Die letzte Woche der Regular Season steht an und zahlreiche Entscheidungen stehen noch aus. Jede Menge Ungewissheit umgibt die Los Angeles Lakers, allen voran der Gesundheitszustand von LeBron James. Im Osten gibt es ein wildes Rennen um die Plätze hinter den Big Three und auch im Kampf um die Pingpong-Bälle steht jede Menge auf dem Spiel.
1. Wie steht es um den Knöchel von LeBron James?
Es ist die Frage aller Fragen. Zwei Spiele absolvierte der King nach seiner Verletzung am rechten Knöchel, die ihn insgesamt 20 Spiele kostete, nun fehlte der 36-Jährige wieder vier Partien. Wie es scheint, kam das erste Comeback zu früh. Die Lakers halten sich bedeckt, was den Zustand des Superstars angeht, gemäß Shams Charania (The Athletic) soll James in der Nacht auf Mittwoch gegen die New York Knicks aber wieder auflaufen.
Doch in welchem Zustand wird das sein? In den Partien gegen Sacramento und Toronto wirkte der vierfache MVP noch nicht fit, es war eher ein Abtasten auf Sparflamme. 17,5 Punkte, 7,5 Rebounds und 6,5 Assists (aber auch 5 Turnover) im Schnitt unterstreichen dies.
Dennoch kommunizierten die Lakers, dass LeBron nicht aufgrund einer Verletzung fehlte. Das lässt viel Raum für Spekulation, nicht zuletzt weil James auch ein Meister der kryptischen Tweets bleibt. Geht es hier um Space Jam 2 oder doch um die aktuelle Saison?
Die Lakers haben aber eigentlich ganz andere Sorgen, auch wenn sie wohl hoffen, dass der Sieg über das Top-Team Phoenix auf den Schultern von Anthony Davis ein Befreiungsschlag sein kann. Vor James' Verletzung war die Offense immerhin noch durchschnittlich (111,7, Platz 15), in den 25 Spielen danach waren vor dem Phoenix-Spiel nur die Tank-Commander aus Orlando und Oklahoma City schlechter (105,3).
Da auch Dennis Schröder (Corona-Protokoll) wohl erst in den Playoffs eingreifen kann, wäre eine Rückkehr von James umso wichtiger, ansonsten droht womöglich sogar ein Ausscheiden in Runde eins. Und die muss ja auch erst noch erreicht werden.
2. Kommt es zu Lakers-Warriors im Play-In?
Denn da gibt es auch noch dieses Play-In-Turnier, dessen Urheber James am liebsten feuern würde. Sollte es allerdings tatsächlich zum Aufeinandertreffen der Lakers und Warriors kommen, wäre eine Gehaltserhöhung die richtige Maßnahme. LeBron und Anthony Davis gegen Stephen Curry und Draymond Green in einem Do-or-Die-Spiel, das hätte sich die NBA nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erhofft.
Noch sind wir nicht soweit, aber vor allem die Warriors sollten mit Heimspielen gegen Utah, Phoenix, New Orleans und den direkten Konkurrenten Memphis genug Siege sammeln, um am Ende auf Platz acht einzutrudeln, auch wenn der Vorsprung auf die Grizzlies nur minimal ist.
Es könnte jedoch sein, dass es erst am letzten Spieltag entschieden wird, dann geht es neben der Bilanz zwischen den beiden Teams auch um den Tiebreaker. Wir sollten auch an dieser Stelle noch einmal den Spielplanbauer auf die Schulter klopfen.
Mavericks, Lakers und Blazers: Das Restprogramm
Mavericks (40-28) | Blazers (39-29) | Lakers (38-30) |
Grizzlies (A) | Rockets (H) | Knicks (H) |
Pelicans (H) | Jazz (A) | Rockets (H) |
Raptors (H) | Suns (A) | Pacers (A) |
Timberwolves (A) | Nuggets (H) | Pelicans (A) |
3. Kommt es zum Battle of L.A. in Runde eins?
Können wir an dieser Stelle von Pest oder Cholera sprechen? Nun ja, die Lakers mit voller Kapelle sollten Golden State schlagen, aber selbst wenn LeBron und Co. das Play-In verhindern, könnte dann das Team von der anderen Seite des Flurs im Staples Center warten. Dies hätte dann schon etwas von vorgezogenen Conference Finals!
Wer hätte da mehr zu verlieren? Für die Clippers wäre es womöglich gar nicht so schlecht, das Duell so früh abzuhalten, schließlich werden die besten drei Scorer der Lakers (LeBron, Davis, Schröder) alle nicht in Topform sein. Das ist aber letztlich alles reine Spekulation und doch würden Erinnerungen an die legendäre Erstrundenserie zwischen den Clippers und dem amtierenden Champion Spurs 2015 wach werden, als Chris Paul die Serie mit einem Gamewinner in Spiel 7 entschied.
Bei all diesen Szenarien wird bereits klar, dass der Weg der Lakers in die Finals verdammt steinig werden könnte. Bei einer Play-In-Teilnahme könnte das Programm Golden State, Phoenix, Clippers lauten - und selbst dann wäre man gerade einmal in den Conference Finals angelangt. Nicht ohne Grund gibt Fivethirtyeight den Lakers nur noch eine Chance von 9 Prozent, um überhaupt in die Finals zu kommen.
4. Der Kampf um die Scoring-Krone
Hier hat eine Verletzung womöglich schon frühzeitig die Entscheidung herbeigeführt. Stephen Curry und Bradley Beal hatten zuletzt beide viel getan, um ein spannendes Rennen herbeizuführen, wobei die Nacht auf Sonntag als perfektes Beispiel diente: Beal legte mit 50 Punkten gegen die Pacers vor, Curry legte später am Abend mit 49 in nur 29 Minuten furios nach.
Mit aktuell 31,9 Punkten pro Spiel bei noch vier verbleibenden Partien wäre Curry nun ohnehin schwer von Platz eins zu stoßen gewesen, Beal erhält allerdings wohl auch nicht mehr die Chance dazu. Mit einer Oberschenkelverletzung ist er für den Rest der Saison fraglich. Sollte Beal kein Spiel mehr absolvieren, bräuchte Curry noch 99 Punkte in den nächsten vier Partien, um über dessen Saisonschnitt (31,4) zu bleiben.
Die Warriors kämpfen dabei wie erwähnt noch um ihren Platz im Play-In-Turnier. Curry hat dabei den Vorteil, dass die Dubs die letzten vier Partien im heimischen Chase Center absolvieren. Übrigens: Sollte Curry gewinnen, wäre er neben Michael Jordan der einzige Spieler, der nach seinem 33. Geburtstag die meisten Punkte in der NBA in einer Saison erzielte.
5. Wer vermeidet die Big Three im Osten?
Wir sind uns einig, dass Philadelphia, Milwaukee und Brooklyn nicht nur aufgrund der Bilanzen die besten Teams der Eastern Conference sind. Das macht für die New Yorks, Atlantas, Miamis und Bostons dieser Welt die Plätze vier und fünf umso begehrenswerter. Wobei Boston sich nach der Schlappe gegen Miami am Sonntag langsam wohl darauf einstellen muss, eine saftige Aufgabe in Runde eins zu erhalten.
Die Form spricht eigentlich für die Knicks und Heat, mehrere direkte Duelle könnten den derzeitigen Stand aber auch noch ein wenig auf den Kopf stellen.
Hier geht's zum Restprogramm aller Playoff-ambitionierten Teams!
Knicks, Hawks, Heat und Celtics: Das Restprogramm
Knicks (38-30) | Hawks (37-31) | Heat (37-31) | Celtics (35-33) |
Lakers (A) | Wizards (H) | Celtics (A) | Heat (H) |
Spurs (H) | Wizards (H) | Sixers (H) | Cavaliers (A) |
Hornets (H) | Magic (H) | Bucks (A) | Timberwolves (A) |
Celtics (H) | Rockets (H) | Pistons (A) | Knicks (A) |
6. Bei den Pacers zerbröselt der Keks
Was passiert eigentlich gerade bei den Pacers? Bei aller Spannung um die Playoff-Plätze geht es beinahe unter, dass in Indianapolis die Nerven blank zu liegen scheinen. Assistant Coach Greg Foster will während eines Spiels Center Goga Bitadze an die Gurgel, zeitgleich sprießen Artikel aus dem Netz über die fragwürdige Menschenführung von Rookie-Head-Coach Nate Bjorkgren.
Wer sich mal durch das komplette Chaos im Hoosier State durchwühlen möchte, dem sei dieser Artikel von Jake Fisher (Bleacher Report) ans Herz gelegt.
Die Kurzzusammenfassung: Bjorkgren kommt bei seinen Spielern nicht an, brachte einen langjährigen Assistant Coach dazu, das Handtuch zu schmeißen und soll beinahe seinen kompletten Staff gegen sich aufgebracht haben. Es gibt Gerüchte, dass T.J. Warren umgehend einen Trade forderte, nachdem Bjorkgren als neuer Coach vorgestellt wurde.
Für den Hinterkopf: Bjorkgren war Assistant Coach in Phoenix, als Warren noch für die Suns spielte. Das Pacers-Management sah jedoch davon ab, Warren überhaupt nach Bjorkgren zu fragen, als dieser für den Job in Betracht gezogen wurde.
Und als ob das nicht reichen würde, führt Ex-Coach Nate McMillan die Atlanta Hawks in die Playoffs. Jener McMillan, dessen Vertrag vor der Bubble in Orlando noch verlängert wurde, um ihn dann nach dem Sweep gegen Miami hochkant rauszuschmeißen.
Alles in allem ist es schwer vorstellbar, dass Bjorkgren auch noch nach der Saison an der Seitenlinie steht, auch wenn die vielen Verletzungen eine wohl bessere Bilanz zunichte machten. Und dennoch: Die Pacers werden das Play-In-Turnier erreichen, eigentlich unglaublich, bei all den Dingen, die sich hinter den Kulissen abspielen.
7. Der Kampf um die Pingpong-Kugeln
Orlando, Cleveland, Detroit, Oklahoma City und Houston sind seit einigen Wochen im absoluten Tankmodus, nur Minnesota hat die Nachricht noch nicht erhalten, dass ihnen das Gewinnen von Spielen im Moment nur wenig nützt. Aus den vergangenen 15 Spielen haben die Wolves acht gewonnen und haben damit die Rote Laterne abgegeben.
Wenn es blöd läuft, könnte Minnesota am Ende lediglich mit sechstschlechtesten Bilanz dastehen, aktuell teilt man sich mit Cleveland und Orlando die viertschlechteste Bilanz. Zur Erinnerung: Durch den Trade für D'Angelo Russell bekommen die Warriors den Wolves-Pick, es sei denn, er fällt unter die ersten Drei in der Draft Lottery.
Übrigens: Die Wolves sind nicht das einzige Team, welches einen Top-5-Pick abgeben könnte. Auch Houston muss zittern, denn ihr Pick ist nur von 1-4 geschützt (der gute, alte Westbrook-Trade!). Es ist fast ein Münzwurf zwischen OKC und den Rockets um das Auswahlrecht, da Houston ziemlich sicher eines der drei schlechtesten Teams sein wird.
Zur Auffrischung, welch großen Einfluss diese Platzierungen haben könnte, hier die Wahrscheinlichkeiten für die jeweiligen Platzierungen für die "ersten" sechs Teams.
NBA Draft: Die Wahrscheinlichkeiten der Lottery
Platz | Team | 1. Pick | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
1 | Rockets (16-52) | 14,0* | 13,4 | 12,7 | 11,9 | 47,9 | |||||
2 | Pistons (20-48) | 14,0 | 13,4 | 12,7 | 11,9 | 27,8 | 20,0 | ||||
3 | Thunder (21-48) | 14,0 | 13,4 | 12,7 | 11,9 | 14,8 | 26,0 | 7,1 | |||
4 | Wolves (21-47) | 12,5 | 12,2 | 11,9 | 11,4 | 7,2 | 25,7 | 16,8 | 2,2 | ||
5 | Cavaliers (21-47) | 10,5 | 10,5 | 10,5 | 10,5 | 2,2 | 19,6 | 26,7 | 8,8 | 0,6 | |
6 | Magic (21-47) | 9,0 | 9,2 | 9,4 | 9,6 | 8,6 | 29,6 | 20,6 | 3,8 | 0,2 |
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