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Platz für die LeBron-Show!

James (l.) steigt zum Layup hoch, Gegenspieler Pau Gasol kann gar nicht hinsehen
© getty

Angeführt vom vierfachen MVP gewinnen die Cleveland Cavaliers ihr zweites Heimspiel gegen die Chicago Bulls klar mit 106:91 und stellen die Conference Semifinals damit auf 1-1. James zeigt dabei eine herausragende Leistung und befindet sich die komplette Partie über im Angriffsmodus. Den Bulls gelingt vor allem im ersten Viertel überhaupt nichts.

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James gab von Beginn an den Ton an und legte in 34 Minuten Spielzeit 33 Punkte auf, unterstützt wurde er von Kyrie Irving (21 Punkte). James Jones gelangen von der Bank kommend 5 Dreier und insgesamt 17 Zähler. Bester Werfer bei den Bulls, die nur knapp über 40 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld trafen, war Jimmy Butler mit 18 Punkten. Derrick Rose gelang ein Double-Double (14 Punkte, 10 Assists), allerdings fanden nur 6 seiner 20 Würfe ihr Ziel.

Die Cavaliers dominierten von Beginn an, trafen 7 ihrer ersten 10 Dreier und spielten sich schon im ersten Viertel einen 20-Punkte-Vorsprung heraus, weil bei den Gästen überhaupt nichts fiel und zu allem Übel auch noch 7 Turnover dazukamen. Erst als sich Iman Shumpert (15 Punkte, 7 Rebounds) im dritten Viertel bei einem Drive an der Leiste verletzte, verloren die Cavs ihren Rhythmus, Chicago kam auf 11 Punkte heran. Shumpert konnte jedoch im letzten Viertel zurückkehren, die Heimmannschaft zog so wieder davon.

Spiel 3 der Serie findet in der Nacht auf Samstag in Chicago statt. Dann wird auf Seiten Clevelands auch wieder Shooting Guard J.R. Smith mit von der Partie sein, der seine Sperre wegen eines Schlages gegen Kelly Olynyk abgesessen hat.

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Die Reaktionen:

LeBron James (Cleveland Cavaliers): "Wir müssen derzeit auf ein paar Spieler verzichten, sind etwas angeschlagen. Da muss ich einfach noch aggressiver als sonst sein."

... über die Verletzung von Shumpert: "[Ich dachte: ] Nicht schon wieder. Das letzte was wir jetzt brauchen ist noch eine Verletzung. Er hat sich durchgebissen und ist zurückgekommen - jetzt müssen wir schauen, dass wir ihn bis Freitag wieder hinbekommen. Es wird sehr schwer werden in ihrer Halle."

Tom Thibodeau (Coach Chicago Bulls) nach dem ersten Viertel: "Wir sind ihrer Aggressivität nicht entgegengetreten. Und deswegen haben wir uns diesen großen Rückstand eingehandelt."

Derrick Rose (Chicago Bulls) über James: "So muss man das als Anführer eines Teams machen. Und seine Teamkollegen sind ihm gefolgt."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Coach David Blatt hat auf Seiten der Hausherren seine Starting Five umgestellt: Für Mike Miller rückt Tristan Thompson (erster Start in den Playoffs) in die erste Fünf, heißt: LeBron James rückt auf die Small-Forward-Position. Daneben starten Irving, Shumpert und Mozgov. Außerdem feiert bei James das weiße Stirnband ein Comeback. Ein gutes Omen?

Bei den Bulls gibt es keine Änderungen zu vermelden: Rose, Butler, Dunleavy, Gasol und Noah stehen von Beginn an auf dem Parkett.

5.: Das geht gut los für die Cavs! Alles läuft über James, der entweder Mozgov im Pick-and-Roll einsetzt, oder selbst im Post gegen Jimmy Butler zu Werke geht. Er tankt sich durch - and one! Die Bulls finden offensiv noch nicht statt. Dann trifft Iman Shumpert seinen bereits zweiten Dreier! 13:2 Cavs!

10.: Da passt alles bei den Hausherren. Die Bulls werfen den Ball immer wieder weg und haben noch keinen einzigen Jumper getroffen. LeBron dagegen ist im Attack-Modus und poltert ein ums andere Mal in die Zone. Schon 12 Punkte für ihn. 28:11 Cleveland - droht hier ein Blowout?

17.: Splish Splash! 7 der ersten 10 Dreier der Männer in Gelb finden ihr Ziel - so kommen die Bulls, die im zweiten Viertel zumindest am Spiel teilnehmen, natürlich nicht näher ran. Immerhin legt Butler jetzt den Fastbreak-Layup ein. Und wird dabei von Irving gefoult. 48:32 Cavaliers.

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21.: Aus dem Weg! James top of the key gegen Jimmy Butler. Er zieht zur Mitte durch wie ein heißes Messer durch die Butter, steigt hoch und stopft! Die Halle flippt aus, Thibodeau nimmt die Auszeit. 60:39 Cavs!

24.: Shumpert mit einer ganz starken ersten Halbzeit, gleich 4 Dreier nagelt der sonst für seine Defense bekannte Swingman rein. Der Windmill-Dunk-Versuch kurz vor dem Ende landet aber nur auf dem Ring. Der Ball bleibt bei den Cavs, aber James vergibt den Buzzer-Beater. Egal. Komfortable Führung. 64:45 Cleveland!

27.: Oh oh! Shumpert tritt beim Drive auf den Fuß eines Gegenspielers und verletzt sich. Er versucht es kurz, aber dann geht es nicht mehr, er muss in die Kabine. Hoffentlich nichts Schlimmes, das wäre natürlich extrem bitter. 70:47 Cavs.

31.: Shumpert wird weiter behandelt - und sein Ausfall hat das Team so richtig erschüttert! Turnover, wilde Würfe, da geht erst einmal nichts. Die Bulls dagegen wittern Morgenluft - und machen 14 Punkte in Serie, bis endlich ein Layup von James fällt. 74:61 Cleveland!

36.: Zufall? Wohl eher nicht! Shumpert sitzt mittlerweile auf dem Ergometer, um nicht zu steif zu werden. Erste Diagnose: Leistenzerrung links, Rückkehr nicht ausgeschlossen. Das scheint seinem Team den nötigen Schub zu geben. James geht ein ums andere Mal in die Zone, und unter Korb schnappt sich Tristan Thompson einfach mal jeden Rebound. 87:71 Cavs!

41.: Wenn die Bulls hier noch etwas holen wollen, dann ist ein Endspurt vonnöten. Aber wer soll es richten? 8 der letzten 9 Versuche aus dem Feld gingen daneben... Die Cavs-Fans bejubeln derweil die Rückkehr von "Shump Shump" aufs glänzende Parkett. Einmal durchatmen. 92:74 Cavs.

44.: Nein, hier ist die Messe gelesen, den Rest des Abends werden die Bankspieler bestreiten. Chicago hat in den letzten fünfeinhalb Minuten gerade mal 2 Pünktchen erzielt und sitzen gedanklich wohl schon im Flieger nach Hause. 98:76 Cleveland!

Cleveland Cavaliers vs. Chicago Bulls: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. It's good to be the King! War es das Stirnband, dass er ja eigentlich abgelegt hatte, um sich ins Kollektiv einzufügen? Diesmal war jedenfalls Superstar-LeBron angesagt. 33 Punkte aus 29 Würfen, dazu 8 Rebounds, 5 Assists, 2 Steals, 1 Block. Vor allem die Art und Weise war beeindruckend: Attacke, Attacke, Attacke - so gab James schon im ersten Viertel den Ton an. Jimmy Butler machte in der Defense diesmal kaum einen Stich und musste sich einmal sogar auf ein Poster bannen lassen.

Der Flop des Spiels: Pau Gasol. Im ersten Spiel hatte der Spanier noch mit einem Double-Double (21 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists, 4 Blocks) brilliert. Davon war diesmal nichts zu sehen: Im ersten Viertel fielen die Jumper nicht, dazu kamen unnötige Turnover. Danach kam er nicht mehr ins Spiel, verwandelte nur einen Wurf in der ersten Hälfte. 11 Punkte und 4 Rebounds sind einfach viel zu wenig - er ließ sich zu oft vom viel aktiveren Tristan Thompson abkochen.

Das fiel auf:

  • Es war überraschend zu sehen, wie aggressiv sich LeBron James in diese Partie stürzte: Überall unterwegs, gegen die Defense von Butler zog er trotzdem immer wieder zum Korb, und auch im Fastbreak in Unterzahl drehte er nicht ab, sondern suchte immer wieder den Weg unter den Korb. So klappte nicht alles (13/29 FG), aber es eröffnete seinen Mitspielern die offenen Würfe. James war so dominant und immer am Ball, dass von Irving lange Zeit überhaupt nichts zu sehen war.
  • Die Bulls verließen sich am Anfang vor allem auf lange Jumper, von denen überhaupt keiner fallen wollte. Nur 2 der ersten Würfe fanden ihr Ziel - beide waren Korbleger von Mike Dunleavy. So setzte man die Cavs-Defense, die gerade mit dem Matchup Thompson-Gasol hätte Probleme haben sollen, nicht unter Druck.
  • Die Cavs dagegen schossen in der Anfangsphase die Lichter aus. 5 der ersten 6 Dreier fielen, 7 der ersten 10. So wurde schnell ein hoher Vorsprung herausgespielt, von dem sich die Bulls nicht mehr erholen sollten.
  • Sollte sich Shumpert an der Leiste ernster verletzt haben, wäre es ein harter Schlag für die Cavs. Der Swingman mit der markanten Frisur war gerade im ersten Viertel überall, spielte defensiv stark und traf einen Dreier nach dem anderen. Auch den einen oder anderen Drive streute er ein. Er ist das perfekte Guard-Pendant zu Irving - kein Wunder, dass sein Abgang das Team erst einmal schockte.
  • Die Rollenspieler der Cavaliers erwischten fast durchweg einen ganz starken Abend: Shumpert traf seine Dreier, James Jones ließ es von Downtown regnen, auch der Aussie Matthew Dellavedova verkaufte sich in seinen 36 Minuten mehr als ordentlich (9 Punkte, 9 Assists). Und Tristan Thompson ackerte am Brett mal wieder wie ein Irrer (6 Offensiv-Rebounds). So wurden die Lücken, die durch Kevin Love und J.R. Smith gerissen wurden, zumindest an diesem Tag restlos gefüllt.
  • Chicago braucht in den beiden Heimspielen unbedingt bessere Leistungen von der Starting Five. Die Bank schlug sich gut (13/27 FG), aber sowohl dem Front- als auch dem Backcourt wollte lange nicht viel gelingen, es schien vor allem die nötige Energie zu fehlen. Fast machte es den Eindruck, als sei man mit einem Auswärtssieg schon mehr als zufrieden - eine gefährliche Einstellung.

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