NBA

NBA Playoffs: Joel Embiid führt Sixers bei Comeback zu Sieg in Spiel 3: "Wollte mich nur durchbeißen"

Von Robert Arndt
Joel Embiid legte in Spiel 3 ein Double-Double auf.
© getty

Joel Embiid hat die Sixers bei seinem überraschenden Comeback zum ersten Sieg in der Serie gegen die Miami Heat geführt. Der Center sprach im Anschluss darüber, wie schwer es für ihn war. Ein Sonderlob gab es von James Harden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Noch am Vormittag hatten die Sixers Embiid als nicht verfügbar gelistet, dann ging es plötzlich doch ganz schnell. Erst konnte der Center das "Concussion Protocol" verlassen, dann wurde eine eigens für ihn angefertigte Maske mit dem Hammer getestet und bestand diesen.

Nach gut einer Woche Pause stand Embiid beim 99:79-Sieg in Spiel 3 gegen die Heat wieder auf dem Feld, nachdem er sich in der Schlussphase von Spiel 6 gegen die Toronto Raptors in der Runde zuvor einen Augenhöhlenfraktur sowie eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte.

Beim Stand von 0-2 war das für die Sixers fast schon ein Must-Win-Szenario und für Embiid, der auch mit einem Bänderriss im Daumen zurechtkommen muss, stand ein Einsatz außer Frage. "Ich habe alles menschenmögliche getan, um in dieser Serie noch einmal spielen zu können", sagte Embiid nach der Partie.

Und er tat es erstaunlich gut. 18 Punkte (5/12 FG) und 11 Rebounds wurden für den MVP-Kandidaten in gut 36 Minuten registriert. Natürlich kann Embiid mehr, unter diesen Umständen war es aber aller Ehren wert. "Ich hatte nicht viel Kraft", befand der 27-Jährige. "Ich wollte mich nur durchbeißen und als eine Art Köder auf dem Feld fungieren."

Das funktionierte auch. James Harden, der in Miami von der Heat-Defense noch über das Feld gejagt wurde, hatte wieder mehr Platz und trat sogar wieder einige Male als Scorer in Erscheinung (17, 4/11 FG, 8/8 FT, +27). "The Beard" wirkte nach dem Spiel auch sichtlich erleichtert, dass er nicht mehr die komplette Last der Sixers-Offense tragen musste und verteilte ein Extralob an seinen Big Man.

James Harden sieht eine MVP-Vorstellung

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das heute für ihn war", so Harden. "Ich hatte auch mal eine Gehirnerschütterung und er hat dazu noch ein geschwollenes Gesicht sowie eine Handverletzung. Wir haben ihn aber gebraucht und er hat geliefert. Er war an beiden Enden dominant, deswegen ist er der MVP und treibt uns so zu Höchstleistungen."

Vor allem defensiv war Embiids Einfluss spürbar, die Sixers bekamen plötzlich wieder Rebounds und Miami gelang in Korbnähe kaum etwas. Die Heat versenkten nur 14 ihrer 24 Würfe direkt am Ring und erzielten überhaupt nur 79 Punkte, so wenige wie zuletzt in den Finals 2013.

"Sein Einfluss war enorm", musste auch Heat-Coach Erik Spoelstra zugeben. "Das muss man von einem MVP-Kandidaten erwarten (...) Wir wussten, dass es nicht leicht wird, weil sie ein gutes Team haben. Wir werden jetzt nach Lösungen suchen."

Vermutlich werden die Heat nicht für den Rest der Serie 35 Prozent aus dem Feld werfen, mit Embiid verändert sich aber wie zu erwarten war die Dynamik. Bereits in der Nacht auf Montag (2.30 Uhr) sind die Sixers aber wieder gefragt. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns", sagte auch Embiid. "Wir dürfen kein 3-1 kassieren, wir brauchen am Sonntag einen weiteren Sieg."

NBA Playoffs - Heat vs. Sixers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers106:92
25. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers119:103
37. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat99:79
49. Mai2 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat-
511. MaiTBDMiami HeatPhiladelphia 76ers-
6*13. MaiTBDPhiladelphia 76ersMiami Heat-
7*16. MaiTBDMiami HeatPhiladelphia 76ers-

*falls nötig