NBA

Los Angeles Lakers: Head Coach Darvin Ham kritisiert Russell Westbrook für umstrittene Entscheidung

Von Philipp Schmidt
Die Lakers stehen nach drei Spielen immer noch ohne Sieg da.
© getty

Nach drei Spielen sind die Lakers immer noch ohne Sieg, gegen Portland wurde eine späte Führung verspielt, Russell Westbrook war im Nachgang wieder eines der Hauptgesprächsthemen. Während es vom Head Coach auch Kritik gab, sprang LeBron James seinem Kollegen zur Seite.

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"No, Russ, no": Sogar die Lakers-Kommentatoren waren der Verzweiflung nahe, als Westbrook 27 Sekunden vor Schluss und mit noch jeder Menge Zeit auf der Shot Clock einen langen Midrange-Jumper nahm, der sein Ziel verfehlte. Auch LeBron James blickte wenig begeistert. In der Folge verwandelte der überragende Damian Lillard einen Dreier, LeBron konterte per Dunk und Jerami Grant traf per Layup, auf den James keine Antwort mehr fand.

Im Nachgang begründete Westbrook seine Entscheidung mit einem 2 for 1 für seine Mannschaft und erhielt hierfür zumindest teilweise Zuspruch von Head Coach Darvin Ham. Dieser hätte sich allerdings gewünscht, dass Westbrook "direkt den Ring attackiert" und sich nicht auf seinen wackeligen Wurf verlässt - auch wenn sich über die grundsätzliche Strategie bereits trefflich streiten lässt.

"Das ist der eine Wurf, den der Gegner von dir sehen will - ein langer und gut verteidigter Zweier. Mit seiner Fähigkeit zu explodieren und zum Korb zu kommen, hätte ich mir gewünscht, dass er das macht", sagte Ham weiter und merkte auch an, dass er von Blazers-Big Jusuf Nurkic verteidigt wurde, der bei fünf Fouls stand. An der Wurfauswahl müsse generell noch gearbeitet werden.

Mit 4:42 auf der Uhr hatte LeBron die Lakers mit einem And-One mit 8 Punkten in Front gebracht, danach kehrte Westbrook zurück ins Spiel. Bis dieser 12,4 Sekunden vor Schluss wieder auf der Bank Platz nahm (und in den finalen drei Possessions auch nicht zurückkehrte), hatten die Blazers 10 Zähler mehr als Los Angeles erzielt und die Partie gedreht. Und gewannen sie letztlich auch. "Wir haben keine Zeit dafür, damit sich Leute mit ihren Gefühlen beschäftigen. Wir versuchen, die Wende zu schaffen", sagte Ham nur, als er auf die konkreten Einsatzzeiten von Westbrook angesprochen wurde. Westbrooks Ausbeute im vierten Viertel: 0/2 aus dem Feld.

LeBron nach nächster Pleite: "Ich hasse es, zu verlieren"

Als James auf der Pressekonferenz nach dem Spiel merkte, dass eine Frage auf die Performance von Westbrook abzielte, sprang er diesem zur Seite: "Ihr könnt über Russ schreiben und sagen, was ihr wollt. Ich werde das nicht machen, das habe ich jetzt schon mehrfach gesagt. So bin ich nicht." In der Schlussphase der Partie habe man die gleichen Würfe bekommen wie früher im Spiel. "Wir haben sie einfach nicht gemacht" - auch Westbrook. "Wir haben keine Stops mehr generiert und Dame war Dame. Ich hasse es, zu verlieren, Lob an Portland."

Zu Westbrooks Verteidigung (immerhin blieb er bei 6 Assists ohne Ballverlust) sei gesagt, dass die Lakers als Team keinerlei Antworten mehr fanden. "Die Defense war richtig gut, das Shotmaking nicht. Das ist der große Unterschied", sagte ein sichtlich frustrierter Anthony Davis, der die Partie mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 6 Blocks beendete. "Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren sollen."

Sorgen sollte auch die Performance aus der Distanz bereiten. Bisher haben die Kalifornier 21,2 Prozent ihrer Dreier versenkt (25/118), die schlechteste Quote eines Teams in der vergangenen Saison lag bei 32 Prozent. Beim Thema Rebounding sieht es nicht besser aus (40:52 gegen die Blazers, 38:58 zuletzt gegen die Clippers). Insbesondere das Guard-Play lässt zu wünschen übrig (26 Prozent aus dem Feld in der bisherigen Spielzeit). Westbrook hat einen seiner 12 Dreier versenkt, bei Patrick Beverley stehen 3 erfolgreiche Würfe 12 Fouls gegenüber, Kendrick Nunns Plus-Minus steht in 44 Minuten bei -44! Dennis Schröder wird aufgrund seiner Daumenverletzung zeitnah nicht auflaufen können.

Während Portland die Saison mit 3-0 eröffnete, stehen die Lakers bei 0-3. Leichter wird es allerdings nicht, James und Co. reisen nun zu den Nuggets und Timberwolves. Zum weiteren Vorgehen sagte James, der die Stimmung in der Kabine als "bescheiden" beschrieb, nur: "Ich lasse meine Frustration und alles, was dazu gehört, hier. Sobald ich aus dem Tunnel fahre, ist die Sache erledigt."

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