NBA

5 Fragen zum Trade von Kawhi Leonard: Verrat auf mehreren Ebenen

Kawhi Leonard spielt ab der kommenden Saison für die Toronto Raptors.
© getty
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Was bedeutet der Trade für DeRozan?

Mit seinen schmalen 28 Jahren ist DeRozan bereits der All-Time Leader der Raptors in Spielen (675) und Punkten (13.296) - um nur zwei Kategorien zu nennen. Bezüglich seines Werdegangs ist er eigentlich die Definition eines Franchise-Spielers, der zudem Publikumsliebling ist und der sich stets loyal seinem Team gegenüber verhalten hat.

Mit Kyle Lowry bildete er obendrein ein Backcourt-Duo, das über Jahre zusammengewachsen ist und das eine tiefe Freundschaft verbindet. Kurz: Toronto war die Heimat von DeMar DeRozan geworden. "Ich bin Toronto", hatte der Shooting Guard noch 2016 nach der Unterzeichnung seines neuen Vertrags erklärt.

Nun wird er getradet, was ihn hart getroffen hat. Auf seiner Instagram-Seite veröffentliche er noch am Morgen direkt ein Statement, das von Verrat handelte. "Sie sagen einem das Eine und machen dann das Andere. Man kann ihnen nicht vertrauen. Es gibt keine Loyalität in diesem Game."

Damit spielte er wohl auf die Tatsache an, dass die Raptors ihm noch im Zuge der Summer League in Vegas versichert haben sollen, ihn nicht zu traden. Wenn das stimmt, ist das sicherlich nicht die feine englische (und auch nicht kanadische) Art, aber durchaus die übliche.

DeRozan als Verlierer des Trades

 

"Teams sagen dir, dass du ihre Zukunft bist. Aber im nächsten Zug traden sie dich weg oder geben dir keinen neuen Vertrag. Das wird als Business hingenommen. Wenn aber ein Spieler eine solche Entscheidung trifft, ist er sofort dein Feind", soll ein anonymer NBA-Spieler gegenüber Basketball Insiders zur konträren Öffentlichkeits-Wahrnehmung zwischen Spieler und Franchise erklärt haben.

Letztlich wird DDR den Trade natürlich trotzdem akzeptieren (was bleibt ihm übrig?) und seine Lehren daraus ziehen. Und vermutlich wird dann auch die Erkenntnis in ihm reifen, dass es schlechtere Orte gibt als San Antonio, um NBA-Basketball zu spielen.

Die ruhige und familiäre Franchise-Führung ist der in Toronto nicht unähnlich und mit Pop hat er einen Coach, von dem er noch einiges lernen kann. DeRozan wäre nicht der erste Spieler, den Popovich auf ein ungeahnt hohes Niveau hebt, auch wenn der Fit mit Aldridge auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich ist. Beide zählten zu den Spielern, welche die meisten Mitteldistanzwürfe in der vergangenen Saison nahmen.

Immerhin spielt DeRozan nun aber weiter bei einem sportlich relevanten Team, welches einen athletischen Scorer wie es DDR ist, dringend benötigt. Eine Titelchance wird der Shooting Guard aber auch in San Antonio nicht haben. Wenn man es hart formuliert, ist er der große Verlierer dieses Trades, es liegt nun an ihm das Bestmögliche aus dieser Situation zu machen.