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NBA Spielbericht: Dreierfeuerwerk! Rockets schießen tapfere Mavericks ab

Von Philipp Jakob
James Harden hält seine 30-Punkte-Serie auch gegen die Mavs weiter am Leben.
© getty

Die Houston Rockets haben sich mit einem 120:104-Sieg (BOXSCORE) gegen die Dallas Mavericks den ersten Saisonsieg im dritten Duell gegen Luka Doncic und Co. geholt. Während die Mavs James Harden über weite Teile des Spiels abmelden, springen die Kollegen mit einem Dreierfeuerwerk in die Bresche. Die Deutschen können auf beiden Seiten überzeugen.

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Vor allem aus deutscher Sicht ging die Partie vielversprechend los. Maxi Kleber machte in den Anfangsminuten mit den ersten 4 Punkten der Mavs auf sich aufmerksam - unter anderem versenkte er einen Fadeaway-Jumper in allerbester Dirk-Manier -, Mitte des ersten Viertels durfte auch Isaiah Hartenstein aufs Parkett und bedankte sich direkt mit einem Dunk.

Eher bescheiden lief es zu Beginn dagegen bei James Harden. Der MVP setzte die ersten fünf Versuche von Downtown allesamt daneben, er schien beeinträchtigt durch Probleme an der linken Schulter aus der Partie gegen OKC. Doch letztlich ließen sich die Rockets dadurch nicht aus der Ruhe bringen.

Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel machten im zweiten Abschnitt vor allem die Rollenspieler um Eric Gordon, Neuzugang Iman Shumpert oder Gerald Green ordentlich Druck und starteten dank ihres heißen Händchens von Downtown einen ersten Lauf der Gastgeber.

Mit einem 11:0-Run gegen Mitte des Durchgangs setzte sich Houston erstmals ab, 3:50 Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit war dann auch Harden endlich angekommen. Sein erster Dreier der Partie stellte auf 53:37 für die Rockets, wenig später ging es mit einer 14-Punkte-Führung in die Halbzeitpause.

Rockets finden die richtige Antwort auf Mavs-Lauf

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Mavs den leicht besseren Start. Ein Dreier von Kleber brachte Dallas nach wenigen Minuten wieder bis auf 11 Zähler heran - doch Houston antwortete sofort mit einem 7:0-Lauf. Kurz darauf hatten die Rockets ihren Vorsprung sogar bis auf 21 Zähler ausgebaut.

Immerhin gaben sich die Mavs noch lange nicht geschlagen. Doch jedes Mal, wenn Dallas Anstalten machte zu verkürzen, holten die Rockets einen Dreier aus der Hinterhand. So auch zu Beginn des Schlussabschnitts, nachdem Neuzugang Justin Jackson (9 Punkte) für die Mavs von Downtown erneut auf 12 Zähler verkürzte.

Auf der anderen Seite versenkte Green seinen nächsten Triple, anschließend bediente Chris Paul Kenneth Faried in der Zone und auf einmal waren die Rockets wieder mit 19 Punkten bei noch knapp neun Minuten auf der Uhr davongezogen.

Tapfere Mavericks kämpfen bis zum Schluss

Dallas schaffte es aber erneut, nochmal für eine ansatzweise spannende Angelegenheit zu sorgen. Ein 7:0-Lauf ließ die Führung der Rockets auf nur noch 9 Zähler schrumpfen. Im Gegenzug hämmerte CP3 jedoch einen ansatzlosen Dreier durch die Reuse und Harden ließ zwei Stepback-Triples in Serie folgen. Houston lag kurz vor dem finalen Buzzer wieder mit 15 Zählern in Front und damit war die Partie entschieden.

Den Schlusspunkt setzte erneut Harden, der - natürlich von Downtown - kurz vor Schluss doch noch seinen 31. Punkt des Abends (9/23 FG, 6/17 Dreier) aufs Scoreboard brachte. Zuvor sah es lange Zeit so aus, als ob seine unfassbare Serie gegen die Mavs enden würde, stattdessen sicherte er sich doch noch das 30. Spiel mit mindestens 30 Zählern in Folge.

Zudem legte The Beard 7 Assists und 5 Steals auf, CP3 kam derweil auf ein starkes Double-Double (17 und 11 Assists). Green steuerte 19 Punkte von der Bank aus bei, Gordon kam auf 18 und Faried auf 17 Zähler. Hartenstein durfte insgesamt 12 Minuten ran und machte einen insgesamt sehr guten Job (2 Punkte, 2 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal, 2 Blocks).

Auf der anderen Seite beendete Kleber die Partie mit 9 Punkten (4/7 FG), 2 Brettern sowie 2 Assists. Der dritte Deutsche im Bunde, Dirk Nowitzki, legte in 10 Minuten 6 Zähler auf (2/4 FG, 1/2 Dreier). Bester Scorer bei den Mavs war Luka Doncic, der den Abend über jedoch Licht und Schatten zeigte.

Einerseits schloss er spektakuläre Moves mit einem butterweichen Jumper ab, andere Male leistete sich der Slowene den ein oder anderen Airball. Insgesamt machte P.J. Tucker einen sehr guten Job in der Defense gegen Doncic, der dennoch mit 21 Punkten (7/17 FG, 2/9 Dreier), 10 Rebounds und 8 Assists nur knapp am Triple-Double vorbeischrammte.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (33-23) - Dallas Mavericks (26-30) 120:104 (BOXSCORE)

  • Auch wenn Harden in der ersten Hälfte gewaltige Probleme mit seinem Distanzwurf hatte (2/9) - die Rockets hämmerten Dallas in den ersten 24 Minuten dennoch 12 Triples um die Ohren (bei 30 Versuchen). Ganz ähnlich ging es auch in Halbzeit zwei weiter, insgesamt traf Houston 23 von 60 aus der Distanz (38,3 Prozent). Da konnten die Mavs (13/36, 36,1 Prozent) nicht wirklich mithalten.
  • Die Bank gehört nicht unbedingt zu den Aushängeschildern der Rockets, doch bereits in der vergangenen Partie gegen die Thunder machten die Reservisten (zumindest in Halbzeit eins) einen guten Job - so auch an diesem Abend. Dank Rivers, Green, Hartenstein und auch Neuzugang Iman Shumpert hielten die Hausherren gegen eine der besten Second Units der NBA stark mit (34:43).
  • Ein großes Problem der Mavs waren die zahlreichen Ballverluste. Einerseits machte die Rockets-Defense zwar immer wieder gut Druck, doch in vielen Situationen leisteten sich die Gäste auch unnötige Fehler. Am Ende hatte Dallas 18 Turnover auf dem Konto, die Houston wiederum in 26 direkte Zähler umwandelte (12:4 Fastbreak-Punkte). Die Rockets gaben nur 11 Mal den Ball aus der Hand.
  • Mit einer Vorlage für einen Triple von Gerald Green zu Beginn des Schlussabschnitts kletterte CP3 in der Rangliste der All-Time-Assists Leader weiter nach oben. Der Point Guard hat nun 8.972 Dimes auf dem Konto und überholte damit Gary Payton auf Platz acht.

Houston Rockets vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen

Chris Paul (Rockets) auf die Frage, ob er Harden helfen wollte, seine Serie am Leben zu halten: "Auf jeden Fall. Er hatte 28 Punkte. Also ja, warum nicht? Wir lagen in Führung."

Rick Carlisle (Mavs-Coach) über den Comeback-Versuch der Mavs: "Wir hatten ein paar gute Runs im vierten Viertel. Und dann sind sie immer gekommen und haben einen Wurf versenkt."

Der Star des Spiels

Chris Paul. Da Harden weitestgehend gut aus dem Spiel genommen wurde, übernahm der 33-Jährige vermehrt die Kontrolle in der Rockets-Offense, sei es mit eigenem Scoring oder starkem Playmaking und guter Übersicht für die Mitspieler. Hinter Faried hatte CP3 den zweitbesten Plus/Minus-Wert der Rockets (+21).

Der Flop des Spiels

Tim Hardaway Jr. Es war wahrlich kein glücklicher Abend für den Ex-Knickerbocker. Der 26-Jährige hatte enorme Probleme mit seinem Wurf (3/11 FG, 2/8 Dreier) und kam so nur auf 10 Punkte. Ohne sein Scoring kann Hardaway Jr. das Spiel nur bedingt beeinflussen. Von daher war er kein Faktor gegen die Rockets.

Coaching Move des Spiels

Die Devise in der Mavs-Defense war eindeutig: Kein Monster-Spiel für Harden! Der Shooting Guard der Rockets wurde vor allem nach Screens seiner Mitspieler von Dallas aggressiv gedoppelt. Dieses Konzept funktionierte insofern, dass damit der Ball aus den Händen des Bärtigen gezwungen wurde (mal ganz abgesehen von den zwei Stepback-Dreiern in den Schlussminuten) - allerdings fand Harden immer wieder einen Big in der Zone oder einen offenen Dreierschützen. Die Double-Teams wurden in den meisten Fällen von Hardens Teamkollegen eiskalt bestraft.

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