangene Saison stilistisch war deutlich näher an Teddy Bridgewater als an den alten Big-Ben-Zeiten. Der Ball war extrem schnell raus, er ging wenige Risiken ein, vieles fand im Kurzpassspiel statt. Dennoch waren trotz dieser Spielweise zu viele Wackler in seinem Spiel und gegen Pressure hatte er enorme Probleme. Die spannende Frage lautet jetzt, inwieweit er vielleicht in einer etwas veränderten Offense noch anders auftreten kann; alarmierend ist, dass seine Accuracy immer wieder inkonstant war. Big Ben ist mit mittlerweile 39 Jahren klar im Bereich der Game Manager und des Liga-Mittelfelds angekommen.

18. RYAN FITZPATRICK, WASHINGTON FOOTBALL TEAM

Wir alle wissen an diesem Punkt, was Fitzpatrick ist: Ein höchst unterhaltsamer Quarterback, der mit seinem aggressiven Stil Big Plays kreieren, aber auch den eigenen Head Coach zur Verzweiflung bringen wird. Letztes Jahr in Miami spielte er gut und verlor seinen Startplatz - nach allem, was wir von außen sagen können - nicht aus sportlichen Gründen, sondern weil Tua Tagovailoa Erfahrung sammeln sollte. Insofern stellt sich einmal mehr die Frage: Wie lange kann Fitzpatrick sein "gutes Gesicht" zeigen, wenn er über eine komplette Saison startet? In Washington mit der verbesserten Offensive Line und der signifikant verbesserten Receiver-Gruppe sind die Umstände gut, umso mehr, da die Offense von einer exzellenten Defense profitieren sollte. Wenn Fitzpatrick das Level, das er letztes Jahr in Miami hatte, auf eine gesamte Saison konservieren kann, ist Washington ein legitimer Playoff-Anwärter. Doch diese Frage steht mit Fitzpatrick eben immer im Raum.

17. JOE BURROW, CINCINNATI BENGALS

Dass Burrow mit seinem Arm gewisse Limitierungen hat, war auch Pre-Draft kein Geheimnis und insbesondere im vertikalen Passspiel war das in seiner Rookie-Saison ebenfalls überdeutlich. Da fehlte ihm die Power, aber häufig auch die Accuracy und das Timing - gut möglich, dass die Wiedervereinigung mit seinem College-Receiver Ja'Marr Chase hier zu einer Steigerung führt. Generell war die Accuracy noch inkonstant. Aber gleichzeitig war es eindrucksvoll zu sehen, wie weit Burrow als Quarterback schon war. Wie sicher er den Ball verteilte, wie er die Mitte des Feldes bediente, wie er generell den Intermediate-Bereich bediente und wie gut er durch die Pocket arbeitete. Ich bin gespannt zu sehen, wo Burrows Ceiling in der NFL liegt, aber das was er als Rookie gezeigt hat lässt hoffen, dass er einer der nächsten Top-Pocket-Passer werden kann.