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NBA-Trade - Analyse zum Deal um Donovan Mitchell zu den Cleveland Cavaliers: Darum sind die Knicks trotzdem kein Verlierer

Donovan Mitchell spielt in der kommenden Saison für die Cleveland Cavaliers.
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Wie passt Donovan Mitchell zu den Cavs?

Das ist eine sehr interessante Frage, die sich so noch nicht beantworten lässt. Zunächst einmal bringt Mitchell Cleveland mehr Punch und wird damit Garland entlasten können, der offensiv im Vorjahr vieles schultern musste. In Sachen Spacing dürfte Mitchell ebenso helfen, auch wenn er in Salt Lake City selten als Spot-Up-Schütze in Erscheinung trat.

Das wird Mitchell in Cleveland aber häufiger tun müssen. Garland ist ein deutlich besserer Playmaker als der alternde Mike Conley, neben dem Mitchell zuvor in Utah spielte. Kann Mitchell beweisen, dass er auch ohne den Ball effizient scoren kann, ist das ein großer Gewinn für die Cavs. Interessant dürfte auch das Zusammenspiel mit Mobley werden, der als spielmachender Big mit einem lockeren Händchen offensiv recht gut zu Mitchell passen sollte.

Gleichzeitig ist Mobley auch der Grund, warum die Cavs diesen Deal überhaupt machten. Selbst wenn der Big nicht Rookie of the Year wurde, dürfte es unstrittig sein, dass der frühere Nr.3-Pick von allen Top-Rookies das meiste Potenzial hat. Schon jetzt agiert Mobley beinahe auf All-Defense-Level, kann werfen, passen und abschließen. Er alleine sorgte dafür, dass die komischen Jumbo-Lineups mit Markkanen auf der Drei funktionierten.

Defensiv wird es in Zukunft viel aufzuräumen geben für Mobley, da muss er sich nur bei Rudy Gobert erkundigen. Utah scheiterte in den Playoffs auch daran, dass der kleine Backcourt in der Defense eine große Schwäche war. Der Aufbau Garland/Mitchell (beide 1,85 Meter) könnte ähnliche Probleme aufweisen. Zwar kam Mitchell mal als möglicher Guard-Stopper in die Liga, gesehen hat man bis heute davon recht wenig.

Donovan Mitchell läuft in der kommenden Saison für die Cleveland Cavaliers auf.
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Donovan Mitchell läuft in der kommenden Saison für die Cleveland Cavaliers auf.

Mit einer kleineren offensiven Last könnte sich das zumindest ändern, womöglich ist auch der Stolz etwas angekratzt. Die Kritik an Mitchell war zumindest während der Playoff-Serie gegen die Dallas Mavericks enorm, es zirkulierten zahlreiche Clips in den sozialen Medien, die wenig schmeichelhaft für den 25-Jährigen waren.

Vielleicht spielt es aber auch keine Rolle, wenn Mobley den nächsten Schritt in Richtung All-Star macht, Garland sich weiter steigert und Mitchell offensiv weiter produzieren kann. Es ist nicht unmöglich, dass die Cavs in der kommenden Saison an einer Top-10-Offense und -Defense kratzen, das ist traditionell die Latte für echte Contender.

Ein Problem bleibt jedoch und das ist die Situation auf dem Flügel. Markkanen war im Vorjahr der Starter, nun könnte diese Rolle Isaac Okoro zukommen, der zwar den Ruf eines guten Verteidigers hat, dies in seinen zwei NBA-Jahren nur bedingt bestätigen konnte. Der Nr.5-Pick von 2020 kann zwar auf dem Flügel spielen, ist aber ebenfalls etwas klein (1,96 Meter). Dazu bleibt die Frage, ob er seinen Wurf verbessern kann. 35 Prozent von Downtown klingen zwar ordentlich, aber gefühlt jeder Versuch war komplett offen. Das wird so bleiben, solange Okoro nicht zeigt, dass er dies konsequent bestrafen kann.

Der Kader der Cleveland Cavaliers in der Übersicht

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Darius GarlandDonovan MitchellIsaac OkoroEvan MobleyJarrett Allen
Raul NetoCaris LeVertCedi OsmanDean WadeKevin Love
(Ricky Rubio)-Dylan WindlerLamar StevensRobin Lopez