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Möge die Schlacht beginnen

Von Philipp Jakob
Paul Pierce (l.) und die Nets kämpfen mit den Raptors um den Einzug in die nächste Runde
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Chicago Bulls (4) - Washington Wizards (5)

Saisonbilanz: 2-1 Wizards

Ausgangslage: Da fallen bei den Bulls 2 der 3 besten Spieler für einen Großteil der Saison aus (Derrick Rose durch seine Verletzung, Luol Deng per Trade) und dennoch steht das Team von Head Coach Tom Thibodeau auf einem beeindruckenden 4. Platz in der Eastern Conference.

Der Hauptgrund dafür ist die fabelhafte Defense von Chicago (Defensive Rating: 97,8, Platz 2), die dank Thibs und Joakim Noah über jeden Zweifel erhaben ist. Der Franzose lieferte eine hervorragende Saison ab und gilt als heißer Kandidat als Defensive Player of the Year - und das vollkommen zu Recht.

12,6 Punkte, 11,1 Rebounds, 1,5 Blocks und seine unglaubliche Intensität bringen den Bulls Abend für Abend einen erheblichen Vorteil unter dem Korb - gegen jeden Gegner. Auch gegen die Wizards, die allerdings mit Nene (sofern er fit ist) und Marcin Gortat zwei relativ gute Frontcourt-Spieler in ihren Reihen haben, die Chicago vor Probleme stellen könnten.

Im direkten Duell traf Gortat 9 seiner 13 Würfe aus dem Feld. Nene zwar nur 6 von 17, doch durch die Fähigkeiten der beiden, auch mal einen Midrange-Jumper zu versenken, könnten sie die Bulls-Defense ein wenig auseinanderziehen - und damit Platz für John Wall und Bradley Beal schaffen.

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Besonders Wall ist am Besten, wenn er aggressiv zum Korb zieht. Gegen Ring-Protector wie Noah oder auch Taj Gibson wird dies allerdings deutlich erschwert. Auch eine weitere Stärke von Washington, der Dreier, dürfte von Chicago relativ leicht eliminiert werden.

Zwar konnten die Wizards in der Regular Season mit der viertbesten Dreierquote in der NBA überzeugen (38 Prozent), jedoch halten die Bulls ihre Gegner gerade einmal bei 35,1 Prozent und durchschnittlich 6,6 Dreiern pro Partie.

Wenn die Wizards gegen Chicago also nicht scoren können, was können sie dann? Verteidigen. Was anderes bleibt ihnen allerdings auch nicht mehr übrig. Dabei profitiert Washington einmal von der eigenen, durchaus starken Verteidigung (Defensive Rating: 102,4, Platz 9) und zum anderen von der fast schon erschreckend schwachen Offense der Bulls (Offensive Rating: 99,7, Platz 28).

Dementsprechend wird es in dieser Serie definitiv kein Offensiv-Feuerwerk zu sehen geben. Viel eher wird es auf eine Defensiv-Schlacht hinauslaufen. Wie die Chancen dann verteilt sind, kann sich wohl jeder denken.

Key Matchup: John Wall gegen die Bulls-Guards. Weder Kirk Hinrich, noch D.J. Augustin, noch Mike Dunleavy werden Wall stoppen können. Im 1-gegen-1 kann der 23-Jährige jeden von den genannten Bulls-Guards locker in die Tasche stecken. Und um mit den Wizards möglichst erfolgreich zu sein, wird er dies auch tun müssen. Ähnliches gilt auch für Bradley Beal, der aus den jeweiligen Matchups Profit schlagen muss. Selbst Jimmy Butler wird nicht beide gleichzeitig verteidigen können.

X-Faktor: D.J. Augustin. Ob man es glauben will oder nicht, aber Augustin ist der Scoring-Leader der Chicago Bulls. Von der Bank kommend sorgt er für die dringend benötigte Offensiv-Power, die die Bulls schon das ein oder andere Mal vor einer drohenden Niederlage bewahrt hat. Besonders in den Playoffs wird der 26-Jährige bei den offensivschwachen Bulls eine extrem wichtige Rolle ausfüllen müssen. Ob ihm dies gelingt oder nicht, könnte entscheidend sein.

Prognose: Mit ihrer Intensität, ihrem Willen und allem voran ihrer Defense werden die Bulls Washington regelrecht auslaugen. Nur die Offensive könnte sich als problematisch herausstellen. Dennoch: Bulls in 6.

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