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NBA Draft Lottery, Gewinner und Verlierer: Golden State Warriors im Win-Now-Modus - Chicago Bulls im ewigen Mittemaß?

Von Philipp Schmidt
Curry und Thompson wollen in der kommenden Saison wieder angreifen.
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NBA Draft Lottery: Die Verlierer

Oklahoma City Thunder

Mit Chancen auf zwei Lottery-Picks gingen die Thunder in die Ziehung, diese hätte nicht schlechter verlaufen können. 52,5 Prozent betrug die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Pick in den Top 5 landet, 47,9 Prozent, dass der Pick der Rockets (für diese lief die Lottery hervorragend) bis auf Position 5 fällt und nach Oklahoma City wandert.

Nichts davon trat ein. Die Rockets ziehen an 2, die Thunder nur einmal an 6. Das Arsenal an Draft-Picks ist noch immer schier unerschöpflich, in Anbetracht der Möglichkeiten gehen die nun vorhandenen Picks in der ersten Runde (6, 16, 18) aber definitiv als Enttäuschung durch.

Mit Ärger denken die Thunder-Fans nun umso mehr an das Saisonfinale zurück, als OKC sich in einem unfassbaren Spiel gegen die Clippers durchsetzte, die noch weniger Interesse am Sieg hatten. Die Lottery Odds hatten sich dadurch um einiges verschlechtert, was auch an einer Kuriosität lag: Beim Coin Flip vor der Lottery setzten sich die Thunder gegen Cleveland durch, was sich im Nachgang als negativ herausstellen sollte.

Als möglicher Pick, sollte OKC nicht doch einen Trade bevorzugen, wird Flügelspieler Scottie Barnes von Florida State gehandelt. Diesem wird eine vielversprechende Mischung aus defensiver Variabilität und Playmaking-Potenzial nachgesagt, jedoch auch ein derzeit noch sehr rohes Spiel. Blicken die Thunder weiter zuvorderst auf die langfristige Entwicklung der Franchise, könnte das passen.

Minnesota Timberwolves

Im Trade für D'Angelo Russell gaben die Wolves neben Andrew Wiggins auch einen Erstrundenpick an die Warriors ab, der lediglich für die Positionen 1-3 in diesem Draft geschützt war. "Dank" guter Leistungen im Saisonendspurt (8-6-Finish) waren die Aussichten auf eine solche Draft-Position nicht sonderlich rosig, auch Fortuna stand Minnesota nicht bei.

Die Konsequenz: Für die Timberwolves gibt es nicht nur keinen Lottery-Pick, sondern keinen einzigen Pick im gesamten Draft! Die Entscheidung, auf Tanking zu verzichten, hatte GM Gersson Rosas bereits vor der Lottery verteidigt: "Wir können das nicht machen, wir müssen ein Team sein, das zu 100 Prozent auf das Gewinnen fokussiert ist." Doch wäre eine Ergänzung von Russell, Towns und Edwards mit einem weiteren Top-Youngster hierfür nicht hilfreich gewesen?

Für die Warriors hingegen warten im kommenden Draft zwei Lottery Picks an den Positionen 7 und 14, GM Bob Myers deutete im Nachgang an, dass im Sinne des Erfolgs alles auf dem Prüfstand stehe: "Wir werden keine Spieler entwickeln, wenn dies die Gefahr mit sich bringt, Spiele zu verlieren. Das ist nicht der Plan."

Dies könnte sich neben einem möglichen Trade vom letztjährigen Nummer-zwei-Pick James Wiseman auch auf den Einsatz der diesjährigen Erstrundenpicks beziehen. Die finalen Jahre der Prime von Stephen Curry, Klay Thompson und Draymond Green sollen bestmöglich genutzt werden.

Chicago Bulls

Der Trade für Nikola Vucevic sieht immer schlechter aus. Der 2023er-Erstrundenpick wurde sowieso schon gen Orlando geschickt, nun ist auch der diesjährige Lottery Pick futsch (8). Auch in sportlicher Hinsicht bleiben die Zweifel groß, nach dem Trade Deadline kamen die Bulls nur auf eine Bilanz von 12-17 und verpassten die Playoffs.

Nun verfügt Chicago nur noch über den 38. Pick im Draft und dem Front Office um Arturas Karnisovas steht einiges an Arbeit ins Haus. Al-Farouq Aminu, ebenfalls in den Vucevic-Trade involviert, hat seine Spieleroption für die kommenden Saison über mehr als zehn Millionen Dollar bereits gezogen. Zach LaVine, zuletzt häufig verletzt und zudem an Covid erkrankt, wird nach der kommenden Spielzeit Unrestricted Free Agent.

Entscheidungen stehen bei Lauri Markkanen, Thaddeus Young, Tomas Satoransky, Daniel Theis und Garrett Temple aus. Ein wenig finanzieller Spielraum ist vorhanden, doch es droht weiter Mittelmaß. Dagegen hätte ein Lottery Pick zumindest ein wenig geholfen.

Honorable Mention

Swin Cash, Vice President of Basketball Operations der New Orleans Pelicans, war mit dem Ausgang der Lottery nicht sonderlich zufrieden - und daraus machte sie auch keinen Hehl. Für die Pels reichte es nur für Position 10, Cashs GIF hingegen trendete in den sozialen Medien weiter nach oben.

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