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NBA: 5 Fragen zum Blockbuster um Kawhi Leonard und Paul George: Der Kampf um Los Angeles kann beginnen

Kawhi Leonard und Paul George spielen in der kommenden Saison für die L.A. Clippers.
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2. Was bedeutet der Deal für die Clippers?

Die Clippers sind endgültig zurück auf der NBA-Landkarte. Nach den enttäuschenden Jahren der Lob-City-Ära um Chris Paul, Blake Griffin und DeAndre Jordan katapultieren sich die Clippers wieder in den Kreis der Spitzenmannschaften der Western Conference. Mit Leonard und George verfügen die Clippers nun auf dem Flügel - in der modernen NBA die wichtigste Position - eine Zange, die seinesgleichen sucht.

Es ist ein weiterer Geniestreich von Jerry West, dem Berater im Hintergrund, der in seiner Karriere als Executive schon dutzende von Star-Spielern für die Los Angeles Lakers, Golden State Warriors und nun für die Clippers rekrutierte. Die komplette Saison schlichen die Clippers um Kawhi herum, das dezente Tampering (gibt es nicht!) machte sich bezahlt.

Viele fragten sich, warum sich Kawhi so lange Zeit mit seiner Entscheidung ließ, der Trade für George war die Antwort und ein echter Paukenschlag. Die Clippers haben nun den amtierenden Finals-MVP sowie den Dritten der MVP-Wahl der Regular Season in ihrem Kader. Hinzu kommt in Lou Williams der amtierende Sixth Man of the Year und in Patrick Beverley der vielleicht beste Verteidiger auf der Guard-Position.

Die Clippers haben damit drei All-Defense-Spieler sowie jede Menge Shooting, wenn man auch noch Landry Shamet hinzurechnet, der in seiner Rookie-Saison an einen Klon von Scharfschütze J.J. Redick erinnerte. Im Gegensatz zu den Lakers konnten die Clippers seit Tag eins der Free Agency mit dem Faustpfand der Tiefe wuchern, vergleichbar mit den Brooklyn Nets und ihrem Vorteil gegenüber den New York Knicks bei der Jagd nach Kevin Durant und Kyrie Irving.

L.A. Clippers sind der Favorit in der Western Conference

Auch die Tätigkeit der Clippers zu Beginn der Free Agency unterschied sich von den Lakers. Mit Beverley (3 Jahre, 40 Mio.) wurde schnell verlängert, mit Maurice Harkless griffen die Clippers im Vier-Team-Trade von Jimmy Butler ein weiteres Puzzleteil ab (dazu kam einer der Heat-Picks). Gleichzeitig gibt das solide Signing von Rodney McGruder (3 Jahre, 15 Mio.) weitere Tiefe auf dem Flügel.

Auf den großen Positionen werden die Clippers dagegen noch nachlegen müssen, hier steht bisher nur Montrezl Harrell fix unter Vertrag. Ivica Zubac ist Restricted Free Agent. Ihren Cap Space haben die Clippers zwar nun auch aufgebraucht, aber der Kroate könnte aufgrund der Bird-Rechte dennoch gehalten werden. Obendrauf steht den Clippers noch immer die Room Exception in Höhe von 4,8 Millionen Dollar zur Verfügung.

Dank kreativer Moves in den vergangenen Jahren hat Coach Doc Rivers nun also nicht nur zwei Superstars in seinen Reihen, sondern auch noch ein tiefes Team zur Verfügung. Nach einer langen Durststrecke geht so mal wieder ein Team aus L.A. als Favorit im Westen in die Saison - es sind aber die stets belächelten Clippers und nicht die einst glamourösen Lakers.