NBA

Ein hartes Stück Arbeit

Von Philipp Jakob
Dirk Nowitzki (M.) fängt im vierten Viertel Feuer und führt die Mavs zum Sieg
© getty

Nach hartem Kampf und langem Hin und Her gewinnen die Dallas Mavericks (3-3) mit 107:98 (BOXSCORE) gegen die New Orleans Pelicans (0-6). Trotz anfänglicher Probleme fängt Dirk Nowitzki im vierten Viertel Feuer und bringt die Entscheidung.

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In den ersten 36 Minuten dürfte der Blick in den Boxscore den Deutschen nicht sonderlich erfreut haben. Zu wenig zeigte Dirk Nowitzki in den ersten drei Vierteln, vor allem sein Wurf wollte nicht fallen. Davon ließ sich der 37-Jährige aber keineswegs beeindrucken, sondern legte im Schlussabschnitt eine Galavorstellung hin und führte sein Team zum Sieg.

Von seinen 18 Punkten (dazu 7 Rebounds sowie 3 Assists bei 8/16 FG) erzielte Dirk allein 9 im letzten Viertel und hatte damit maßgeblichen Anteil daran, dass Dallas diesen Abschnitt mit 35:28 klar für sich entscheiden konnte. Auch Deron Williams legte mit 19 Punkten, 3 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals eine starke Partie hin. Dwight Powell kam auf eine Career High mit 15 Zählern (dazu 7 Rebounds) und Wesley Matthews sowie J.J. Barea erzielten jeweils 13 Punkte.

Auf Seiten der Pelicans konnte Anthony Davis nicht ganz so dominant auftreten wie noch gegen Atlanta, zeigte mit 25 Punkten (11/19 FG), 6 Rebounds und 4 Assists aber erneut eine starke Leistung. Unterstützung bekam der 22-Jährige hauptsächlich von Eric Gordon und Ryan Anderson (jeweils 21 Punkte), das sollte aber nicht reichen. So muss New Orleans auch nach der 6. Partie weiterhin auf den ersten Sieg warten.

Die Reaktionen:

Deron Williams (Dallas Mavericks): "Wir sind immer noch dabei, uns an uns gegenseitig zu gewöhnen und komplett gesund zu werden. Wir hatten einige Spieler, die aufgrund von Verletzungen die Vorbereitung verpasst haben. Wir müssen noch unsere Balance finden. Das wird seine Zeit brauchen."

Anthony Davis (New Orleans Pelicans): "Wir haben nicht hart genug gespielt. Wir haben aufgehört zu verteidigen und sie haben angefangen, besser zu spielen. Wir müssen da rausgehen und kämpfen bis zum umfallen. Das machen wir im Moment nicht. Wir müssen einen Weg finden, über die vollen 48 Minuten gut zu spielen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Auf Seiten der Gastgeber gibt es keine Veränderungen. Dementsprechend schickt Mavs-Coach Rick Carlisle seine gewohnte Starting Five bestehend aus Deron Williams, Wesley Matthews, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia auf's Parkett. Die Pelicans müssen dagegen auf einige Leistungsträger verzichten, unter anderem auch auf Jrue Holiday. Der Point Guard wird in Back-to-back-Spielen noch geschont und bekommt deshalb eine Pause. Für ihn startet Ish Smith gemeinsam mit Eric Gordon, Luke Babbitt, Anthony Davis und Alexis Ajinca.

2: Das ging fix! Die Pelicans starten gleich mal mit einem 8:0-Lauf, nachdem Davis erst Dirks Jumper blockt und dann auf der anderen Seite den Fastbreak mit einem Dunk abschließt. Immerhin sorgt Deron Williams anschließend per Dreier für die ersten Mavs-Punkte - 8:3 für New Orleans.

9.: Spätestens jetzt sind die Mavs in der Partie angekommen! Dallas übernimmt mit einem 11:0-Lauf die Führung - unter anderem dank eines hübschen Dunks von Parsons. Das wird ihm gut tun! Dallas liegt mit 19:15 in Front.

16.: Gutes Play nach einer Auszeit der Mavs. Jeremy Evans bekommt auf der Weak-Side einen Block gestellt und zieht Richtung Korb. Im Nu folgt das Alley-Oop-Anspiel, dass Evans krachend annimmt. Die Mavs führen mit 33:27.

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19.: New Orleans lässt sich einfach nicht abschütteln, obwohl die Mavs die Zone dominieren. Doch Ryan Anderson und Eric Gordon stört das gar nicht. Die beiden versenken einen Jumper nach dem anderen und halten die Pelicans in Schlagdistanz - 40:36 für Dallas.

24.: Jetzt sieht es für Dallas nicht mehr so rosig aus. Die Pelicans nehmen mit einem 12:2-Lauf zum Ende des zweiten Viertels das Spiel in die Hand. Dirk hat gewaltige Probleme, während New Orleans so gut wie alles trifft - NOP führt 48:42.

28.: So kann es weitergehen aus Sicht der Mavs! Erst hämmert Matthews einen Dreier durch die Reuse, dann legt Williams vom gleichen Spot nach. Mit einem 12:5-Lauf erobert Dallas wieder die Führung - 54:53.

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35.: Just call me Dirk! Zaza Pachulia holt im Post den Fadeaway-Jumper raus - nothing but net! Kurz darauf sichert er den Mavs von der Freiwurflinie einen 8:0-Lauf - Dallas führt mit 72:66.

40.: Die Pelicans müssen dringend eine Auszeit nehmen - denn Dirk Nowitzki fängt Feuer! Erst versenkt der Deutsche eiskalt einen Dreier, dann düpiert er die Pels-Verteidigung mit einem ganz starken Post-Move. Die Mavs übernehmen wieder die Kontrolle und liegen mit 84:75 in Front.

42.: Trotz der Auszeit machen die Mavs da weiter, wo sie aufgehört haben. Dwight Powell blockt Davis in der eigenen Zone weg. Der Spalding läuft schnell nach vorne zu Nowitzki. Doch anstatt abzudrücken bedient der Deutsche den mitgelaufenen und völlig alleingelassenen Powell. Der erhöht auf 93:78 für die Mavs.

46.: Zwar hat Davis die Hand von Nowitzki im Gesicht, der Jumper fällt aber dennoch extrem sicher. "The Brow" kann so nochmal auf 9 Punkte Rückstand verkürzen. Kurz darauf versenkt Gordon seinen 4. Dreier - es steht nur noch 100:94 für Dallas.

48.: Jetzt fällt für die Pelicans aber nichts mehr, während Deron Williams am anderen Ende des Courts den Deckel drauf macht. Die Dallas Mavericks gewinnen mit 107:98.

Dallas Mavericks vs. New Orleans Pelicans: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. Eigentlich war über 36 Minuten wenig bis gar nichts vom 37-Jährigen zu sehen. In der wichtigsten Phase der Partie drehte Nowitzki dann allerdings auf. Dirk erzielte 9 seiner 18 Punkte im vierten Viertel und führte sein Team damit zum spielentscheidenden Run und letztlich zum Sieg. Dabei traf der Deutsche 8 seiner 16 Würfe aus dem Feld (2/4 Dreier), sammelte 7 Rebounds und verteilte 3 Assists. Wieder eine starke Partie von Nowitzki.

Der Flop des Spiels: Luke Babbitt. In der vergangenen Saison war der 26-Jährige noch einer der besten Dreierschützen, aufgrund einer Verletzung konnte er das in der aktuellen Spielzeit allerdings noch nicht so richtig zeigen. Problematisch ist es natürlich auch, wenn er dank Foulprobleme die meiste Zeit des Spiels auf der Bank verbringt. Eigentlich wäre er mit seinem starken Wurf eine gute Waffe, um das Spacing zu verbessern. Mit seinen 3 Punkten, 2 Rebounds und 5 Fouls wird das allerdings nichts.

Das fiel auf:

  • Der Gameplan der Mavericks war klar: Attackiert die Zone! Obwohl mit Anthony Davis einer der Top-Verteidiger der NBA unter dem gegnerischen Ring steht, ging diese Devise auch durchaus auf. Oft hatten bereits die Guards leichtes Spiel, an ihren Verteidigern vorbeizuziehen. Entweder schlossen sie dann selbst ab oder - falls die Hilfe der Pelicans rechtzeitig kam - bedienten den offenen Mitspieler. Dadurch erarbeiteten sich die Mavs mit 48:34 Points in the Paint einen Vorteil unter dem Korb.
  • Den glich New Orleans dank des starken Shootings anfangs aber problemlos wieder aus. Allein in der ersten Hälfte kratzte das Team von Alvin Gentry mit 20 verwandelten Feldwürfen bei 41 Versuchen an der 50-Prozent-Hürde. Ein ganz anderes Bild dagegen bei den Mavericks. Die verwandelten gerade mal 37,2 Prozent ihrer Würfe (16/43 FG) und nur 27,3 Prozent von Downtown.
  • Zum Glück aus Mavs-Sicht legte Dallas in Halbzeit 2 dann allerdings einen Zahn zu. Sowohl von Downtown lief es besser (6/13 Dreier in Hälfte 2) als auch aus dem Feld. Am Ende hatten die Mavericks eine Feldwurfquote von guten 47,6 Prozent (40/84 FG) vorzuweisen. Im Zusammenhang mit der hervorragenden Freiwurfquote von 81,8 Prozent (18/22 FT) war das schließlich zu viel für die Pelicans - vor allem, da die Mavs im vierten Viertel so gut wie alles trafen.
  • Anthony Davis musste in dieser Partie einiges einstecken. Zunächst knickte der 22-Jährige im ersten Viertel mit dem Knöchel um und humpelte ein paar Minuten über's Parkett. Später bekam er auch noch unabsichtlich eine Hand ins Gesicht. Davis konnte aber problemlos weitermachen und "rächte" sich mit 25 Punkten sowie 6 Rebounds. Dabei verzichteten die Mavs darauf, den Superstar der Pelicans zu doppeln. Dennoch hatte "The Brow" keinen so dominanten Auftritt wie noch gegen Atlanta.
  • Beide Teams konnten mit ihrer Ausgeglichenheit überzeugen. Bei den Pelicans kamen drei Akteure auf mindestens 21 Punkte, die Reservisten steuerten hauptsächlich dank Ryan Anderson (21 Punkte) 34 Zähler bei. Auch die Bank der Mavericks konnte mit insgesamt 42 Punkten stark auf sich aufmerksam machen. Dwight Powell (15 Punkte, Career-High) war einer von 5 Mavs-Spielern, die auf eine zweistellige Punkteausbeute kamen.
  • Das Verletzungspech der New Orleans Pelicans ist schon bemerkenswert. Head Coach Alvin Gentry musste in der Partie gegen die Mavs auf ganze 6 Akteure verzichten. Mit Omer Asik, Kendrick Perkins und Quincy Pondexter fehlten dabei sowohl wichtige Spieler im Frontcourt als auch mit Jrue Holiday, Tyreke Evans und Norris Cole im Backcourt. Allein mit den Verletzten könnte man eine solide Starting Five zusammenstellen.

Der Spielplan im Überblick

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