NFL

Brees-Show im Superdome

Von Adrian Franke/Stefan Petri
Drew Brees zeigte gegen die Green Bay Packers eine starke Leistung
© getty
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Arizona Cardinals (6-1) - Philadelphia Eagles (5-2) 24:20 (0:7, 7:0, 7:10, 10:3) BOXSCORE

Viel spannender hätte es nicht enden können: Nachdem Arizona Philadelphia in der Schlussphase an der 1-Yard-Line gestoppt und nur ein Field Goal zugelassen hatte, mussten die Cardinals punkten - und bei Third Down fand Carson Palmer (20/42, 329 YDS, 2 TDs) John Brown zum 75-Yard-Touchdown! Damit war alles bereit für ein packendes Finish: Innerhalb der letzten zwei Minuten marschierten die Eagles das Feld herunter und hatten eine Sekunde vor Schluss noch eine Chance - doch Matthews konnte den Ball in der Endzone nicht fangen. Game Over!

Es war ein Finish, das man nach der ersten Halbzeit nicht hatte erwarten können. Beide Teams teilten sich in den ersten beiden Vierteln 16 Strafen für 153 (!) Yards mit leichtem "Vorteil" für Philly, dazu kam eine Gehirnerschütterung von Cards-CB Patrick Peterson und insgesamt viele Unterbrechungen. Arizonas Offense brachte, abgesehen von Larry Fitzgeralds 80-Yard-TD (Karrierhöchstwert), lange Zeit nichts zustande und so musste die Defense viel zu häufig aufs Feld - spielte aber einmal mehr stark auf.

In der Red Zone erzwangen die Cardinals einen Fumble, darüber hinaus schnappte sich Antonio Cromartie zwei Picks. Doch durch die lange Zeit auf dem Feld steigerte sich auch Nick Foles (36/62, 411 YDS, 2 TDs, 2 INT) nach und nach, zudem bekam Arizona Jeremy Maclin (12 REC, 187 YDS, 2 TDs) überhaupt nicht in den Griff. Mit Chandler Catanzaros 16. FG in dieser Saison (Rookie-Rekord) glich Arizona zwischenzeitlich aus, brauchte aber nach Browns TD erneut die Defense - und konnte sich auf sie verlassen. "Wir hatten nicht den richtigen Game Plan und hatten uns falsch eingestellt", gab Cards-Coach Bruce Arians zu: "Aber wir haben genug Big Plays gemacht."

Pittsburgh Steelers (5-3) - Indianapolis Colts (5-3) 51:34 (7:3, 28:17, 7:14, 9:0) BOXSCORE

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Cleveland Browns (4-3) - Oakland Raiders (0-7) 23:13 (6:0, 3:6, 0:0, 14:7) BOXSCORE

Gegen die schwächste Run-Defense der Liga wollten die Raiders eigentlich mit stabilem Running Game das Spiel diktieren und Quarterback Derek Carr entlasten - die Rechnung ging nicht auf: Bei 22 Versuchen erlief Oakland ganze 71 Yards. Carr war so ständig unter Druck und musste 54 (!) Pässe versuchen. Dabei hatte er mehrfach noch Glück, dass einige davon nicht abgefangen wurden, und verlor zudem kurz vor Schluss in der eigenen Red Zone einen Fumble.

Doch es war nicht nur das Lauf- und das Passspiel, das aus Raiders-Sicht nicht funktionierte - auch im Special Team sah Oakland alt aus: Gleich beim ersten Drive versuchten die Raiders einen Fake Punt, Matt Schaubs erster Pass als Raider aber war prompt eine Interception. In der Folge mussten die Browns, deren Running Game ohne Center Alex Mack erneut große Probleme hatte (25 ATT, 39 YDS), gar nicht viel machen.

Brian Hoyer (19/28, 275 YDS, TD) leistete sich schlicht keine groben Schnitzer, und mit seinem TD-Pass Anfang des Schlussviertels stellte er die Weichen endgültig auf Heimsieg. Nach Carrs Fumble machte Ben Tate schließlich alles klar.

New Orleans Saints (3-4) - Green Bay Packers (5-3) 44:23 (10:10, 6:6, 14:0, 14:7) BOXSCORE

Es hätte der fünfte Sieg in Folge für die Green Bay Packers, die ohne Cornerback Sam Shields und Safety Morgan Burnett in die Partie gingen, werden sollen. Am Ende stand jedoch eine schallende Ohrfeige durch Drew Brees und die New Orleans Saints. Dank einer überragenden Performance ihres Quarterbacks (27/32, 311 YDS, 3 TD) gelang dem Team von Head Coach Sean Payton nach der bitteren 23:24-Niederlage gegen die Detroit Lions in der Vorwoche nicht nur ein dringend benötigter Statement-Sieg, sondern auch ein wichtiger Schritt im Rennen um die NFC South.

"Es wurde Zeit. Wir hatten offensichtlich bisher einige Probleme, haben einige enge Spiele verloren", so Brees im Anschluss an die Partie: "Wir haben uns die ganze Woche vorgenommen hier als Team aufzutreten - das ist uns perfekt gelungen." Vor allem Rookie Brandin Cooks, der einen 50-Yard-Catch sowie einen vier Yard Run für zwei Touchdowns verbuchen konnte, und Tight End Jimmy Graham, der ebenfalls einen Brees-Pass in die Endzone brachte, konnten bei den Saints, die auch ihr 19. Heimspiel in Serie gewannen, überzeugen.

Bei Green Bay hingegen hatte Quarterback Aaron Rodgers (28/39, 418 YDS, 1 TD, 2 INT), der zuletzt groß aufzog, einen eher schwankenden Abend. Auf der einen Seite verbuchte er einen Touchdown-Pass für 70 Yards auf Wide Receiver Randall Cobb, musste jedoch im Gegenzug zwei Interceptions hinnehmen - in den sieben Wochen zuvor stand er bei einer einzigen. Hinzu kamen drei Sacks, zwei davon durch Defensive End Cameron Jordan und einen durch Linebacker Kasim Edebali. Einen weiteren erzwang Edebali gegen Backup-Quarterback Matt Flynn.

"Wir hätten heute 45 Punkte machen müssen, um zu gewinnen. Und wir hatten die Chancen dazu - hätten wir einen besseren Job in der Offense gemacht und in der Red Zone abgeklärter gearbeitet", sagte ein sichtlich frustrierter Rodgers nach der dritten Niederlage der Saison. Während sich die Packers in ihre Bye Week verabschieden, geht es bereits am Donnerstag für die Siants im Kampf um Platz eins der Division gegen die Carolina Panthers.

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