NBA

Miami schlägt zurück

Von Philipp Jakob
Norris Cole (M.) und die Miami Heat sicherten sich den Sieg in Spiel 2
© getty

Dank einem starken vierten Viertel entscheiden die Miami Heat Spiel 2 der Eastern Conference Finals mit 87:83 (BOXSCORE) für sich und gleichen die Serie gegen die Indiana Pacers aus. LeBron James hat lange Zeit mit Problemen zu kämpfen und darf sich bei Dwyane Wade für den Sieg bedanken.

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Der 32-Jährige beendete die Partie mit 23 Punkten (10/16 FG), 5 Rebounds und 5 Assists und war in den wichtigen Situationen immer mit einem Korberfolg zur Stelle. LeBron James blieb über weite Strecken des Spiels dagegen blass und drehte erst im vierten Viertel so richtig auf.

Wade und James machten im Schlussabschnitt mehr Punkte als das komplette Team der Pacers zusammen und waren so hauptverantwortlich für den Sieg. Man darf dabei aber auch die gute Leistung der Reservisten nicht unter den Teppich kehren, die die Bank von Indiana dominierte.

Auf Seiten der Pacers wehrte sich Lance Stephenson lange Zeit sehr erfolgreich gegen Miami und kam letztlich auf 25 Punkte, 7 Assists sowie 6 Rebounds. Roy Hibbert legte ein Double-Double auf (12 Zähler, 13 Rebounds), George Hill fügte 13 Punkte hinzu, während Paul George zu keinem Zeitpunkt so richtig ins Spiel fand.

PG24 kam nur auf 14 Zähler und traf nur 4 seiner 16 Wurfversuche aus dem Feld. Das und die bereits erwähnte schwache Leistung der eigenen Bank führte letztendlich zur Niederlage. Damit haben die Heat seit den Conference Finals 2012 gegen Boston nicht mehr 2 Playoff-Spiele in Folge verloren.

Die Reaktionen:

LeBron James (Heat): "In der Eastern Conference wird niemals schöner Basketball gespielt. Es geht darum, ob man den Läufen des Gegners standhalten kann. Wer kann in der Defense besser spielen? Wer verhindert zu viele Ballverluste und wer kann sich gute Würfe erarbeiten? Ich glaube genau das haben wir im vierten Viertel getan. Aber wir sind nicht zufrieden, bis wir die Serie gewonnen haben. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns."

Dwyane Wade (Heat): "Heute war einfach nur der Wille gefragt. Es ging nicht um taktische Dinge. Es war definitiv kein perfektes Spiel von uns, aber wir haben immer weiter gekämpft und sind zum Miami-Heat-Basketball zurückgekehrt."

Norris Cole (Heat) über Wade und James: "Deshalb verdienen sie hunderte Millionen von Dollar. Sie sind nicht zu stoppen. Wenn sie so attackieren, dann erleichtern sie allen anderen das Spiel."

George Hill (Pacers): "Wir waren das gesamte Spiel über auf der Siegerstraße. Wir haben das komplette Spiel kontrolliert - bis auf die letzten Minuten."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Erik Spoelstra reagiert auf die Niederlage in Spiel eins und stellt seine Starting Five ein wenig um. Neben Mario Chalmers, Dwyane Wade, LeBron James und Chris Bosh startet Udonis Haslem. Für die Pacers stehen George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert auf dem Parkett.

7.: Indiana setzt mit einem 9:2-Lauf ein frühes Ausrufezeichen. Stephenson führt die Pacers mit bereist 7 Punkten zu einer 16:10-Führung. Heat-Coach Spoelstra ist dementsprechend unzufrieden und nimmt die Auszeit.

11.: Shane Battier scheint kein Problem mit seiner veränderten Rolle zu haben und hämmert seinen ersten Dreier durch die Reuse. Die Heat finden die richtige Antwort und starten einen eigenen 7:0-Lauf - Indiana führt aber noch mit 20:19.

17.: Die Reservisten der Heat machen einen richtig guten Job. Überragend ist bisher allerdings Dwyane Wade, der sein Team wieder in Führung bringt. Die Pacers konnten dagegen in den letzten knapp 4 Minuten nicht mehr Punkten - 29:27 Miami.

23.: Ray Allen versenkt den erst zweiten Dreier der Miami Heat. Kurz darauf macht es Chalmers ihm nach und sorgt von Downtown für eine 41:33-Führung für Miami.

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28.: Durch einen Alley-Oop von Stephenson gleichen die Paccers die Partie wieder aus. Für die beiden Superstars läuft es allerdings noch nicht so prächtig. George steht aktuell bei einer Wurfquote von 8,3 Prozent und James hat nur 6 Zähler auf dem Konto - 45:45.

34.: Lance Stephenson reißt diese Partie gerade an sich. Für "Born Ready" fällt aktuell einfach alles und mit seinen 23 Punkten führt er die Pacers zu einer 60:54-Führung.

41.: Da James immer noch nicht so richtig in der Partie angekommen ist, liegt der Druck nun umso mehr auf Wade. Der 32-Jährige bringt die Heat wieder auf 1 Punkt heran - 70:69 für Indiana.

45.: Die ganze Partie über war von LeBron James nicht viel zu sehen, jetzt hat er aber schon 11 Zähler allein im vierten Viertel erzielt. Der nächste Korbleger will allerdings nicht fallen, doch Wade ist zur Stelle und bringt die Heat mit 80:75 in Front.

48. Und schon wieder Wade. Nach einem tollen Pass von James setzt D-Wade mit einem Dunk nochmal ein Ausrufezeichen und entscheidet die Partie zu Gunsten der Heat. Miami gleicht die Serie aus - 87:83 für die Heat.

Indiana Pacers vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Dwyane Wade. Der 32-Jährige überzeugte nicht nur mit seiner starken Leistung in der Offense, sondern auch mit seiner tollen Defense gegen Paul George. Wenn Wade gegen George verteidigte, ließ er den Superstar der Pacers nicht zur Entfaltung kommen.

Außerdem erzielte D-Wade 23 Zähler bei hervorragenden Quoten (10/16 FG, 62,5 Prozent) und kam auch noch auf 5 Rebounds und 5 Assists, bei nur 2 Turnover. Sein starkes viertes Viertel (10 Punkte) brachte die Heat letztlich auf die Siegerstraße.

Der Flop des Spiels: Paul George. 14 Punkte sind vom absoluten Superstar der Pacers einfach zu wenig, wenn Indiana gewinnen will. Dabei traf PG24 auch nur schwache 4 seiner 16 Würfe aus dem Feld, gab 3 Mal den Spalding aus der Hand und hatte kein Steal und keinen Block vorzuweisen. Immerhin kam der 24-Jährige noch auf 6 Assists sowie 5 Rebounds.

Das fiel auf:

  • Nach dem Offensiv-Feuerwerk, das teilweise in Spiel eins abgefackelt wurde, war in Spiel zwei von Beginn an mehr Einsatz in der Defense zu sehen. Beide Teams, und besonders die Heat, erlaubten nicht mehr so viele einfache Würfe, sodass zur Halbzeit nur insgesamt 78 Punkte erzielt wurden. Die Pacers trafen in den ersten 24 Minuten nur 33,3 Prozent aus dem Feld (14/42 FG).
  • In der kompletten ersten Partie kamen die Heat nur schwache 15 Mal an die Freiwurflinie. Doch allein nach den ersten 24 Minuten hatte Miami bereits 14 Freiwürfe auf dem Konto stehen. Die gesteigerte Aggressivität war theoretisch zwar sehr gut, praktisch bringt es allerdings nicht allzu viel, wenn man nur knapp über 50 Prozent der Würfe auch wirklich trifft (8/14 FT). Von dieser Aggressivität war in der zweiten Halbzeit allerdings nicht mehr viel übrig und Miami nahm nur noch 4 weitere Freiwürfe.
  • Die Bank von Miami nahm eine extrem wichtige Rolle ein und war, zusammen mit Wade, hauptverantwortlich für einen Lauf gegen Ende des ersten Viertels, der die Heat wieder zurück ins Spiel brachte. Norris Cole (11 Punkte), Ray Allen (3), Shane Battier (3) und Chris Andersen (3 Zähler, 12 Rebounds) lieferten eine rundum gelungene Vorstellung ab.
  • Probleme hatte dagegen wieder einmal Chris Bosh. Der Big Man hat in den Eastern Conference Finals einfach noch nicht zu seinem Rhythmus gefunden und versenkte bisher nur 1 seiner 9 Dreier. In den beiden Serien zuvor verwandelte der 30-Jährige noch 49 Prozent seiner Würfe von Downtown.
  • Das dominante Auftreten von Roy Hibbert in Spiel eins veranlasste Heat-Coach Spoelstra zu einer Veränderung in seiner Starting Five. Anstatt Shane Battier durfte Udonis Haslem von Beginn an auflaufen. Erfolgreich war diese Umstellung aber nur bedingt. Hibbert schnappte sich insgesamt 13 Rebounds - davon ganze 8 in der Offensive. Zwar hielten Haslem und die Heat Hibbert bei nur 12 Zählern, dieser erhielt allerdings auch nicht so oft den Ball im Post. Auch auf der anderen Seite war Haslem kein wirklicher Faktor und so beendete der 33-Jährige die Partie mit dem schlechtesten Plus/Minus-Wert aller Akteure (-20).
  • Interessanterweise war die Verteidigung von Paul George über weite Strecken der Partie nicht die Aufgabe von LeBron James. So fanden sich unter anderem Dwyane Wade oder Ray Allen PG24 gegenüber, während James zum Beispiel C.J. Watson verteidigte. Offenbar wollte Spoelstra seinen Superstar in der Defense ein wenig schonen, sodass dieser am anderen Ende für Aufsehen sorgen konnte. Das schien auch recht gut funktioniert zu haben, denn im vierten Viertel drehte James auf und erzielte 12 seiner insgesamt 22 Zähler im Schlussabschnitt.

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