Ring frei für die Conference Finals! In der Nacht von Sonntag auf Montag geht es im Osten los, wo die Chicago Bulls und die Miami Heat aufeinandertreffen. Obwohl das Team von Derrick Rose die beste Mannschaft der Regular Season war, gehen LeBron James, Dwyane Wade und Co. als leichter Favorit in die Vorschlussrunde.
Point Guard
Das spricht für Mike Bibby: Die Erfahrung und der Distanzwurf sind im Jahr 2011 die einzigen Faktoren, die Bibby noch zu einem brauchbaren NBA-Spieler machen. Der 33-Jährige wird auch in kritischen Momenten nicht in Panik geraten, das steht fest. Dass seine Dreier aber ausgerechnet in den Playoffs nur in 23,5 Prozent der Fälle im Korb landen, könnte noch zum Problem werden, je weiter Miami kommt. Zumal die Bulls auch am Perimeter stark verteidigen.
Fazit: Vorteil Chicago.
Shooting Guard
Das spricht für Dwyane Wade: Auf dem Papier ist das Shooting-Guard-Duell vielleicht der eklatanteste Vorteil für Miami. Bogans ist ein Rollenspieler, Wade ein sechsmaliger All-Star und MVP der Finals 2006. Und gerade gegen Chicago war er stets gut drauf in dieser Saison: In drei Spielen erzielte er 29 Punkte im Schnitt und traf 44 Prozent von der Dreierlinie. Man darf gespannt sein, wie er sich in den Playoffs in seiner Heimatstadt schlägt.
Fazit: Vorteil Miami.
Small Forward
Das spricht für LeBron James: Und dieser eine Spieler ist James (43,4 Minuten). Nicht viele Menschen auf diesem Planeten würden bezweifeln, dass er der Superduperstar unter den Stars der NBA ist. So tapfer sich Deng auch in den bisherigen Duellen geschlagen hat: Der King ist nicht zu stoppen. Sein Tempo, seine Power und seine Spielmacherfähigkeiten sind überwältigend. Die Bulls können ihn höchstens ein wenig ausbremsen.
Fazit: Vorteil Miami.
Power Forward
Das spricht für Chris Bosh: Bosh mag vielleicht nur die dritte Geige im Offensiv-Orchester Miamis spielen. Aber diese dritte Geige ist enorm wichtig. Denn wenn Bosh gut spielt, spielen die Heat gut. Er ist, abgesehen von Wade, die einzige Lowpost-Waffe, und aufgrund seines Wurfes aus der Mitteldistanz muss Chicago ihn überall auf dem Feld verfolgen. Das schafft zusätzliche Freiräume für die Slasher. Einfache Formel: Je besser Bosh trifft, desto enger wird er gedeckt, desto mehr Platz haben James und Wade. Dass der Ex-Raptor in der Defense noch mal zugelegt hat (9,6 Rebounds statt 8,3), ist ein weiterer Pluspunkt.
Fazit: Vorteil Miami.
Center
Das spricht für Joel Anthony: Man mag es kaum glauben, aber im Plus-Minus-Rating der Playoffs liegt Joel Anthony auf Platz vier (+102)! Heißt: Wenn er auf dem Feld steht, ist die Differenz zwischen erzielten und kassierten Punkte für Miami besonders positiv. Nur Luol Deng, Dirk Nowitzki (beide +108) und Derrick Rose (+103) sind noch besser. Anthony ist wahrlich keine Offensivwaffe. Aber weil er seine Freiwurfquote von 64,4 Prozent in der Regular Season auf 81,8 gesteigert hat, ist er auch keine Belastung mehr. Und seine Defense ist sowieso ein Upgrade zum behäbigen Ilgauskas.
Fazit: Vorteil Chicago.
Bank
Das spricht für Jones, Chalmers und Co.: Ein X-Faktor könnte Udonis Haslem werden. Der 30-Jährige ist im Grunde Miamis einzig brauchbarer Big-Man-Backup, doch nach seiner langen Verletzungspause hat er bisher erst drei Minuten in den Playoffs gespielt und 2 Fouls und 1 Turnover verbucht. Coach Spoelstra kündigte jedoch an, dass Haslem täglich besser in Form kommt und gegen Chicago eine Rolle spielen könnte. Ansonsten sind nur der genannte Jones und Point-Guard-Backup Chalmers, der de facto mehr Minuten bekommt als Bibby, echte Alternativen.
Fazit: Vorteil Chicago.
Coach
Das spricht für Erik Spoelstra: Spoelstra hat schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, musste aber lange Zeit um Anerkennung kämpfen. Wade war stets ein Unterstützer des 41-Jährigen, die Öffentlichkeit sah in ihm aber kaum mehr als einen Praktikanten Pat Rileys. Als es zu Beginn der Saison schlecht lief, gab es nicht wenige, die einen Rauswurf Spoelstras und eine Rückkehr von Heat-Präsident Riley auf die Bank forderten. Doch der Ex-Spieler des TuS Herten überstand diese Phase, verdiente sich mehr und mehr auch den Respekt von Superstar James und sitzt heute fester im Sattel denn je. Trotzdem wirken seine Systeme zum Teil noch unausgereift, in der Crunchtime verlässt er sich zu oft darauf, dass es seine Stars schon richten werden.
Fazit: Vorteil Chicago.
Prognose
Chicago gewinnt den Head-to-Head-Vergleich mit 4-3, aber heißt das zwangsläufig, dass die Bulls in die Finals einziehen? Natürlich nicht. Dennoch setzt SPOX auf den Ligaprimus: Die dominante Defense, das krasse Übergewicht auf der Point-Guard-Position und die enorme Heimstärke sind die entscheidenden Argumente. Auch wenn es James und Wade mit ihrer Klasse spannend machen werden. Bulls in sieben.
NBA: Die Ergebnisse der Playoffs im Überblick
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