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Flowers bei den Chiefs entlassen

Von Adrian Bohrdt
Brandon Flowers wurde von den Atlanta Falcons entlassen
© getty

Während die Kansas City Chiefs mit Brandon Flowers ihren wohl besten Cornerback entlassen haben, wurde Pittsburghs Maurkice Pouncey zum bestbezahlten Center der Liga. Die Cleveland Browns halten weiter an Brian Hoyer fest, Jadeveon Clowney musste unters Messer und Jon Beason fällt lange aus. Außerdem: Colin Kaepernicks Miami-Vorfall ist wohl abgehakt.

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Chiefs entlassen Flowers: Vor dem Draft galt Brandon Flowers als heißer Trade-Kandidat, jetzt muss sich der Routinier ein neues Team suchen: Die Kansas City Chiefs entließen den Cornerback und ersparten sich somit einen Trainings-Camp-Bonus über zwei Millionen Dollar. Zudem sparen die Chiefs im Salary Cap rund 7,25 Millionen Dollar in dieser und 7,5 Millionen Dollar in der kommenden Saison.

Damit steigen die Chancen, die nach der Saison auslaufenden Verträge von Quarterback Alex Smith und Linebacker Justin Houston zu verlängern. "Ich will mich bei der Hunt-Familie für die sechs Jahre in Kansas City bedanken. Danke auch an die Fans und meine Mitspieler für einige tolle Jahre", so Flowers via Twitter.

"Wir wissen Brandons Leistungen über die letzten sechs Jahre zu schätzen", erklärte Geschäftsführer John Dorsey in einem Statement: "Aber es ist im besten Interesse des Klubs und des Spielers, sich jetzt zu trennen. Wir wünschen ihm das allerbeste." Neben den Atlanta Falcons werden auch die Cleveland Browns und die Houston Texans bereits mit dem 28-Jährigen in Verbindung gebracht.

Monster-Deal für Pouncey: Alex Mack war für nur zwei Monate der bestbezahlte Center der Liga: Am Donnerstag zogen die Pittsburgh Steelers nach, Maurkice Pouncey unterschrieb einen Fünfjahresvertrag und kassiert dafür 44 Millionen Dollar - zwei Millionen mehr als Mack. Der Unterschriftsbonus beträgt 13 Millionen Dollar, eine Million mehr, als Colin Kaepernick vor kurzem erhalten hatte.

Pouncey, der andernfalls in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrages gegangen wäre, hatte sich im September mehrere Bänder, darunter das Kreuzband, im Knie gerissen. Ende Mai stand er in der ersten Off-Season-Trainingseinheit mit dem Team aber wieder auf dem Platz und erklärte anschließend, er habe "keinerlei Probleme" mehr.

Hoyer als Starter ins Trainingslager: Johnny Manziel muss sich weiter hinten anstellen. Wie die Cleveland Browns am Donnerstag bestätigten, wird Brian Hoyer auch ins Trainingslager als erster Quarterback gehen. "Wenn wir unsere Kaderauflistung zusammenstellen, wird Brian die Nummer Eins sein", stellte Head Coach Mike Pettine klar. Dennoch soll Manziel, der im Training Hoyers Platz bislang nicht gefährden konnte, Einheiten mit dem ersten Team erhalten.

Clowney musste unters Messer: Top-Draftpick Jadeveon Clowney musste am Donnerstag operiert werden. Der Defensive End der Houston Texans unterzog sich einer Leisten-OP und wird den Rest des Minicamps verpassen. Bereits seit einigen Wochen soll er leichte Schmerzen gehabt haben.

"Ich denke nicht, dass er das schon lange hatte", so Head Coach Bill O'Brien im "Houston Chronicle": "Aber wir dachten uns, wir regeln das lieber jetzt und dann wird er fürs Trainingslager bereit sein." Wenn Houston Ende Juli die nächste Phase der Saisonvorbereitung einläutet, soll der 21-Jährige voll mitwirken können.

Beason fällt lange aus: Bitterer Schlag für die New York Giants. Linebacker Jon Beason, im Vorjahr ein wesentlicher Bestandteil der Giants-Defense, hat sich am Donnerstag im Training eine Sesambeinfraktur im rechten Fuß zugezogen und wird rund zwölf Wochen ausfallen. Damit könnte er auch den Saisonstart verpassen.

"Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich mir den Streckmuskel gerissen hätte", so Beason: "Das hätte das Saisonaus bedeutet. So gibt es zumindest bestimmte Maßnahmen. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir es operieren, oder ob wir es heilen lassen. Der Zeitplan ist für beides etwa der gleiche. Aber es bedeutet nicht das Saisonaus, darüber freue ich mich."

Lions: Houston muss gehen: Die Secondary der Detroit Lions wird zunehmend zu einem großen Fragezeichen. Nur ein Jahr, nachdem Chris Houston einen Fünfjahresvertrag über 25 Millionen Dollar unterschrieben hatte, entließen die Lions den Cornerback. Der 29-Jährige hatte sich in der Vorsaison mit einigen Verletzungen herumgeschlagen und musste sich in der Off-Season einer Zeh-OP unterziehen.

"Chris Houston hatte einen signifikanten medizinischen Eingriff im Frühling", so Detroit in einem Statement: "Beide Seiten hatten das Gefühl, dass es am besten wäre, Chris zu entlassen und es ihm zu ermöglichen, sich außerhalb des Teams zu rehabilitieren." Damit bilden wohl Darius Slay, Rashean Mathis und Bill Bentley das Corner-Trio der Lions.

Boone schwänzt Minicamp - Davis kommt: Alex Boone kämpft um seinen neuen Vertrag und verleiht dem jetzt Nachdruck: Der Guard der San Francisco 49ers wird das Minicamp in der kommenden Woche übereinstimmenden Berichten zufolge schwänzen, sollte bis dahin kein neuer Kontrakt ausgehandelt worden sein. Boone würde dieses Jahr zwei Millionen und 2015 1,2 Millionen Dollar kassieren.

Der ebenfalls in Verhandlung stehende Vernon Davis zeigt sich dagegen milde gestimmt. Nachdem er auf die Off-Season-Workouts, und damit einen Bonus in Höhe von 200.000 Dollar, verzichtet hatte, kündigte er bei "CSN Bay Area" vor dem Minicamp an: "Wisst ihr was? Ich plane, da zu sein. Zwischen mir und den Niners ist alles in Ordnung."

Seahawks verpflichten Williams: Die Seattle Seahawks basteln erneut in der Free Agency an ihrer Defense. Nachdem im Vorjahr Cliff Avril und Michael Bennett verpflichtet wurden, haben sich die Hawks wieder einen Routinier geangelt: Ex-Viking Kevin Williams einigte sich mit dem Titelverteidiger auf einen Einjahresvertrag, auch die New England Patriots sowie Minnesota selbst waren an dem Defensive Tackle interessiert.

Und sonst so? Auch die Indianapolis Colts haben etwas führ ihre Defense getan. Die Colts verpflichteten am Freitag Ex-Broncos-Safety Mike Adams. Der 33-Jährige wird Corey Lynch ersetzen, der verletzungsbedingt wohl die komplette Saison verpassen wird.

Gute Nachrichten auch für Colin Kaepernick. Der Quarterback der San Francisco 49ers muss keine weiteren Probleme durch den Vorfall in Miami im April befürchten, als ein sexueller Übergriff im Raum stand. "Der Fall ist nicht geschlossen, weil es nie einen gab. Es war eine Untersuchung", stellte die Polizei klar: "Es gibt keinen Hinweis auf eine Sexualstraftat, also geht nichts in die Akten."

Seit Donnerstag ist außerdem klar, wer dieses Jahr bei der "HBO"-Reihe Hard Knocks zu sehen sein wird. Die Atlanta Falcons treten die Nachfolge der Cincinnati Bengals an und werden zum ersten Mal in der Doku zu sehen sein. In der TV-Serie wird ein Team über das komplette Trainingslager und während der Saisonvorbereitung von Kamerateams begleitet.

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