NBA

Durant fordert die Mavericks heraus

Von Haruka Gruber
Kevin Durant und die Oklahoma City Thunder zogen in die Conference Finals ein
© Getty

Der Beginn des Showdowns war zäh und unansehnlich. Aber dann wachte Thunder-Superstar Kevin Durant auf und spielte die Memphis Grizzlies an die Wand. Jetzt geht's gegen die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki.

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Die Oklahoma City Thunder haben das mit Spannung erwartete Spiel 7 der Conference Semifinals gegen die Memphis Grizzlies mit 105:90 gewonnen und damit den Einzug in die Runde der besten vier NBA-Teams geschafft, wo sie auf die Dallas Mavericks treffen. In den letzten Spielminuten gab es "Wir wollen Dallas!"-Sprechchöre der Thunder-Fans.

Überragend war Kevin Durant mit 39 Punkten, außerdem gelang Russell Westbrook ein Triple-Double (14 Punkte, 10 Rebounds, 14 Assists). Bei Memphis der Topscorer: Mike Conley (18).

Das gesamte Spiel zum Nachlesen im LIVE-TICKER!

Reaktionen:

Kevin Durant (Oklahoma City): "Ich war von meiner Leistung in Spiel 6 so enttäuscht, dass ich meine Jungs im Stich gelassen habe. Deswegen habe ich mir gesagt, dass ich aggressiv bleiben muss."

Scott Brooks (Trainer Oklahoma City): "Es gibt so viele Dinge, worauf ich stolz bin, wenn es um Kevin geht. Das Wichtigste ist aber, dass er jeden Tag an sich arbeitet. Deswegen wusste ich, dass er ein fantastisches Spiel abliefern wird."

Lionel Hollins (Trainer Memphis Grizzlies): "Die Thunder sind ein außerordentliches Team. Sie sind jung und sind sehr gut gecoacht. Sie haben sich das Weiterkommen verdient. Dennoch bin ich stolz auf meine Mannschaft und auf die gesamte Franchise."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Beide Teams mit der erwarteten Starting Five. Sprich: Memphis vertraut der Formation von Spiel 6 mit Mayo statt Young.

5.: Wer wissen will, wie gut der kleine Gasol wirklich ist: Erst blockt er Ibaka und passt dann den Ball perfekt von Grundlinie zu Grundlinie zu Allen. 11:8 Grizzlies.

12.: Bei Memphis geht nicht viel. Selbst die offensten Würfe fallen nicht. Deswegen liegt OKC nach dem ersten Viertel vorn - auch wenn die Thunder selbst nicht überzeugen. 21:17 Thunder.

23.: Durant kommt ins Rollen. Erst ein Dreier, dann fängt er Westbrooks Alley-oop-Pass und trifft off balance. Aber Conley schlägt mit dem ersten Dreier überhaupt für Memphis zurück. 42:34 Thunder.

27.: Der gut aufgelegte Mayo trifft den langen Zweier und verkürzt: Nur noch 42:38 Thunder.

32.: Ganz wichtiger Dreier für Memphis! Conley bringt die Grizzlies wieder heran. 52:49 Thunder.

35.: Was ein Play! Durant mit dem Block gegen Conley, dann sprintet er nach vorn, wird von Westbrook angespielt und netzt den Dreier rein. Seine Punkte 28 bis 30! Thunder dank eines 14:2-Laufs plötzlich 66:51 vorne.

42.: Wieder Durant, wieder Weltklasse. Erst rennt er Battier davon, dann gelingt ihm gegen Randolph der Dunk. Und dass er defensiv durchaus was leisten kann, zeigt er mit seinem dritten Block. 84:69 Thunder.

46.: Showtime-Basketball! Thunder im Break: Harden könnte selbst abschließen, passt aber zurück auf den mitgelaufenen Durant, der per Dunk vollstreckt. 97:78 Thunder.

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Der Star des Spiels: Kevin Durant. Knüpfte im ersten Viertel an die schwache Leistung aus Spiel 6 an und kam nur auf eine Quote von 2/9. Doch wie sich der 22-Jährige selbst aus dem Tief zog, aggressiv blieb und Oklahoma City in die Conference Finals führte, war bestechend. In den folgenden drei Vierteln verwandelte er 11 seiner 16 Würfe für insgesamt 39 Punkte - und das in einem Do-or-Die-Spiel. 9 Rebounds und 3 Blocks sind Zeuge einer auch defensiv großartigen Leistung.

Der Flop des Spiels: Zach Randolph. Füllte den Statistikbogen mit einem Double-Double (17 Punkte, 10 Rebounds) - doch die Zahlen erfassen nicht, wie schlecht Z-Bo tatsächlich war. Kam nur schwer in Tritt und wurde vom sehr aktiven Collison (3 Blocks) fast komplett aus dem Spiel genommen. Hatte Anfang der zweiten Halbzeit eine gute Phase mit 6 schnellen Punkten, aber als die Thunder davonzogen, hatte auch Randolph nichts entgegenzusetzen.

Analyse: Das Rätseln hat ein Ende: Der nächste Gegner der Mavericks sind die Thunder. Doch übertrieben großer Respekt ist nicht vonnöten. Oklahoma City gewann zwar auch in der Höhe verdient und erfreut sich mit Durant und Westbrook über zwei Stars, die rechtzeitig zurück zu ihrer Bestform fanden.

Gegen Memphis zeigten sich die Thunder jedoch durchaus verwundbar. Wenn die Grizzlies nur einen Hauch besser geworfen und sich in den wichtigen Szenen etwas cleverer verhalten hätten, wäre Oklahoma City in größere Schwierigkeiten geraten.

Aus der ersten Fünf wussten nur Durant und Westbrook zu überzeugen, die anderen drei (Perkins, Ibaka, Sefolosha) haben offensiv fast nicht existiert. Dafür zeigte die Bank, dass sie ähnlich tief besetzt ist wie die der Mavs. Wann immer Harden (17 Punkte, 6/10) und Collison eingewechselt wurden, vitalisierten sie die Thunder.

Genau dieser Energieschub von den Rollenspielern ging den Grizzlies ab. Randolph war kein Faktor, alle anderen spielten durchwachsen bis enttäuschend. Nach dem Coup gegen San Antonio und der Marathon-Serie gegen Oklahoma City merkte man dem Überraschungsteam der Saison der Verschleiß deutlich an.

Für die Thunder hingegen geht es schon in der Nacht auf Mittwoch weiter: Dann steht Spiel 1 gegen die Mavs an, die deutlich ausgeruhter sind, dafür aber womöglich eine Weile brauchen, um ihren Rhythmus wiederzufinden.

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