NFL

Brady als Zuschauer - John schlägt Jim

Von SPOX
Colin Kaepernick (l.) stand nur einen Drive auf dem Feld
© getty

Die Cincinnati Bengals und die Kansas City Chiefs liefern sich einen lockeren Shootout mit dem besseren Ende für die Hausherren. Tom Brady erlebt die Niederlage seiner New England Patriots nur als Zuschauer und beim Bruder-Duell zwischen den San Francisco 49ers und den Baltimore Ravens gibt es das gewohnte Resultat.

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Baltimore Ravens (1-0) - San Francisco 49ers (0-1) 23:3 (7:3, 6:0, 3:0, 7:0) BOXSCORE

Auch beim dritten Aufeinandertreffen behält John Harbaugh die Nase im Duell mit seinem Bruder Jim vorn. Nach den Spielen an Thanksgiving im Jahr 2011 und dem Super Bowl 2012 ist die Preseason-Niederlage jedoch nur eine Randnotiz. Am Donnerstag wussten derweil vor allem die gezeigten Ansätze unter dem neuen Offensive Coordinator der Ravens, Gary Kubiak, zu gefallen.

Beide Teams ließen ihre Starter jeweils nur einen vollen Drive auf dem Feld, dann war der Arbeitstag für 49ers-Quarterback Colin Kaepernick, der einen Pass über 17 Yards an den Mann bringen konnte und insgesamt einen Raumgewinn von 66 Yards verbuchte, bereits wieder beendet. Gleiches galt für sein Gegenüber Joe Flacco. Wobei dieser ganze vier seiner fünf Versuche für 52 Yards durchbrachte und seinen Drive erst nach 80 Yards mit einem Touchdown abschloss.

Danach durfte jeweils die zweite Garde beider Teams auf sich aufmerksam machen, wobei vor allem Flaccos Ersatzmann Tyrod Taylor seine Chance nutzte und mit 116 Yards sowie einem Touchdown-Pass zu überzeugen wusste. Zudem lief er in fünf Versuchen 59 Yards. Für San Franciscos Backup Blaine Gabbert lief es mit lediglich 20 Yards und einer Interception deutlich schlechter. Rookie Carlos Hyde zeigte bei seinem Debüt eine solide Vorstellung und kam auf 39 Yards.

Vor allem ruhten die Augen jedoch auf Ray Rice. Der Running Back, der aufgrund häuslicher Gewalt durch die NFL für die ersten beiden Saisonspiele gesperrt wurde, erhielt einen warmen Empfang. Allerdings war der Applaus etwas verhalten, was jedoch anhand der Geschehnisse um die Nummer 27 der Ravens durchaus verständlich ist. Insgesamt absolvierte Rice drei Läufe für 17 Yards, dann war auch für ihn Schluss.

Washington Redskins (1-0) - New England Patriots (0-1) 23:6 (10:0, 3:0, 7:0, 3:6) BOXSCORE

Beide Teams hatten bereits unter der Woche mehrere Tage zusammen trainiert. In diesen drei Sessions wurde vor allem deutlich, dass die Redskins noch einiges an Arbeit vor sich haben, bevor sie mit dem Super-Bowl-Anwärter aus New England mithalten können.

Deshalb gab Washingtons Cheftrainer Jay Gruden zunächst als primäres Ziel aus, "das Chaos zu beseitigen" und Ordnung in die für ihn neuen Strukturen zu bringen. Musste er sich in der Vergangenheit nur mit der Offensive beschäftigen, kamen nun Defensive und die Special Teams dazu. "Es war etwas chaotischer für mich als für jeden anderen", so Gruden nach dem Saisonstart. Dennoch war der Auftakt der Redskins durchaus vielversprechend.

Während bei den Gastgebern Robert Griffin III lediglich eine Serie spielte, kamen Tom Brady sowie ein Großteil der Patriot-Stammkräfte zu keiner einzigen Minute auf dem Feld. Nachdem zwei von vier Pässen zum Mann kamen und Griffin damit neun Yards verbuchen konnte, hatte Gruden genug gesehen und ließ den Quarterback für den Rest der Partie auf der Bank.

Zudem fehlte bei den Redskins DeSean Jackson. Der vor der Saison verpflichtete Receiver konnte aufgrund einer Knöchelverletzung am linken Fuß, die er sich im Training zuzog, nicht mitwirken. Kirk Cousins und Colt McCoy zeigten eine ansprechende Leistung, warfen einen Touchdown-Pass und kamen auf jeweils auf über 100 Yards. Es war der siebte Preseason-Sieg der Hausherren in Folge. Die Patriots mussten derweil eine weitere Hiobsbotschaft hinnehmen: Chris Jones erlitt eine Verletzung am linken Knöchel.

Kansas City Chiefs (1-0) - Cincinnati Bengals (0-1) 41:39 (17:10, 10:14, 7:0, 7:15) BOXSCORE

Für Unterhaltung war beim Duell der Chiefs und Bengals auf jeden Fall gesorgt. Satte 80 Punkte erzielten beide Teams zusammen, wobei vor allem Sean Smith, Malcom Bronson und De'Anthony Thomas auf sich aufmerksam machen konnten. Während Smith und Bronson jeweils eine Interception zum Touchdown verwandeln konnten, zeigte Thomas einen Punt-Return für 80 Yards in die Endzone.

"Wir wollen Touchdowns in allen drei Phasen des Spiels erzielen", sagte Andy Reid, Chefcoach der Chiefs, im Anschluss an den knappen Erfolg: "Allerdings müssen wir an unseren drei Turnovern arbeiten." Diese sorgten für 21 der 39 Punkte der Bengals, bei denen Andy Dalton bei seiner einzigen Serie überzeugen konnte. Sein 53-Yard-Pass auf Wide Receiver A.J. Green resultierte in einem Fieldgoal.

Für seinen Backup Jason Campbell, der nur sechs seiner 15 Pässe an den Mann brachte und für die Touchdowns von Smith und Bronson verantwortlich war, handelte es sich um einen gebrauchten Tag. Mut machte hingegen der Auftritt von Rookie Darqueze Dennard, der einen Sack verbuchen konnte.

New York Jets (1-0) - Indianapolis Colts (0-1) 13:10 (3:3, 7:7, 0:0, 3:0) BOXSCORE

Dank einer starken Vorstellung von Michael Vick feiern die Jets einen gelungenen Start in die Saison. Der Quarterback sorgte mit seinem Drive für den einzigen Touchdown der Partie, den Chris Johnson mit einem 1-Yard-Run erzielte. "Ich habe alles richtig gemacht, dennoch hätte es besser sein können", zeigte sich der 34-Jährige im Anschluss nicht gänzlich zufrieden: "Ich wollte einige tiefe Pässe spielen, allerdings hat das leider nicht geklappt. Mal schauen, was nächste Woche passiert."

Auf der Gegenseite kam Quarterback Andrew Luck nur für einen Drive zum Zug, konnte jedoch vier seiner fünf Würfe an den Mann bringen und kam somit auf 53 Yards. Im Anschluss zeigte Geno Smith eine solide Vorstellung.

Für die Colts sollte der Auftakt richtig bitter enden. Während die Niederlage wohl kaum für Kopfzerbrechen sorgen wird, musste Head Coach Chuck Pagano den Verlust mehrerer Spieler hinnehmen. Neben Ulrick John und Daniel Adongo fallen auch Jeris Pendleton, der mit einer Knieverletzung das Feld verlassen musste, sowie Starter Khaled Holmes, der sich am Knöchel verletzte, vorerst aus. Holmes wird sich zudem am heutigen Freitag einer genauer Untersuchung unterziehen.

Bei den Jets zog sich Chris Ivory eine Rippenverletzung zu, David Nelson verletzte sich an der Hand. Beide werden jedoch zeitnah zurückerwartet.

Denver Broncos (1-0) - Seattle Seahawks (0-1) 21:16 (7:0, 0:10, 7:3, 7:3) BOXSCORE

Zwischen den Broncos und den Seahawks ging es von Beginn der Partie an hart zur Sache. Ganze 25 Flaggen und eine 46-minütige Unterbrechung durch einen Blitz, der in der Nähe des Stadions einschlug, ließen das Duell der letztjährigen Super-Bowl-Gegner zu einem kleinen Marathon werden.

"Wenn man 25 Strafen hat, dann wird alles ein wenig unübersichtlich. Das alles hat es beiden Teams sehr schwer gemacht", so Pete Carroll, Head Coach der Seahawks. Allerdings wurde neben all dem Chaos auch Football gespielt. In der ersten Hälfte konnten beide Seiten mit ihren Startern jeweils einen langen Touchdown-Drive verbuchen.

Peyton Manning erzielte in 13 Passversuchen 71 Yards. Ronnie Hillmann beendete einen langen Drive seines Quarterbacks mit einem Tochdown-Run aus einem Yard. Auf der Gegenseite präsentierte sich indes Steven Hauschka in starker Form. Der Kicker erzielte drei Field Goals.

Während bei den Broncos C.J. Anderson eine Gehirnerschütterung erlitt, muss Seattle wohl vorerst auf die Dienste von A.J. Jefferson und C.J. Davis verzichten.

San Diego Chargers (1-0) - Dallas Cowboys (0-1) 27:7 (0:0, 10:7, 14:0, 3:0) BOXSCORE

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