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Draft: Jeudy, Lamb, Ruggs, Higgins und Co.: Das Wide Receiver Ranking

SPOX geht durch die Top-Receiver im diesjährigen Draft
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9. K.J. Hamler, Penn State

Receiver-Typ: Speed Slot Receiver

Stärken:

  • Speed und Explosivität sind nichts anderes als spektakulär. Hamler explodiert sprichwörtlich vom Snap weg, er kann jederzeit in seiner Route plötzlich aufs Tempo drücken - und dann ist er weg.
  • Hamler ist dabei aber alles andere als nur ein Straight-Line-Speedster. Er setzt irre scharfe Cuts, Richtungswechsel sind nahezu ohne Geschwindigkeitsverlust, er hat eine spektakuläre Beschleunigung auch im Play und ist wahnsinnig agil. Läuft eindrucksvolle Routes.
  • Es gab schlicht kaum Cornerbacks, die über ein Spiel konstant - im wahrsten Sinne des Wortes - mit ihm mithalten konnten.
  • Ist auch eine Waffe bei Jet Sweeps und kann als Returner eine Rolle übernehmen. Wahnsinnig gefährlich auch nach dem Catch.
  • Dabei ist er aber alles andere als eine reine Kurzpass-Waffe. Hamler hat vielmehr oftmals auch Downfield gewonnen und verzeichnete im Vorjahr elf Catches bei Pässen über mindestens 20 Yards. Er ist die moderne Slot-Waffe, wie sie in der NFL immer stärker in den Fokus rückt: Explosiv und agil Underneath, aber kann auch aus dem Slot heraus vertikal attackieren.
  • Spielt giftig, attackiert in seiner Route gefühlt mit jeder Faser seines Körpers und jeder Bewegung aggressiv.

Schwächen:

  • Hat aufgrund seiner Größe und Physis offensichtliche Limitierungen. Hamler gewinnt mit Speed, Explosivität und Separation - aber nicht mit Physis oder Contested Catches. Wird in der NFL kaum einen Jump Ball gewinnen und physische Slot-Cornerbacks könnten ihm ernsthafte Probleme bereiten.
  • Reiner Slot-Receiver in der NFL.
  • Sein größtes Problem aber ist nicht die Physis oder die Beschränkung auf eine Receiver-Position; das wären vielmehr die Drops. PFF listet ihn bei zwölf Drops bei 70 fangbaren Pässen in der vergangenen Saison. Eine Horror-Quote. Hamler hat ganz viele Body-Catches, statt den Ball weg vom Körper zu sichern. Womöglich auch ein technisches Problem, an dem er noch arbeiten muss.

SPOX Draft-Runden-Empfehlung: 2. Runde

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8. Brandon Aiyuk, Arizona State

Receiver-Typ: Z-Receiver

Stärken:

  • Herausragende Explosivität. Aiyuk ist ein dynamischer Spieler mit Speed, Explosivität und Agilität. Er bewegt sich extrem gut und ist brandgefährlich nach dem Catch, seine 28 Catches über mindestens 15 Yards sprechen für sich. 10,9 Yards nach dem Catch waren der sechstbeste Wert im College Football 2019.
  • Variiert seinen Speed schon sehr ansehnlich beim Release und in der Route und kann mühelos blitzartig mehrere Gänge hochschalten.
  • Setzt auch Cuts, ohne dabei Geschwindigkeit zu verlieren.
  • Schon jetzt ein äußerst gefährlicher Retuner. Sollte als Rookie zumindest in dieser Rolle sofort einen Platz in der NFL finden.
  • Manche Routes sehen schon sehr gut aus, insbesondere wenn er einen frühen Cut setzen kann. Gerade Off-Coverage zerstört er teilweise.

Schwächen:

  • Ist in vielen Bereichen noch auffällig unkonstant. Das betrifft seinen Release, wo er deshalb auch mit Press-Coverage teilweise enorme Probleme hatte. Es betrifft aber auch sein Route-Running. Gerade von physischen Cornerbacks konnte er sich zu häufig in der Route nicht lösen.
  • Kontakt generell bereitet Aiyuk teilweise echte Probleme. Dadurch ließ er sich auch häufiger aus dem Rhythmus und letztlich aus der Route bringen.
  • Absolut kein Contested Catch Receiver und es ist schwer vorstellbar, dass er in der NFL in diese Rolle noch hineinwächst.

SPOX Draft-Runden-Empfehlung: 2. Runde

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7. Justin Jefferson, LSU

Receiver-Typ: Slot Receiver

Stärken:

  • Eine exzellente Slot-Waffe. Verzeichnete 2019 die meisten Slot-Receptions (109) und Slot-Yards (1.518) im College-Football, genau wie 49 Catches im Bereich bis neun Yards nach der Line of Scrimmage.
  • Es gibt drei zentrale Gründe dafür, dass Jefferson so ein gefährlicher Receiver aus dem Slot ist: Er ist exzellent darin, Lücken in der Zone Coverage zu finden. Er hat sehr gute Hände und eine konstant gute Körperkontrolle, in Kombination mit seiner Größe bescherte ihm das mehrere gewonnene Contested Catches. Und er ist sehr gut nach dem Catch, wo er mit Vision und Speed regelmäßig noch mehr rausholt.
  • Die Explosivität im Raum war angesichts seiner Größe positiv überraschend. Gerade gegen Soft-Zone-Coverages, also wenn Jefferson etwas Platz bekommt, setzt er scharfe Cuts und bewegt sich auch auf engem Raum gut. Seine Underneath-Routes sind konstant gut gelaufen und mit seiner Beinarbeit bringt er Gegenspieler aus der Balance.
  • Ein williger und aktiver Blocker.
  • Hat die Größe in Kombination mit der Geschwindigkeit, um auch in der NFL im Underneath-Passspiel für Mismatches zu sorgen.

Schwächen:

  • Release ist schlicht ein Fragezeichen. Nicht, weil Jefferson hier schlecht wäre, sondern eher, weil er im College kaum getestet wurde. Hatte es kaum mal mit Press Coverage oder einem anderweitig erschwerten Release zu tun. Es ist aber eine legitime Frage, ob Jefferson die Explosivität und den Release hat, um sich hier in der NFL zu behaupten.
  • Die Stats sind fraglos enorm, dennoch wirft Jeffersons Tape noch weitere Fragen auf. Unheimlich viel seiner Production kam in Situationen, in denen er aus dem Slot gegen eine softe Zone Coverage ungehindert in die Route starten, einen einfachen Cut setzen konnte - und dann war der Ball auch schon da. Viele Plays, die einem kaum etwas darüber sagen, was für ein Receiver Jefferson in der NFL sein wird.
  • An enger Coverage - wenn er sie mal sah - lief er sich dann doch häufiger mal fest.
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  • Jefferson gewann durchaus auch tief (neun Catches über mindestens 20 Yards), dennoch driftete er bei vertikalen Routes häufiger das Feld runter, statt wirklich scharf und aggressiv zu laufen.

SPOX Draft-Runden-Empfehlung: 2. Runde

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