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NBA: Westbrook rettet die Lakers bei OT-Krimi in Toronto - Brooklyn Nets zittern lange gegen Kellerkind Portland

Von Robert Arndt
Russell Westbrook traf den wichtigen Dreier zur Verlängerung.
© getty
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Toronto Raptors (39-31) - Los Angeles Lakers (30-40) 123:128 OT (BOXSCORE)

  • Was für ein wildes Finish in Toronto, die Hausherren sahen zum Ende der regulären Spielzeit schon wie der sichere Sieger aus. Mit zwei Dreiern am Stück hatte Gary Trent Jr. den Gastgeber eine Dreipunktführung beschert, bevor Russell Westbrook einen Dreier an die Seite des Bretts setzte. Der viel kritisierte Point Guard erzwang im Gegenzug aber einen Steal und traf mit 0,4 Sekunden den Distanzwurf zum Ausgleich, nachdem er gerade noch rechtzeitig seine Füße hinter die Linie gebracht hatte.
  • In der Verlängerung ging es dann hin und her, bevor Avery Bradley 32 Sekunden vor Schluss von Downtown auf 125:123 stellte. Nr.4-Pick Scottie Barnes, der bis dahin mit 31 Punkten (14/21 FG), 17 Rebounds und 6 Assists der beste Akteur der Raptors war, verlor dann den Ball im Post gegen Austin Reaves und die Lakers brachten die Partie von der Freiwurflinie nach Hause.
  • Über 53 Minuten war es eine enge Angelegenheit, wobei die Lakers vor allem in der ersten Halbzeit meist vorne waren und die erste Halbzeitführung seit über einem Monat inne hatten. Gerade im zweiten Viertel drehte LeBron James auf und war dann auch in der Schlussphase voll da. Mit teils absurden Fadeaways hielt LeBron die Lakers im Spiel, dazu kamen zwei wichtige Blocks. Am Ende waren es 36 Punkte (15/26), 9 Rebounds und 7 Assists in fast 45 Minuten für den Superstar, der nun nur noch 20 Punkte braucht, um Karl Malone von Platz zwei der All-Time Scoring List zu verdrängen. In der morgigen Nacht dürfte es in Washington soweit sein.
  • Westbrook war diesmal ein würdiger Co-Star und machte sein bestes Spiel seit Wochen. Der 32-Jährige legte mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists nicht nur ein Triple-Double auf, sondern versenkte auch zum erst zweiten Mal in der Saison vier Dreier (bei sieben Versuchen), darunter natürlich auch den wichtigen Ausgleich. Dies war allgemein eine Stärke der Gäste, 19 von 43 Triples (44 Prozent) flutschten durch die Reuse. Erwähnenswert war auch die Performance von Wenyen Gabriel (17), der überraschend startete und bereits nach zehn Minuten sein Career High von 14 Punkten eingestellt hatte. In der OT machte er mit einem Block endgültig den Deckel drauf.
  • In Toronto war die Enttäuschung ob des kostspieligen Ballverlusts von Precious Achiuwa (18) 6 Sekunden vor Ende des vierten Viertels natürlich groß. Nach fünf Siegen am Stück müssen die Kanadier im Kampf um Platz sechs etwas abreißen lassen, da Cleveland fast zeitgleich seinen OT-Krimi gewann. Nach Barnes waren Trent Jr. (23) und Fred VanVleet (20, 8/19, 7 Assists) die besten Scorer, Isaac Bonga kam erneut nicht zum Einsatz.

Brooklyn Nets (37-34) - Portland Trail Blazers (26-43) 128:123 (BOXSCORE)

  • Das war ein hartes Stück Arbeit für die Nets, am Ende kamen Kevin Durant und Co. noch einmal mit einem blauen Auge davon. Die tankenden Blazers führten im Barclays Center mit bis zu 18 Punkten und machten es auch noch einmal in der Schlussphase spannend, ein Tip-In von Nicolas Claxton rund 20 Sekunden vor dem Ende machte für die Nets aber alles klar.
  • Zuvor wirkten die Gastgeber lange desinteressiert, Portland versenkte in der ersten Halbzeit 61 Prozent aus dem Feld, was für 75 Zähler gut war. Danach hatte KD aber genug, 14 seiner 38 Punkte (11/15 FG, 14/15 FT, 6 Assists, 8 Turnover) erzielte der zweifache Finals-MVP im dritten Abschnitt und brachten seine Farben so wieder in die Spur. Im Schlussabschnitt nahm Durant dann gar keinen Wurf mehr und verwandelte am Ende nur noch zwei Freiwürfe.
  • Stattdessen durften andere glänzen. Wie zum Beispiel Seth Curry, der mit 27 Punkten (7/11 Dreier) so viele Zähler wie noch nie für die Nets auflegte. Bruce Brown und Andre Drummond legten je 17 Punkte auf, Goran Dragic (9, 10 Assists) kratzte an einem Double-Double. Brooklyn traf über 58 Prozent aus dem Feld, warf den Ball aber auch 21-mal weg.
  • Auch deswegen konnte Portland die Angelegenheit mit einer Acht-Mann-Rotation lange offen halten. Josh Hart (25, 7 Assists) war der fleißigste Punktesammler, Two-Way-Player Brandon Williams steuerte weitere 24 Zähler (10/19) bei. Ben McLemore (17) traf fünf Dreier.

Cleveland Cavaliers (40-30) - Denver Nuggets (42-29) 119:116 OT (BOXSCORE)

  • Sieben Spiele in Folge hatten die Nuggets auswärts gewonnen und auch in Cleveland sah es lange gut aus. Am Ende verspielte Denver jedoch (mal wieder) eine zweistellige Führung im vierten Viertel und brach auch in der Verlängerung ein. Lauri Markkanen legte für die Cavs einen Saisonbestwert von 31 Punkten (11/18 FG, 6/12 Dreier), 10 Rebounds und 4 Steals auf, hinzu kam in OT ein Distanzwurf, der den Gastgebern 29 Sekunden vor Schluss die Führung bescherte.
  • Nikola Jokic (32 Punkte, 15/24 FG, 10 Rebounds, 8 Assists) brachte die Nuggets zwar noch einmal auf -1 heran, bevor Evan Mobley über Aaron Gordon dunkte, aber das And-1 verpasste. So hatten die Nuggets noch die Chance auf die zweite Verlängerung, doch der völlig freie Bones Hyland (17, 7 Assists) konnte seinen Distanzwurf nicht versenken.
  • Hyland war es aber, der zuvor die gute Bank der Nuggets mit DeMarcus Cousins (12) anführte. Stattdessen waren es die Starter, welche die meiste Zeit schlecht aussahen. Aaron Gordon erzielte zwar 20 Punkte, leistete sich aber auch 7 Turnover und foulte in der Verlängerung nach seiner Aktion gegen Mobley aus. Will Barton (10, 3/14) und Monte Morris (2, 1/4) waren keine Faktoren.
  • Ganz anders die Cavs, die nicht nur von Markkanen ein gutes Spiel bekamen. Darius Garland (25, 9/20, 14 Assists) führte erneut überragend Regie und schnappte sich auch einen wichtigen Offensiv-Rebound, der schließlich den Markkanen-Dreier in der Verlängerung einleitete. Wacker schlug sich auch Mobley, der Jokic zeitweise beschäftigen konnte und die Partie mit 27 Punkten (11/22), 11 Rebounds und 2 Blocks beendete. Kevin Love kam auf 12 Zähler und 9 Rebounds als Sixth Man.