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NFL - Offseason Quarterback Ranking: Die 32 Starting-Quarterbacks in der Analyse

Russell Wilson ließ mit einigen Aussagen in Seattle die Alarmglocken klingeln.
© getty
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8. DAK PRESCOTT, DALLAS COWBOYS

Vielleicht das größte Argument für Prescott war die Phase in der vergangenen Saison, in welcher ihn Andy Dalton - alles andere als ein schlechter Quarterback - verletzungsbedingt vertreten musste. Prescotts Value wurde dort eindrucksvoll unterstrichen, für mich hat er sich 2019 in der Quarterback-Top-10 festgespielt. Dort hat er sich aus unsauberer Pocket stabilisiert, er hat nochmal einen Schritt als Passer gemacht, er spielt überlegt und effizient, gleichzeitig kann er auch Offense kreieren. Prescott ist die Art moderner Pocket Passer, die wir zunehmend als neuen Standard in der NFL sehen: Sehr konstant, wenn er eine gute Plattform hat, aber er kann notfalls auch zu Fuß ein Play retten.

7. LAMAR JACKSON, BALTIMORE RAVENS

Jackson hatte einen wackligen, inkonstanten Saisonstart, stabilisierte sich dann aber in der zweiten Saisonhälfte zunehmend auf einem guten Level und das in einer Ravens-Offense, die insgesamt längst nicht so stark auftrat wie 2019, als Jackson den MVP-Titel gewann. Ich sehe in Jackson nach wie vor einen guten bis sehr guten Deep- und Intermediate-Passer, der in seiner Accuracy Wackler hat, dafür aber auch aus schwieriger Pocket Plays macht und natürlich einen immensen Faktor als Runner darstellt. Er war der einzige Nicht-Running-Back, der letztes Jahr mehr als 1.000 Rushing-Yards aufstellte und dabei laut PFF mehr als 20 verpasste Tackles forcierte - Jackson beendete die Saison bei derer 34, gefolgt von Deshaun Watson (18) und Kyler Murray (17). Er ist einer der explosivsten Playmaker in der NFL, und auch mit den Anfälligkeiten im Passspiel, die man nicht komplett unterschlagen sollte, gehört Jackson im Gesamtpaket für mich klar in die Top 8.

6. RUSSELL WILSON, SEATTLE SEAHAWKS

Nach acht Spielen schien Russell Wilson einer der heißesten Anwärter auf den MVP-Award zu sein - doch von da an entgleiste seine Saison ein wenig. Wilson hatte mehrere ganz schwache Spiele in der zweiten Saisonhälfte und phasenweise wirkte es, als hätten Defenses einige Schlüssel gefunden, um Wilson spezifisch das Leben schwer zu machen. Ob das stimmt, wird sich in der kommenden Saison weiter zeigen; für den Moment gehört er nach wie vor in die Quarterback-Elite. Vielleicht der beste Deep-Passer in der NFL und zudem einer der besten Quarterbacks ligaweit wenn es darum geht, zu improvisieren und Plays zu kreieren. Dass das gelegentlich auch nach hinten losgeht, liegt in der Natur der Sache - findet Wilson unter neuem Offensive Coordinator hier 2021 noch eine bessere Balance? Auch im Alter von mittlerweile 32 Jahren gilt für Wilson, dass er aus der Pocket und in seinem Timing insgesamt noch konstanter spielen muss.

5. TOM BRADY, TAMPA BAY BUCCANEERS

Vereinzelt sah man in der Frühphase der vergangenen Saison noch die Abstimmungsprobleme und den Lerneffekt bei Brady; ab dem letzten Saison-Drittel war davon aber quasi nichts mehr zu sehen. Er war letztlich einmal mehr einer der besten Pocket Passer in der NFL, er legte eine enorme Anzahl an Big Plays auf und hielt gleichzeitig - abgesehen von den angesprochenen Abstimmungsproblemen - die Fehler auf ein Minimum. Nach der durchwachsenen 2019er Saison in New England stand, wieder einmal, die Frage im Raum, ob Brady sich jetzt vielleicht schließlich doch auf dem absteigenden Ast befindet. Jetzt, kurz vor seinem 44. Geburtstag, muss man stattdessen einmal mehr feststellen: Brady ist wieder fest etabliert in der Quarterback-Spitzengruppe.

4. JOSH ALLEN, BUFFALO BILLS

Der Sprung, den Allen von 2019 auf 2020 hingelegt hat, ist absolut beeindruckend. Und ich erwarte nicht, dass das eine Eintagsfliege war. Sicher, er hat nach wie vor die einzelnen Aussetzer in seinem Spiel und leistet sich noch mehr Fehlwürfe als die anderen Top-5-Quarterbacks. Aber seine Accuracy ist deutlich besser geworden, beim Deep Ball hat er im Vergleich zu 2019 einen Quantensprung hingelegt. Und er war eben auch konstanter aus einer sauberen Pocket, er legte die Big Plays auf, während er gleichzeitig auch gegen Druck Plays machen konnte und seine Athletik als Runner ebenfalls nach wie vor eindrucksvoll anbringt. Der nächste Schritt für Allen muss jetzt darin bestehen, die Fehler noch weiter zu minimieren, aber vor seiner vierten NFL-Saison besteht für mich kein Zweifel daran, dass er zu den Top-Quarterbacks der Liga gerechnet werden muss.

3. DESHAUN WATSON, HOUSTON TEXANS

Das Sternchen, das man sich hinter Watsons Namen vorstellen muss, ist natürlich riesig. Wer weiß schon, ob und wie häufig wir Deshaun Watson in der kommenden Saison auf einem NFL-Feld sehen. Tyrod Taylor, der alternativ starten würde, wäre klar im unteren Viertel dieser Liste zu finden und es wäre der klarste Weg für die Texans zum Nummer-1-Pick im kommenden Draft. Denn: Selbst mit einem Watson in absolut herausragender Form war Houston unter dem Strich eines der schlechtesten Teams der vergangenen Saison. Watson legte eine enorme Menge an schwierigen, vertikalen Pässen auf, schraubte aber weiter die Risiko-Pässe runter - ein extrem schwieriger Spagat. Er kann außerhalb der Struktur kreieren, er kann scrambeln, die Accuracy ist in Ordnung und innerhalb der Struktur des Plays war er auffallend gut. Watson ist einer der echten Elite-Quarterbacks in der NFL. Zumindest auf dem Platz.

2. AARON RODGERS, GREEN BAY PACKERS

Wer weiß, wie die Situation um Aaron Rodgers ultimativ ausgeht - meine Prognose ist und bleibt, dass er nach einigem Hin und Her letztlich mit einem wie auch immer gestalteten neuen Vertrag in Woche 1 bei den Packers auf dem Platz stehen wird. Klar ist, dass er letztes Jahr eine herausragende Saison spielte; weil er einerseits noch immer sehr gut außerhalb der Pocket agierte und Defenses tief attackierte, gleichzeitig aber im zweiten Jahr unter Matt LaFleur auch sehr gut aus der Pocket und innerhalb der Play-Struktur spielte, im Timing der Offense agierte. Diese Mischung ist genau das, was wir bei Rodgers seit Jahren über einen längeren Zeitraum nicht mehr gesehen hatten, 2020 war dieser Aaron Rodgers wieder zu sehen. Er ist "erst" 37, wenn er diese Form noch konservieren kann, ist er der Quarterback, der Mahomes an der Spitze kurzfristig am ehesten herausfordert.

1. PATRICK MAHOMES, KANSAS CITY CHIEFS

Es gibt in meinen Augen keinen besseren Playmaker in der NFL. Ein exzellenter Passer innerhalb und außerhalb der Pocket, der mit einem herausragenden Arm jeden Wurf von jeder Plattform kann. Legt unheimlich viele Big Plays auf, kreiert Offense, während er gleichzeitig aber auch stark in der - zweifellos sehr guten - Struktur der Chiefs-Offense spielt. Bedient die Mitte des Feldes unheimlich gut, Accuracy ist gut, das Timing häufig sehr gut. Der eine zentrale Kritikpunkt, der in meinen Augen fair ist, liegt darin, dass Mahomes die Tendenz hat, aus der Pocket zu driften, zu schnell seine Fußarbeit über den Haufen zu werfen und gelegentlich in die Improvisations-Schiene rutscht, um ein Big Play zu forcieren. Hierauf werde ich bei ihm 2021 am meisten schauen, wobei es gut möglich ist, dass diese Tendenz durch die generalüberholte Offensive Line ohnehin deutlich weniger durchsickern wird.