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NBA Playoffs - Erkenntnisse zum Mavs-Sieg in Spiel 3 gegen die Suns: Brunsons Aggressivität und eine neue Kleber-Facette

Von Robert Arndt
Jalen Brunson erzielte in Spiel 3 gegen Phoenix 28 Punkte.
© getty
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4. Reggie Bullock nimmt Chris Paul den Rhythmus

Am Ende spielte es keine Rolle, weil Dallas vor allem in den ersten 36 Minuten überragend verteidigte. Neun Playoff-Spiele in Serie hatten die Suns mindestens die Hälfte ihrer Würfe getroffen, diesmal wurden es magere 44,7 Prozent. 94 Zähler waren für die Suns ein Tiefstwert für die Regular Season und Playoffs in dieser Spielzeit. Dazu forcierten die Mavs 17 Ballverluste, die zu 22 Punkten führten.

Alleine 12 Turnover davon gingen auf das Konto des Backcourts um Chris Paul und Booker. CP3 hatte 7, alle in Halbzeit eins, was einen Playoff-Tiefstwert für das Geburtstagskind (Paul wurde 37 Jahre alt) darstellte. "Wir waren aktiv, unsere Hände waren überall", fasste Kidd das Geschehen treffend zusammen. In den ersten beiden Spielen hatte der Point God gerade einmal vier Ballverluste begangen, diesmal übten die Mavs deutlich mehr Druck aus.

Die Vorlage dafür hatten die New Orleans Pelicans gegeben, die mit Jose Alvarado und Herb Jones dem Oldie auf die Nerven gegangen waren. Für Dallas machte dies Reggie Bullock (6 Deflections), der in der zweiten Halbzeit mit einer Rippenprellung auf die Zähne biss und im Schlussabschnitt auch noch drei Distanzwürfe versenkte. "Wir wollten den Druck so hoch wie möglich halten", sagte Maxi Kleber zur Strategie gegen CP3 und diese ging auf. Paul nahm nur 9 Würfe und verteilte lediglich 4 Assists, in der Zone nahm er nur einen einzigen Abschluss.

Auch Booker (18, 6/13) blieb für seine Verhältnisse erstaunlich blass, Finney-Smith und Frank Ntilikina (!) machten gegen den Shooting Guard ihre Sache verdammt gut. Der Franzose erhielt diesmal echte Rotationsminuten und verdrängte so Josh Green auf die Bank. Für den früheren Knicks-Spieler wurden in 12 Minuten zwar nur 2 Fouls und 1 Steal (Plus-Minus: -8) notiert, und doch nahm "Frankie Smokes" Einfluss auf das Geschehen.

In der Serie verteidigte Ntilikina in 17 Possessions gegen Booker, dieser traf in diesem Matchup nur einen von acht Würfen und erlaubte sich 6 Turnover. Die Stichprobe ist natürlich klein, aber niemand verteidigte den Suns-Star in den Playoffs bisher besser als Ntilikina.

Womöglich ändert sich das auch wieder in Spiel 4. Die Suns ließen für ihre Verhältnisse vieles liegen. "Nach unseren Berechnungen haben wir am Korb 20 Würfe vergeben, die wir normalerweise machen", gab Suns-Coach Monty Williams zu Protokoll. Damit hat der Coach nicht ganz unrecht, übertrieb damit aber auch, weil Phoenix in der Zone überhaupt nur exakt 20 Würfe vergab (16/36).

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© NBA.com/stats

5. Maxi Kleber zeigt für Dallas mehr Facetten

Ein Faktor für die vergebenen Würfe war definitiv Kleber (14, 6/9, 3 Blocks), der sich erneut für einen möglichen Start auf der Center-Position in Spiel 4 bewarb. Der Würzburger verteidigte insgesamt 14 Würfe der Suns, die zweitmeisten hatte Finney-Smith mit 5. Kleber gab immer wieder Hilfe und schlug sich auch gegen Ayton richtig gut.

An dieser Stelle muss auch Doncic hervorgehoben werden, der unter den Brettern mit Boxouts gegen Ayton aushalf, wenn Kleber seine Position verlassen musste. Nur 2 Fouls in 33 Minuten waren ebenfalls ein wichtiger Faktor für Dallas. Aber auch im Angriff konnte Kleber Punkte sammeln - wortwörtlich.

Zwei seiner vier Dreier fielen, interessanter waren aber vielmehr die vier Field Goals aus dem Zweierbereich. So ziemlich jeder Scouting Report der NBA besagt, dass Kleber zum Dribbeln gezwungen werden soll - und das taten die Suns auch. Trotzdem konnte der Deutsche es bestrafen und zeigte dabei ungewohnte Qualitäten als Pullup-Shooter aus dem Zweierbereich.

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© NBA.com/stats

"Ich weiß natürlich, dass meine Gegenspieler gegen mich harte Closeouts laufen, ich muss das also mit 'Plays off the catch' bestrafen", sagte Kleber dazu und verriet, dass er mit Brunson oft solche Situationen im Training geübt hatte. "Er ist der Experte, dank ihm hat es funktioniert", erklärte der 30-Jährige mit einem Lächeln.

Die Stimmung war entsprechend gut im Mavs-Camp, noch ist die Serie gegen den Top-Seed nicht verloren. Bereits am Sonntagabend deutscher Zeit (21.30 Uhr) steigt bereits Spiel 4 im American Airlines Center und dann braucht es eine ähnliche Leistung: "Wir müssen das im Kollektiv erledigen - vorne wie hinten", sagte Finney-Smith völlig richtig. In Spiel 3 war das der Fall.

Suns vs. Mavs: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks121:114
25. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks129:109
37. Mai3.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns103:94
48. Mai21.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
511. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-
6*13. MaiTBDDallas MavericksPhoenix Suns-
7*16. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-

*falls nötig

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