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NFL Week 16: Top-Seed für Ravens, Top-Pick für Bengals - Eagles schaffen Vorentscheidung

Von SPOX
Die Baltimore Ravens haben sich den Top-Seed in der AFC gesichert.
© getty
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Indianapolis Colts (7-8) - Carolina Panthers (5-10)

Ergebnis: 38:6 (14:0, 7:3, 3:3, 14:0) BOXSCORE

  • Was für ein Tag für Nyheim Hines! In einem Spiel, in dem die Colts ihren Gästen in praktisch allen Belangen überlegen waren, verzeichnete der Running Back drei Punt-Returns für 84, 71 und 40 Yards. Hines schloss das Spiel somit mit 195 Punt-Return-Yards und zwei Punt-Return-Touchdowns ab! Als erster Spieler seit 2012 konnte er zwei solcher Touchdowns verbuchen.
  • Einen deutlich weniger erfolgreichen Auftritt legte derweil Will Grier (27/44, 224 YDS, 3 INT) hin. Der Rookie-Quarterback ersetzte Kyle Allen als Starting Quarterback der Panthers und feierte sein NFL-Debüt in dieser Rolle. Grier präsentierte sich allerdings äußerst wacklig, ließ eine Touchdown-Chance zu Greg Olsen liegen und warf drei Interceptions. Eine eindrucksvolle Bewerbung für eine dauerhafte Starter-Rolle sieht anders aus.
  • Ein Spieler, der von Griers Auftreten profitierte war allerdings Christian McCaffrey (13 CAR, 54 YDS, 15 REC, 119 YDS). Der Star-Runner der Panthers verzeichnete 15 Catches, mehr als die Hälfte für die Gäste. Damit schraubte McCaffrey seine Ausbeute ein Spiel vor dem Saisonende auf 109 Receptions hoch und brach so den Rekord für die meisten Catches eines Running Backs in einer Saison - den er in der Vorsaison selbst aufgestellt hatte. Damals gelangen dem 23-Jährigen 107 Catches.
  • Die Colts offenbarten derweil schonungslos die große Schwäche der Panthers: Ihre Run-Defense. Indy lief für 218 Yards, Marlon Mack (16 ATT, 95 YDS, TD, 2 REC, 6 YDS) und Jordan Wilkins (9 ATT, 84 YDS, TD) verzeichneten beide mehr als 80 Rushing Yards und liefen für deutlich mehr als 5 Yards pro Run. Jacoby Brissett (14/27, 119 YDS, 3 ATT, 37 YDS) genügten gerade mal 119 Passing Yards, kein einziger Colts-Spieler schaffte mehr als 26 Receiving Yards.

Miami Dolphins (4-11) - Cincinnati Bengals (1-14)

Ergebnis: 38:35 OT (14:0, 6:7, 6:7, 7:23, 3:0) BOXSCORE

  • Es steht fest: Die Cincinnati Bengals werden den ersten Pick im NFL Draft 2020 haben, eine Niederlage im "Tank Bowl" gegen die Dolphins machte dies nun endgültig klar - aber wie! Nach einem herausragenden Start von Miami und Fitzmagic kämpften sich die Bengals im letzten Viertel von einem scheinbar uneinholbaren Rückstand zurück. Innerhalb der letzten 30 Sekunden sicherte Cincy einen Onside-Kick, warf einen Touchdown mit null verbleibenden Sekunden auf der Uhr und spielte eine Two-Point-Conversion erfolgreich aus. Beim dritten Drive der Verlängerung sorgte Jason Sanders dann schließlich für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber.

  • Beide Quarterbacks, die womöglich ihre letzte Saison bei ihrem aktuellen Team spielen, lieferten sich dabei einen spektakulären Schlagabtausch. Ryan Fitzpatrick (31/52, 419 YDS, 4 TD, INT, 5 ATT, 9 YDS) startete brandheiß ins Spiel, Andy Dalton (33/56, 396 YDS, 4 TD) drehte im letzten Viertel auf. Beide warfen letztendlich für mehr als 390 Passing Yards und vier Touchdowns.
  • Auch jeweils ein Receiver erlebte auf beiden Seiten einen großen Abend. DeVante Parker (5 REC, 111 YDS, TD) setzte seine beeindruckende Saison fort und fing seinen neunten Touchdown der laufenden Spielzeit - so viele wie in seinen ersten vier Saisons in der NFL zusammen. Tyler Boyd fing auf der Gegenseite neun Pässe für 128 Yards und zwei Touchdowns.
  • Über ein echtes Highlight durfte sich zudem Defensive Tackle Christian Wilkins (REC, YD, TD) freuen. Der Rookie durfte bei einem Goal-Line-Play der Dolphins-Offense zu Beginn des Spiels mit aufs Feld und fing glatt einen Touchdown. Wilkins hätte den Ball um ein Haar gedroppt, letztlich zählte der Score jedoch, es war die 7:0-Führung für die Heimmannschaft.

Cleveland Browns (6-9) - Baltimore Ravens (13-2)

Ergebnis: 15:31 (0:0, 6:14, 3:7, 6:10) BOXSCORE

  • Es ist soweit, zum ersten Mal in ihrer Franchise-Geschichte erobern die Ravens Platz eins in der AFC - selbst bei ihren zwei Super-Bowl-Siegen starteten sie nur als vierter Platz in die Playoffs. Durch den Sieg in Cleveland hat Baltimore somit eine Bye Week in der Wildcard Round der AFC-Playoffs sowie den Heimvorteil in allen Playoff-Spielen bis zum Super Bowl garantiert. Darüber hinaus kann das Team von Head Coach John Harbaugh in der kommenden Woche gegen die Pittsburgh Steelers zahlreiche Leistungsträger wie Lamar Jackson schonen.
  • Dabei starteten die Ravens offensiv ungewöhnlich schwach in das Spiel. Weniger als zwei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte hatte Baltimore noch null Punkte auf dem Konto. Noch vor der Pause gelangen Lamar Jackson (20/31, 238 YDS, 3 TD, 17 ATT, 103 YDS) allerdings zwei Touchdown-Pässe auf Mark Andrews (6 REC, 93 YDS, 2 TD) - auch weil die Browns bei ihrem Drive mit drei Incompletions keine Zeit von der Uhr nahmen. Mit ihren ersten beiden Drives in Halbzeit zwei erzielten die Gäste dann einen Touchdown und ein Field Goal.
  • Die Gastgeber ließen derweil einmal mehr zu viele Möglichkeiten liegen. Nick Chubb (15 ATT, 45 YDS) kam, ganz anders als noch im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams, überhaupt nicht zur Entfaltung, Cleveland musste trotz teilweise sehr guter Field Position bei fünf seiner ersten sechs Drives punten. Baker Mayfield (20/33, 192 YDS, 2 TD, INT) und die Offense wurden von den eigenen Fans lautstark ausgebuht, Odell Beckham Jr. (4 REC, 44 YDS, TD), der in der zweiten Halbzeit einen Touchdown fing, geriet an der Seitenlinie mit seinem Head Coach Freddie Kitchens aneinander.
  • Fraglich bleibt derweil allerdings noch, inwieweit die Ravens sich ihren Sieg teuer erkaufen mussten. Mark Ingram (8 ATT, 55 YDS, 2 REC, 36 YDS, TD) musste die Begegnung im vierten Viertel aufgrund einer Wadenverletzung verletzten, auch Jackson und Andrews humpelten merklich. Immerhin: Schont Baltimore seinen Starter in der kommenden Woche, erhalten diese mehr als zwei Wochen Pause, um sich zu erholen.

Atlanta Falcons (6-9) - Jacksonville Jaguars (5-10)

Ergebnis: 24:12 (14:0, 3:3, 0:3, 7:6) BOXSCORE

  • Sollte dies wirklich ein Spiel um die Zukunft der beiden Head Coaches gewesen sein, so kann Dan Quinn in den kommenden Nächten womöglich ein bisschen ruhiger schlafen. Seine Falcons gingen gegen Jacksonville bereits mit 14:0 in Front, ehe die Jaguars auch nur einen offensiven Snap gespielt hatten. Im weiteren Spielverlauf lieferten sich beide Teams einen über weite Strecken qualitativ wenig hochwertigen Schlagabtausch.
  • Michael Walker verlor den Ball beim ersten Kickoff in Richtung der Gäste, sodass die Falcons nach weniger als sechs Minuten Spielzeit bereits mit 14:0 vorne lagen. Devonta Freeman (13 ATT, 53 YDS, TD, 9 REC, 74 YDS, TD) schloss die ersten beiden Drives von Atlanta jeweils mit einem Touchdown ab.
  • Julio Jones (10 REC, 166 YDS) erlebte derweil einen tollen Abend. Der Wide Receiver verbuchte zehn Catches für 166 Yards und spielte damit sein wohl stärkstes Spiel der laufenden Saison. Darüber hinaus knackte er die Marke von 12.000 Receiving Yards - und das schneller als jeder Spieler in der NFL-Geschichte vor ihm.
  • Gardner Minshew II (13/31, 181 YDS, TD) zeigte auf Seiten der Jaguars eine wenig beeindruckende Leistung. Der Rookie, der sich nach wie vor als dauerhafte Starter-Option in Jacksonville empfehlen will, warf zwar einen Touchdown und blieb ohne Interception, konnte den Ball über weite Strecken des Spiels aber kaum bewegen. Letztendlich beendete er die Begegnung mit einer Completion Percentage von weniger als 50 Prozent.

Washington Redskins (3-12) - New York Giants (4-11)

Ergebnis:

41:35 OT (7:14, 7:14, 7:7, 14:0, 0:6) BOXSCORE

  • Der Burrow Bowl in Miami ging in die Verlängerung und tatsächlich galt das gleiche für das Spiel der strauchelnden Redskins und Giants - für viele das Spiel um den zweiten Pick im Draft und damit um Ohio States Edge Rusher Chase Young. Letztendlich entschied Daniel Jones (28/42, 352 YDS, 5 TD, 3 ATT, 12 YDS) das Spiel in der Overtime durch einen Touchdown-Drive und ermöglichte Washington somit alle Chancen auf den Nummer-zwei-Pick.
  • Jones, der erste Pick der Giants im Draft 2019 zeigte eine ebenso starke Vorstellung wie Saquon Barkley (22 ATT, 189 YDS, TD, 4 REC, 90 YDS, TD), der erste Pick der Giants im Draft 2020. Jones verbuchte fünf Touchdown-Pässe ohne Interception, darunter auch den Gamewinner. Barkley verzeichnete fast 300 Scrimmage Yards, sein erstes 100-Yard-Rushing-Spiel der Saison und zwei Touchdowns.
  • Auf Seiten der Redskins zeigte auch Dwayne Haskins (12/15, 133 YDS, 2 TD) eine richtig gute Leistung - bis er in der Pocket von zwei Gegenspielern gleichzeitig getroffen wurde und den Rest des Spiels verletzt verpasste. Haskins erklärte nach dem Spiel, er wäre gerne aufs Feld zurückgekehrt, Redskins-Owner Dan Snyder sprach sich jedoch dagegen aus.
  • In Haskins' Abwesenheit übernahm Case Keenum (16/22, 158 YDS, TD, ATT, YD, TD), der sich ebenfalls stark präsentierte und Washington bis in die Overtime führte - inklusive beeindruckendem 99-Yard-Drive von der eigenen Ein-Yard-Linie. Steven Sims Jr. (2 ATT, 9 YDS, 6 REC, 64 YDS, 2 TD) überraschte mit zwei Receiving Touchdowns.
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