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Kentucky regiert die NBA!

Von SPOX
NBA-Commissioner David Stern mit dem Nummer-eins-Pick Anthony Davis
© Getty

Die New Orleans Hornets ziehen mit dem First Overall Pick im Draft wie erwartet Kentucky-Star Anthony Davis, die Charlotte Bobcats schnappen sich mit dem zweiten Pick Michael Kidd-Gilchrist, einen weiteren Wildcat. Die Dallas Mavericks traden und bekommen dadurch gleich drei Picks.

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Nummer 1: Kentucky. Nummer 2: Kentucky. Die Party für den NCAA Champion geht weiter.

Als erstes College in der Geschichte schaffte es Kentucky, die beiden ersten Picks im Draft zu haben. Mit insgesamt sechs gezogenen Spielern stellten die Wildcats außerdem einen weiteren Rekord ein.

Der Mock-Draft der Community

Die New Orleans Hornets begannen den Abend mit dem lang erwarteten Pick von Power Forward Anthony Davis - Davis hat das Potenzial zum Megastar, der eine Reihe an Defensive Player of the Year Awards abräumen sollte und der perfekte Franchise Player für die Hornets sein wird.

MKG nach Charlotte

Danach zogen die Charlotte Bobcats mit dem zweiten Pick Davis' Freshman-Kollegen Michael Kidd-Gilchrist (Small Forward). Ob die Bobcats MKG behalten oder doch noch einen Trade machen, bleibt abzuwarten. "Es ist verrückt. Michael ist ein großartiger Spieler. Zwei haben wir geschafft, vier Jungs kommen noch. Hoffentlich werden sie alle in der ersten Runde gezogen", meinte Davis zwischenzeitlich.

Sein Wunsch ging allerdings nicht in Erfüllung, wohl die einzige leichte Enttäuschung für Kentucky an diesem Abend.

Als dritter Wildcat ging Power Forward Terrence Jones mit dem 18. Pick nach Houston, an 29. Stelle wählte Chicago mit Marquis Teague den vierten Kentucky-Star aus. Der pfeilschnelle Point Guard, ebenfalls ein Freshman, ist ein möglicher Ersatz für den langzeitverletzten Derrick Rose.

Sechs Wildcats gezogen

Zwei weitere Kentucky-Talente folgten noch in Runde zwei: Shooting Guard Doron Lamb (42. Pick, Milwaukee) und Small Forward Darius Miller (46. Pick, New Orleans). Nur UNLV hatte bis dato einmal sechs Spieler im Draft (1977), aber damals war kein Erstrundenpick dabei.

Davis wird seine NBA-Karriere nun dort beginnen, wo seine College-Karriere mit einer Championship endete. In New Orleans. Obwohl er im Championship Game gegen Kansas nur 1/10 aus dem Feld schoss, war er dank seiner Präsenz, 16 Rebounds und 6 Blocks der überragende Mann auf dem Feld.

Davis verbuchte in der letzten Saison im Schnitt 14,2 Punkte, 10,4 Rebounds und 4,7 Blocks - jetzt soll er die Hornets ein Jahr nach dem Chris-Paul-Trade in eine bessere Zukunft führen. Und er scheint bereit für das Rampenlicht. "Ich kenne es bestens aus Kentucky, das hat mich wirklich gut vorbereitet", sagte Davis.

Austin Rivers auch zu den Hornets

Mit dem 10. Pick schnappten sich die Hornets außerdem noch Duke-Star Austin Rivers. Der Shooting Guard und Sohn von Celtics-Head-Coach Doc Rivers könnte potenziell gemeinsam mit Davis und Eric Gordon für eine Hornets-Version der Big Three sorgen.

Nach Davis und Kidd-Gilchrist ging Florida-Freshman Bradley Beal an Nummer drei nach Washington. Die Wizards, die dringend einen Shooter benötigten, holten sich den besten Shooter im Draft, ein logischer Pick. Danach überraschte Cleveland an 4. Stelle mit dem Pick von Syracuse-Sixth-Man Dion Waiters.

Der Shooting Guard galt noch vor einem Monat als Kandidat für die Mitte oder das Ende der 1. Runde. An Nummer fünf fiel Thomas Robinson (Kansas) den Sacramento Kings in die Hände - der perfekte Frontcourt-Partner für DeMarcus Cousins.

Mavs traden mit Cleveland

Im Anschluss sicherte sich Portland mit Damian Lillard (Weber State) seinen Point Guard der Zukunft, mit dem 7. Pick entschied sich Golden State für Small Forward Harrison Barnes aus North Carolina.

Barnes sollte der erste von vier Tar Heels in den ersten 17 Picks sein, damit war North Carolina in diesem Punkt sogar besser als Kentucky. Point Guard Kendall Marshall wurde an Position 13 von Phoenix gedraftet, die Suns bereiteten sich damit auf den Abgang von Steve Nash vor.

An Nummer 14 ging Power Forward John Henson nach Houston - und an Nummer 17 landete Center Tyler Zeller bei den Dallas Mavericks. Aber nur für kurze Zeit. Die Mavs tradeten die Rechte an Zeller gemeinsam mit Kelenna Azubuike nach Cleveland und erhielten im Tausch dafür gleich drei Picks der Cavs: Nummer 24, 33 und 34.

Super-Slasher für die Mavs

Mit dem 24. Pick zogen die Cavs für die Mavs Shooting Guard Jared Cunningham (Oregon State). Cunningham gilt als Super-Athlet und Slasher, aber ohne wirklichen Jumpshot. Ein echter Risiko-Pick der Mavs, der aufgehen, aber auch in die Hose gehen kann.

"Er ist ein toller Junge. Athletisch ist er vom Typ her ähnlich wie Russell Westbrook", sagte Dallas-Coach Rick Carlisle. Mit dem 33. Pick wurde Center Bernard James (Florida State) ausgewählt. James ist ein sehr interessanter Pick. Schon 27 Jahre alt, 2003 schloss er sich der Air Force an und war als Soldat im Irak. Einen Pick später bekamen die Mavs via Cleveland dann noch Jae Crowder (Marquette). Der Forward war in der vergangenen Saison der Big East Player of the Year.

Ihren 55. Pick tradeten die Mavs außerdem noch an die L.A. Lakers. Carlisle betonte, dass die Mavs in der am 1. Juli beginnenden Free Agency sehr aktiv sein werden. "Es ist Zeit für Veränderungen", so Carlisle.

Williams und Kidd spielen Golf...

Deron Williams bleibt natürlich die Nummer-eins-Priorität der Mavs. Neueste Wasserstandsmeldung: D-Will und Jason Kidd haben eine Runde Golf zusammen gespielt und sich via Twitter zu Wort gemeldet. Williams: "Gerade mit JKidd Golf gespielt. Lasst die Spekulationen beginnen." Kidds Antwort: "Da du gewonnen hast, bedeutet, wir gehen nach..."

Top-Europäer im Draft war der französische Shooting Guard Evan Fournier, der an 20. Stelle von Denver gepickt wurde. In Runde zwei wurde es dann sehr europäisch, unter anderem wurden drei Türken gezogen: Izzet Turkyilmaz (50., Denver), Furkan Aldemir (53., L.A. Clippers) und Ilkan Karaman (57., Brooklyn).

Der Tscheche Tomas Satoransky landete mit dem 32. Pick in Washington, die Knicks holten sich an 48. Stelle Griechen-Talent Kostas Papanikolaou, den Star des Euroleague Final Fours.

Heimliche Gewinner des Drafts sind die Celtics, die Jared Sullinger an Position 21 ergatterten. Sullingers Rückenprobleme sind ein Risiko, aber bleibt der Power Forward fit, ist der Super-Low-Post-Scorer der klare Steal des Drafts. OKC könnte mit Perry Jones an Position 28 ebenfalls ein Steal gelungen sein.

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