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NBA All Star Game 2022 - Die All-Star-Reservisten der SPOX-Redaktion: Ein Youngster muss zuschauen

Fred VanVleet hat sich eine Nominierung fürs All-Star Game redlich verdient.
© getty
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NBA All-Star Game 2022: WESTERN CONFERENCE

Auch im Westen rufen wir uns zunächst die bereits gewählten Starter in Erinnerung: LeBron James (Lakers, Kapitän), Stephen Curry (Warriors), Ja Morant (Grizzlies), Andrew Wiggins (Warriors) und Nikola Jokic (Nuggets).

Im Gegensatz zum Osten sorgte diese Fünf für eine Überraschung: Wiggins wäre bei vielen wohl gar nicht auf dem All-Star-Zettel, die Unterstützung eines K-Pop-Stars aus Thailand im Fan-Voting machte dessen Premiere im Spaß-Event aber möglich.

All-Star Game 2022: Western Conference Reserve Backcourt

  • Chris Paul (Phoenix Suns)
  • Luka Doncic (Dallas Mavericks)

Der West-Backcourt bietet ziemlich wenig Streitpotenzial - einzig vielleicht, wen man als Wildcard einstuft. Der Abwechslung halber befassen wir uns zunächst mit Chris Paul und Luka Doncic, aber keine Angst, Suns-Fans, Devin Booker bekommt auch noch seine Würdigung.

Die Argumentationskette für die zwölfte All-Star-Teilnahme des Point Gods lässt sich relativ leicht, aber mindestens genauso schlüssig herunterrattern: CP3 orchestriert als gewohnt hervorragender Floor General das beste Team der NBA, das aus 50 Spielen 41-mal als Sieger hervorging, führt die Liga bei den Assists an, tritt regelmäßig als Clutch-Killer in Erscheinung und hat sich dadurch sogar in die erweiterte MVP-Konversation katapultiert.

Doncic dagegen hat sich erst in den vergangenen Wochen in Form und damit auch ins All-Star Game gespielt. Der Saisonstart war zum Vergessen, was der Blick auf die Wurfquoten und den schlechtesten True-Shooting-Wert seiner Karriere (54,5 Prozent) immer noch zeigt. Doch der Mavs-Star zeigte zuletzt immer öfter sein altes Ich, das so viele Punkte seines Teams kreiert wie kaum ein anderer NBA-Spieler. Ähnlich wie bei Harden - es sagt einiges aus, wenn ein NBA-Star mit knapp 26/9/9 unter den eigenen Erwartungen spielt.

NBA: Die Saisonstatistiken von Chris Paul und Luka Doncic

SpielerSpiele / MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Chris Paul50 / 33,114,94,510,448,934,4
Luka Doncic37 / 35,226,08,88,944,531,2

All-Star Game 2022: Western Conference Reserve Frontcourt

  • Draymond Green (Golden State Warriors)
  • Rudy Gobert (Utah Jazz)
  • Karl-Anthony Towns (Minnesota Timberwolves)

Wiggins' Beschlagnahmung eines Starterpostens im Frontcourt hat diese Liste relativ einfach gemacht. Draymond Green und Rudy Gobert bringen locker Starter-Potenzial mit, nun sind sie eben Locks für die Reservisten. Erstgenannter war vor seiner Verletzung wohl Favorit auf den DPOY-Award, sein Playmaking und das blinde Verständnis mit Curry machen Green zudem elementar für die Warriors-Offense. Fraglich ist allerdings, ob rechtzeitig bis zum All-Star Wochenende (18. bis 20. Februar) der Rücken wieder mitmacht.

Der Stifle Tower laboriert derzeit ebenfalls an einer kleineren Verletzung (Wadenzerrung), auch Anfang Januar war er für mehrere Partien zum Zuschauen verdammt. Was er da sah, dürfte ihm nicht sonderlich gefallen haben. Ohne Gobert ist die Jazz-Defense komplett auseinandergefallen, was dessen Bedeutung nur nochmal unterstrich. Auch wenn es nicht allen Fans gefällt - Gobert landete im Fan-Voting nur auf Platz neun -, aber der beste Rebounder, drittbeste Shotblocker und effizienteste Dunker der Liga in Personalunion ist ebenso ein Muss fürs All-Star Game.

Bei Karl-Anthony Towns ist die Sache ebenfalls eindeutig, wenn auch aus anderen Gründen. Immerhin hat der Wolves-Center defensiv etwas zugelegt, sein bestes Argument liefert er aber am anderen Ende des Courts. KAT ist einer von 18 Spielern mit mindestens 24 Punkten pro Partie, aber nur Jokic hat in diesem Klub eine bessere True-Shooting-Percentage vorzuweisen als Towns (63,1 Prozent zu 65,6 Prozent).

Sein Scoring und Shooting sollten ihm die erste All-Star-Teilnahme seit drei Jahren und die dritte insgesamt bescheren. Immerhin hievt er Minnesota so und mit der Unterstützung von Anthony Edwards endlich in Richtung Relevanz, selbst Platz 6 und damit ein sicheres Playoff-Ticket ist aktuell in Sichtweite.

NBA: Die Saisonstatistiken von Green, Gobert und Towns

SpielerSpiele / MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Draymond Green34 / 29,97,97,67,453,728,6
Rudy Gobert42 / 32,516,015,11,270,7-
Karl-Anthony Towns44 / 34,324,49,53,951,840,9

All-Star Game 2022: Western Conference Reserve Wildcards

  • Devin Booker (Phoenix Suns)
  • Donovan Mitchell (Utah Jazz)

Das beste Team der Liga muss zwei All-Stars haben, allein deshalb führt kein Weg an Devin Booker vorbei. Der 25-Jährige agiert gewohnt effizient als kongenialer Backcourt-Partner von CP3 und Suns-Topscorer, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu drängen.

Genau wie Paul liefert auch er in entscheidenden Situationen für das beste Crunchtime-Team der Liga ab (lächerliche 74,7 Prozent True-Shooting in Clutch-Situationen, in denen Phoenix bei 20-3 steht). Zudem präsentiert er sich defensiv verbessert. Bookers bärenstarke Saison läuft fast noch etwas unter dem Radar.

Seit nun drei Jahren lässt sich Donovan Mitchell konstant starke Statlines auf fast identischem Niveau ins Boxscore schreiben, also steht auch die dritte All-Star-Teilnahme in Folge nicht zur Diskussion. Trotz des schwachen Januars stellen die Jazz die beste Offense der Liga, Mitchell ist ihr Motor und der beste individuelle Offensiv-Spieler in Utahs Reihen. Keine schlechte Vita für einen vierten Reserve-Guard.

NBA: Die Saisonstatistiken von Devin Booker und Donovan Mitchell

SpielerSpiele / MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Devin Booker43 / 33,825,45,54,344,538,0
Donovan Mitchell40 / 33,525,54,05,245,033,9

NBA All-Star Game 2022: Die Snubs im Westen

  • Dejounte Murray (San Antonio Spurs), Brandon Ingram (New Orleans Pelicans), Anthony Davis (Los Angeles Lakers), Anthony Edwards (Minnesota Timberwolves)

Die oben genannten sieben Reservisten bieten kaum Angriffsfläche. Bei allem Respekt für die starke Spielzeit von Dejounte Murray wäre dessen Nominierung doch eine große Überraschung. Der Spurs-Guard sollte aber als Ersatzkandidat Nummer eins gehandelt werden, sollte einer der Reservisten passen müssen, was derzeit durchaus realistisch erscheint.

Eine sichere All-Star-Nummer wäre wohl auch Paul George gewesen, wenn er sich nicht verletzt hätte. Da er die Clippers auch ohne Kawhi Leonard lange Zeit getragen hat, soll er aber immerhin als Honorable Mention Erwähnung finden.

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