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Lillard sticht ins Pistons-Herz

Von SPOX
Damian Lillard avancierte mit seinem Game-Winner in Detroit zum Helden für Portland
© Getty

Damian Lillard und die Portland Trail Blazers wahren ihre weiße Weste gegen den Osten und bezwingen die Detroit Pistons, wenn auch erst nach einem harten Stück Arbeit. Houston verliert in Sacramento und sorgt sich um Superstar James Harden, Oklahoma City kommt gegen Orlando mit dem Schrecken davon. Derweil braucht Golden State dringend Andre Iguodala zurück, Austin Rivers erweist sich als brauchbarer NBA-Spieler.

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Detroit Pistons (11-14) - Portland Trail Blazers (21-4) 109:111 OT (BOXSCORE)

Clutchness, so weit das Auge reicht. Wes Matthews versenkte 30 Sekunden vor Schluss nervenstark zwei Freiwürfe und führte die Blazers in die Overtime, nachdem sie lange Zeit hinten gelegen hatten.

In dieser Verlängerung traf Rodney Stuckey mit 13 Sekunden auf der Uhr einen Jumper zum 109:109, ehe Damian Lillard endgültig zum Hauptdarsteller avancierte. Lange Zeit hatte der Spielmacher Mühe, seinen Wurf im Korb unterzubringen, in der Overtime jedoch verbuchte er 8 seiner 23 Punkte (6/21 Field Goals).

Lillard war dann auch der wichtigste Wurf des Abends vorbehalten. Trotz starker Defense der Pistons ließ sich der Spielmacher nicht beirren, ließ geduldig die Uhr runterlaufen und nagelte dann einen Fadeaway-Jumper durch die Reuse.

Das beste Team der Western Conference sah lange Zeit aus, als wäre es erstmals gegen einen Ostgegner fällig, aber die neue Klasse der Blazers ist es eben auch, solche Spiele doch irgendwie nach Hause zu bringen. Detroit ist von diesem Status noch ein gutes Stück entfernt.

Ein Lichtblick war allerdings Josh Smith mit seinem deutlich besten Auftritt für Detroit (31 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists).

Sacramento Kings (7-15) - Houston Rockets (16-9) 106:91 (BOXSCORE)

So hatten sich die Rockets ihren Drei-Spiele-Road-Trip sicher nicht vorgestellt. Auf eine Niederlage in Portland folgte ein Sieg bei den Warriors und nun eine weitere Pleite. Unterwegs kämpfte Chandler Parsons weiterhin mit Rückenschmerzen, die jetzt auch auf Jeremy Lin abfärbten. Der Spielmacher setzte aus.

Nach dem Tod von Kevin McHales Mutter musste der Head Coach in allen Spielen von dessen Assistent Kelvin Sampson ersetzt werden, jetzt in Sacramento verletzte sich auch noch James Harden! Houston spielte drei Viertel lang eh schon schlampig, war aber noch im Spiel. Dann knickte der Superstar bei einer Penetration um, verließ zwischenzeitlich den Innenraum der Arena.

Und obwohl Harden noch mal wiederkam, war das winzige Fünkchen Spielwitz bei den Rockets längst erloschen, der Gast kassierte eine deutliche Pleite. "Houston Chronicle"-Reporter Jonathan Feigen berichtet zu allem Überfluss, dass Harden bei der Abfahrt aus der Arena nicht wie ein Spieler gewirkt habe, der in wenigen Tagen würde spielen können.

Während die Texaner ihre Wunden lecken und sich auf die Rückkehr nach Houston freuen, bewies Sacramento, dass die 5-10-Heimbilanz bloß nicht für bare Münze zu nehmen ist. Die Kings schnuppern in praktisch jedem Heimspiel an einem Sieg, und auch wenn es häufiger nicht klappt, sind die Kalifornier zu Hause doch ein respektabler Gegner.

Und haben mit Rudy Gay eine neue Offensivoption, die sich den heimischen Fans mit einer 26-Punkte-Performance vorstellte.

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Oklahoma City Thunder (19-4) - Orlando Magic (7-17) 101:98 (BOXSCORE)

Am Ende war es nicht schön, erfolgreich war Oklahoma City dennoch. Das Spiel schien beim Stand von 100:88 schon gewonnen, es standen nur noch zwei Minuten auf der Uhr. Die Thunder schalteten ab, Orlando versuchte noch mal sein Glück. Und wäre fast belohnt worden.

22 Sekunden vor Schluss klauten die Magic Russell Westbrook den Ball beim Einwurf, Moe Harkless verkürzete auf 98:100, danach versemmelte ausgerechnet der verlässliche Schütze Kevin Durant einen Freiwurf. Drei Punkte Rückstand, 13 Sekunden noch: Da ging noch was! Oder auch nicht.

Die Gäste brachten im wichtigsten Angriff des Spiels nichts Besseres zustande als einen Fadeaway-Dreier von Glen Davis und ließen den haushohen Favoriten mit dem Schrecken davonkommen.

Denver Nuggets (14-9) - New Orleans Pelicans (11-11) 102:93 (BOXSCORE)

Denver ist in diesem Jahr von Platz eins der Teams mit den meisten Punkten in der Zone auf Platz fünf abgerutscht. Trotzdem sind die Nuggets eine Mannschaft, die gerade zu Hause fast nach Belieben zum Korb durchkommt. Mit 40 Punkten unter dem Korb blieb Denver diesmal sogar noch unter dem Schnitt, und dennoch war es genau diese Qualität, die New Orleans mit fortschreitender Spieldauer immer mehr in den Wahnsinn trieb.

Denver ging 28 Mal an die Linie, gefühlt waren es eher 50 Freiwürfe. Denver griff sich 15 Offensivrebounds. Denver brachte drei Spieler in aktue Foulprobleme (Jrue Holiday, Jason Smith und Lou Amundson hatten je 5 Fouls). Und natürlich verteilte Denver ndie Scoring-Last wie immer auf viele Schultern, alle zehn eingesetzten Spieler scorten, Wilson Chandler und J.J. Hickson waren mit je 19 Punkten schon die besten.

Die Pelicans mussten Anthony Davis und Tyreke Evans (Knöchel) ersetzen und konnten von so einer Tiefe nur träumen, dennoch fand sich der größte Lichtblick auf der Bank: Austin Rivers. Der Sohn von Doc Rivers profitierte von Evans' Fehlen und durfte endlich mal ausgedehnt spielen. Seine 22 Minuten Einsatzzeit nutzte er nahezu perfekt: Rivers traf 5 seiner 9 Würfe (17 Punkte), spielte 2 Assists und verursachte nur einen Ballverlust.

Vor allem zeigte er starke Verbesserungen in Sachen Ballsicherheit und Entscheidungsfindung, sein basketballerisches Talent ist ohnehin unbestritten.

Phoenix Suns (14-9) - Golden State Warriors (13-12) 106:102 (BOXSCORE)

Wenn uns vor der Saison jemand erzählt hätte, dass die Suns nach 23 bzw. 25 Spielen eine bessere Bilanz als die Warriors aufweisen würden, wären wir wohl alle in schallendes Gelächter ausgebrochen. Und jetzt? Jetzt sind wir tatsächlich an diesem Punkt angekommen - und es fehlen einem die Worte, mit welcher Selbstverständlichkeit Phoenix Sieg um Sieg einfährt.

Gegen Golden State kam die schnelle, chaos-stiftende Defense der Suns zum Tragen und erzwang satte 20 Ballverluste, allein Steph Curry (30 Punkte) hatte 6 auf dem Konto. Und in der Offense lief fast alles über das Backcourt-Duo: Eric Bledsoe sammelte 24 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists und 3 Steals, Goran Dragic kam auf 21 Punkte, 4 Assists und 4 Steals.

Die Warriors haben derweil arge Probleme, sind mit dem Ausfall von Andre Iguodala doch ziemlich aus der Balance geraten. Der Neuzugang hat die letzten zwölf Spiele mit einer Adduktorenverletzung verpasst, in dieser Zeit haben die Kalifornier 7 Spiele verloren und nur einen wirklich überzeugenden Sieg verbucht (108:82 vs. Memphis).

Der vielseitig einsetzbare Flügelspieler ist defensiv wie offensiv schon jetzt kaum mehr zu ersetzen. Iguodala war bisher mit seiner Verletzung auf Nummer sicher gegangen, scheint sich einem Comeback aber anzunähern. Gut für Golden State.

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