Die Portland Trail Blazers fahren den elften Sieg in Folge ein und stürzen die New York Knicks immer tiefer ins Tal der Tränen. San Antonio, Indiana und Miami fahren klare Siege ein, die Houston Rockets gewinnen bei den Memphis Grizzlies. Chicago verliert in Utah.
Charlotte Bobcats (7-8) - Boston Celtics (6-10) 86:96 (BOXSCORE)
Keiner erzielte mehr Punkte als Kemba Walker (28), aber den größten Eindruck hinterließ an diesem Abend in Charlotte Gerald Wallace. "Er ist ansteckend mit seiner Spielweise", lobte Celtics-Coach Brad Stevens, der am Wochenende noch ein Gespräch mit seinem Flügelspieler geführt hatte.
"Der Coach hat mir gesagt, ich solle mein Spiel spielen und mich nicht darum sorgen, wie ich am besten ins Team passe", erklärte Wallace selbst, wie er zu seinen 17 Punkten kam und Boston nach sechs Pleiten in den letzten sieben Spielen mal wieder einen Sieg bescherte. Insgesamt war die Bank ein großes Plus im Spiel der Gäste: Courtney Lee steuerte 11 Punkte bei, Rookie Phil Pressey verbuchte 8 Assists (Career-High).
Charlottes Al Jefferson rätselte derweil: "Ich kenne das gar nicht. Normalerweise bin ich es gewohnt, zu Hause gut und auswärts schlecht zu spielen. Hier ist es genau anders herum. Wir hatten keine Energie." Für die Bobcats war es die fünfte Heimniederlage in den letzten sechs Spielen.
Indiana Pacers (13-1) - Minnesota Timberwolves (8-8) 98:84(BOXSCORE)
Wer es noch nicht bemerkt hat: Die Pacers können richtig gut verteidigen. Minnesota war das x-te Team in diesem Jahr, dass das zu spüren bekam. Obwohl Indiana - auch das nichts Neues mehr - nicht überragend startete und eine Weile brauchte, machte es den Gegner zunehmend mürbe und übernahm in der zweiten Halbzeit die Kontrolle über das Spiel.
Während lange Zeit George Hill (26) die treibende Kraft im Spiel der Gastgeber war, drehte All-Star Paul George erst spät auf, war mit 26 Punkten am Ende aber doch zusammen mit seinem Kollegen Topscorer der Partie. Gemeinsam sammelten die beiden außerdem 11 Assists und 9 Steals!
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen der Timberwolves-Big-Three ähnlich überragend aus: Kevin Love machte 20 Punkte und 17 Rebounds, Nik Pekovic 18 Punkte und 11 Rebounds, Ricky Rubio 7 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists und 5 Steals. Doch insgesamt schoss die Starting Five (zu der auch Kevin Martin und Corey Brewer gehören) 23 von 70 aus dem Feld (33 Prozent).
"Wir haben schlecht geworfen, ganz einfach", erklärte Love. "So wird man nicht viele Spiele gewinnen."
Detroit Pistons (6-8) - Milwaukee Bucks (2-11) 113:94(BOXSCORE)
Der Trade Brandon Jennings für Brandon Knight war einer der größeren der Offseason, seitdem haben sich die beiden beteiligten Teams in ziemlich unterschiedliche Richtungen entwickelt. Während Knight bisher überwiegend verletzt und gegen Detroit noch weit weg von seiner Bestform war (8 Punkte, 6 Turnover), verbuchte Jennings 15 Punkte und 13 Assists und scheint sich immer besser zurecht zu finden.
Ob der Sieg über die Bucks auch ein Zeichen dafür ist, dass die Pistons als Team langsam ihr Potenzial realisieren, ist fraglich: Zu schlecht ist die Mannschaft von Coach Larry Drew und zu sehr von Ausfällen gebeutelt, als dass sie ein echter Gradmesser für einen Playoff-Anwärter wäre. Dass sieben Spieler zweistellig punkteten, darf man aber sicher als gutes Zeichen deuten.
"Die Eastern Conference hat einige Probleme", so Jennings über die miesen Leistungen vieler Ostteams. "Jetzt, wo wir ein paar Heimspiele haben, können wir vielleicht für ein bisschen Alarm sorgen." Detroit spielt auch die kommenden drei Spiel daheim.
Miami Heat (11-3) - Phoenix Suns (7-7) 107:92(BOXSCORE)
Bei den Hiobsbotschaften rund um Derrick Rose, Marc Gasol und Co. ist völlig in Vergessenheit geraten, dass auch Dwyane Wade weit davon entfernt ist, topfit zu sein. Die Knie machen dem Finals MVP von 2006 zu schaffen, und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. "Es gibt und es gibt schlechte Tage", sagt Wade selbst immer wieder.
Montag war definitiv einer der guten Tage. Von Anfang an machte er Druck, zog immer wieder zum Korb und verteilte dazu wunderbar den Ball. Am Ende standen 21 Punkte, 6 Rebounds und 12 Assists zu Buche. So viele Vorlagen hatte Wade seit dreieinhalb Jahren nicht verteilt. "Das habe ich meinen Kollegen zu verdanken, die ihre Würfe verwandelt haben", schob der Shooting Guard das Lob weiter.
Apropos Würfe verwandeln: Kann man derzeit effektiver spielen als LeBron James? Der Megastar traf 11 seiner 14 Würfe, dazu alle 11 seiner Freiwürfe und kam auf 35 Punkte. "Ich fühle mich mit meinem Spiel sehr, sehr wohl", erklärte der King.
Und als wären die Leistungen der beiden Heat-Anführer nicht genug für Phoenix, streute Ray Allen von der Bank auch noch 17 Zähler ein. Der Scharfschütze lieferte sich mit Tim Duncan (10 Punkte gegen New Orleans) übrigens gerade ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen in der All-Time-Scoring-Liste. Aktuell liegt Allen wieder mit 23.926 zu 23.921 vorn.
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Memphis Grizzlies (7-7) - Houston Rockets (10-5) 86:93(BOXSCORE)
Die Rockets mussten erneut auf James Harden (Fuß) verzichten, angesichts der Tiefe im Kader fiel der Ausfall aber längst nicht so schwer ins Gewicht wie die Verletzung von Marc Gasol auf Seiten der Grizzlies. Ersatzmann Kosta Koufos machte zwar ein starkes Spiel (8 Punkte, 13 Rebounds, 2 Blocks) und Memphis führte lange, doch im vierten Viertel rannte der Gast mit dem Sieg davon.
"Unser Gameplan hat drei Viertel super funktioniert", so Tony Allen. "Aber als sie ihre Starter ausgewechselt haben, waren sie plötzlich ein komplett anderes Team. Casspi war ein Difference-Maker." Der Israeli steuerte von der Bank 16 Punkte bei und funktionierte prächtig mit Chandler Parsons (17), dazu sammelte Ömer Asik in 21 Minuten 10 Punkte und stellte Zach Randolph kalt. "Ich weiß ja , wie er spielt", sagte der Türke anschließend lapidar.
Bei den Grizzlies kam Mike Conley auf ein Double-Double (10 Punkte, 10 Assists), allerdings traf der Spielmacher nur 2 seiner 14 Würfe.
San Antonio Spurs (13-1) - New Orleans Pelicans (6-7) 112:93(BOXSCORE)
Aktuell werden die Spurs von allen Seiten mit Lob überhauft. Die Pelicans machten da keine Ausnahme, nachdem sie von der Texanern ordentlich hergespielt worden waren: "Wir haben nicht gut genug verteidigt. Das war vielleicht die flüssigste Offense, mit der wir es je zu tun hatten", so Coach Monty Williams.
San Antonio kam einmal mehr über Teamwork, spielte sagenhafte 30 Assists und hatte sieben Spieler mit zweistelligen Punktzahlen. Außer Nando de Colo trug sich jeder der 13 eingesetzten Spieler als Scorer ein. Dazu sammelte Kawhi Leonard 7 Punkte und 11 Rebounds, Danny Green 5 Punkte und 5 Steals.
Anthony Davis, der mit 10 Punkten, Rebounds und 4 Blocks noch zu den besseren Gästespielern gehörte, fand trotz der Stärke des Gegners viele Fehler auf der eigenen Seite: "Wir wollten gar nicht dagegen halten. Wir müssen uns mehr anstrengen. Da war keine Energie zu spüren, als wäre uns die Niederlage egal. Sie haben es uns richtig gegeben."
Utah Jazz (2-14) - Chicago Bulls (6-7) 89:83 OT(BOXSCORE)
Derrick Rose verletzt. Jimmy Butler verletzt. Und jetzt auch noch Kirk Hinrich. Der routinierte Spielmacher machte den Bulls-Anhängern jedenfalls gehörig Angst, als er mit einem Cut auf der Nase ausgewechselt werden musste. Doch es gab bald Entwarnung, außer einem üblen Cut war nichts passiert.
Am Ausgang des Spiels änderte die Rückkehr des einzigen veritablen Rose-Ersatzes im Bulls-Kader freilich nichts. Hinrich kam in 36 Minuten auf 1 Punkt und 4 Assists. Dafür verbuchten Carlos Boozer (26 Punkte, 16 Rebounds), Luol Deng (24 Punkte, 10 Rebounds) und Joakim Noah (10 Punkte, 13 Rebounds) satte Statlines.
Und doch reichte es nicht. Gordon Haywards Double-Double (15 Punkte, 12 Assists) war mitentscheidend, nach dem Spiel wurde aber vor allem Trey Burke gefeiert. Der Rookie-Point-Guard führte umsichtig Regie und war in der Crunchtime zur Stelle, als er Mike Dunleavy den Ball klaute und vorn den Pass auf Richard Jefferson spielte, der zum entscheidenden Dunk führte.
Insgesamt war Burkes Abend mit 14 Punkten (5/17 Field Goals), 6 Rebounds, 4 Assists und 5 Turnover nicht viel mehr als solide, trotzdem ist er jetzt schon der mit Abstand beste Playmaker, den die Jazz haben. Apropos Rookies: Tony Snell bekam auf Seiten der Bulls seinen ersten Einsatz von Beginn an.
Portland Trail Blazers (13-2) - New York Knicks (3-10) 102:91(BOXSCORE)
Weiter entfernt voneinander könnte die Gefühlslage zweier Fanlager derzeit wohl kaum sein. Portland ist den Spurs auf den Fersen und nach dem elften Sieg in Folge DIE bisherige Überraschung der Saison, New York kassierte im Rose Garden die sechste Pleite in Serie und muss ich Fragen nach den Playoff-Chancen gefallen lassen.
Ausgerechnet Carmelo Anthony (34 Punkte, 15 Rebounds), seines Zeichens einer der eifrigsten Werfer der Liga, kritisierte jetzt das Teamspiel seiner Mannschaft: "Wenn sich der Ball nicht bewegt, kann man keinen Rhythmus finden. Wenn einer die ganze Zeit den Ball hält, haben die anderen keinen Spaß. Und wir haben im Moment keinen Spaß."
Nun muss man Anthony zugute halten, dass er einer der wenigen Spieler im Kader ist, die bisher halbwegs verlässlich agiert haben. Und gegen die Blazers betätigte er sich sogar als Spielmacher. In der zweiten Hälfte stellte Mike Woodson seine Guards zwischenzeitlich auf den Flügel und ließ Anthony die Angriffe aufbauen - ein taktischer Kniff, der den Gastgeber zwischenzeitlich überraschte.
Nur: Erstens war das nicht genug, um Portland dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Zweitens bleibt die Knicks-Defense löchrig wie ein Schweizer Käse. Drittens lief der Gast zu diesem Zeitpunkt schon einem klaren Rückstand hinterher.
"Wie wir zuletzt Spiele begonnen haben, lag in der Vorbereitung auf diese Partie im Fokus", erklärte Blazers-Coach Terry Stotts den 34:18-Blitzstart seiner Mannschaft im ersten Viertel. "Ich war heute sehr froh über die Art und Weise, wie wir gleich zu Beginn für klare Verhältnisse gesorgt haben."
In Nic Batum und Damian Lillard (je 23 Punkte) hatte Portland seine Topscorer, LaMarcus Aldridge verbuchte ein Double-Double (18 Punkte, 14 Rebounds).
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