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NBA Finals - Jimmy Butler verhindert Meisterschaft der Los Angeles Lakers: Ein Mann, ein Wort

Jimmy Butler spielte in Spiel 5 47 Minuten und 12 Sekunden.
© getty

Mit einer Energieleistung hat Jimmy Butler den Miami Heat in Spiel 5 einen 111:108-Erfolg über die Los Angeles Lakers beschert und die Serie damit um zumindest eine Partie verlängert. Der Heat-Star stand sinnbildlich für ein Heat-Team am Limit, welches sich mehrfach weigerte, einzuknicken. Hier geht es zu den Highlights von Jimmy Butler.

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Es waren nicht nur die typischen leeren Worte eines Teams, welches mit 1-3 in Rückstand lag. "Wir glauben daran, dass wir es schaffen können. Keiner von uns geht nach Hause. Noch sind wir hier", tönte Butler vor Spiel 5 - und er war es auch, der seinen Worten Taten folgen ließ.

Der Go-to-Guy der Heat spielte mit Ausnahme von 48 Sekunden das komplette Spiel durch, verteidigte die meiste Zeit LeBron James sowie Anthony Davis und legte nebenbei auch noch 35 Punkte (11/19 FG), 12 Rebounds. 11 Assists und 5 Steals auf. Es war eine Leistung des Willens - gegen alle Widrigkeiten.

Und auch in diesem Spiel gab es Momente, in denen Miami die Waffen hätte niederstrecken können. Knapp vier Minuten vor der Pause hatte Kendrick Nunn per Putback-Leger Miami die bis dahin höchste Führung des Abends beschert. Es war der Lohn einer fast perfekten ersten Halbzeit, in der die Heat aufopferungsvoll um jeden Ball kämpften und außer LeBron bei den Lakers jeder abgemeldet war.

Jimmy Butler: 47 Minuten purer Willen

Doch innerhalb weniger Minuten war das Polster fast komplett aufgebraucht, weil die Lakers die Heat plötzlich überrannten und sechs Layups am Stück bekamen. Als Davis kurz vor der Pause per Dreier auf -1 verkürzte, schien das Momentum auf die Seite des Favoriten zu wechseln, bevor Butler mit einem wilden Dreier Los Angeles ein wenig die Luft aus den Segeln nahm.

Es war das Sahnehäubchen auf Butlers grandiose erste Halbzeit mit 22 Punkten. "Ich weiß, dass ich so spielen kann", sagte der Forward nach dem Spiel. "Ich glaube an meine Fähigkeiten und mein Talent." Anders lässt sich seine Vorstellung auch nicht erklären. Nach dem Wechsel kühlte Jimmy Buckets zwar etwas ab, doch in den heißen Phasen war er immer wieder zur Stelle.

So auch Mitte des dritten Viertels, als Kentavious Caldwell-Pope die Partie wieder ausgeglichen hatte. Mit purem Willen holte sich der Forward den Offensiv-Rebound und mogelte den Spalding irgendwie in den Korb, während ihm Dwight Howard den Arm ins Gesicht schlug und dafür ein Flagrant-1-Foul kassierte. Der Freiwurf saß, danach holte sich Butler einen weiteren Offensiv-Rebound, der zu einem Dreier von Duncan Robinson führte - 6-Punkte-Spiel.

Jimmy Butler: Die Definition des Two-Way-Players

Es waren die Kleinigkeiten, die in Spiel 4 noch gegen Miami liefen. Hier ein Offensiv-Rebound, dort ein erzwungenes Offensiv-Foul. Und doch waren die Lakers bis zum Ende im Spiel und schienen im vierten Viertel auf die Siegerstraße einzubiegen, als LeBron seinen sechsten Dreier traf und KCP nach einem leichten Butler-Ballverlust in Transition sechs Minuten vor dem Ende auf 99:96 stellte.

Der Heat-Star wirkte platt, geschlaucht vom intensiven Spiel. Es schien, als würde das Spiel endgültig kippen und dass den Heat auf den letzten Metern doch noch der Saft ausgehen würde. Überraschend wäre es nicht gewesen, schließlich setzte Coach Erik Spoelstra nur noch sieben Akteure ein, unter anderem weil Center Kelly Olynyk keine Sekunde Spielzeit sah.

Und doch hatte Butler noch einen Extra-Gang. Erst legte er Duncan Robinson seinen siebten Dreier auf, danach war endgültig Jimmy-Time. Der Heat-Star machte 8 Punkte am Stück und konterte die 7 LeBron-Punkte, der nun selbst in den Finals-MVP-Modus schaltete. "Das war herausragend", freute sich auch Coach Erik Spoelstra für seinen Star. "Dass er das nach 47 Minuten noch leisten konnte, ist herausragend. Jeder junge Spieler sollte Jimmy Butler studieren, er ist die Definition eines Two-Way-Players."

Jimmy Butler: Auf Worte folgen Taten

Auch von höchster Stelle gab es ein Lob. "Er hat heute ein Play mehr als ich gemacht und deswegen haben sie gewonnen", musste auch LeBron anerkennen, selbst wenn dieser wie das komplette Lakers-Team etwas mit den Foulpfiffen in der Crunchtime haderte.

Miami wird es egal gewesen sein, sie kämpften wie angekündigt um ihre letzte Chance und wurden belohnt. Doch es war nicht nur Butler, neben ihm blühten auch Robinson (26 Punkte, 7 Dreier) und der so gescholtene Kendrick Nunn (14 Zähler) auf, was auch der Anführer zu würdigen wusste. "Duncan war grandios und K-Nunn spielte so, wie wir ihn kennen. Wir haben heute zusammen gewonnen und genauso wird es auch die kommenden beiden Spiele sein."

Auch das klingt wieder verdächtig nach einer Parole, würden die Worte nicht aus dem Mund von Jimmy Butler III kommen. Man nimmt es ihm ab, wenn er sagt, dass er noch an den Titel glaubt, Spiel 5 war ein fettes Ausrufezeichen hinter diese Aussage. Miami hätte in diesem Spiel mehrfach umfallen können. Sie taten es nicht, weil Butler dies nicht genehmigte und bereits die nächste Kampfansage in die gegnerische Kabine schickte:

"Trotz des Sieges müssen wir uns steigern. Wir haben das Spiel nicht so beendet wie wir das wollten. Wir haben nicht ordentlich gereboundet und hatten am Ende Glück. Ich nehme den Sieg gerne mit, aber nächstes Mal müssen wir alles richtig machen, damit wir wieder gewinnen können."

Lakers vs. Heat: Die Finals im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis/Übertragung
11. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami Heat116:98
23. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami Heat124:114
35. Oktober1.30 UhrMiami HeatLos Angeles Lakers115:104
47. Oktober3 UhrMiami HeatLos Angeles Lakers96:102
510. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami Heat108:111
612. Oktober1.30 UhrMiami HeatLos Angeles LakersDAZN
7*14. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami HeatDAZN

*falls notwendig