"Wir haben eine tolle Mannschaft", sagte Bundestrainerin Ulla Koch, "aber wir haben einfach zu viele vermeidbare Fehler gemacht. Das ärgert mich."
Die Männer hatten am Samstag als Vierte sicher das Finale erreicht sowie Fabian Hambüchen und Marcel Nguyen ins Mehrkampf- und diverse Gerätefinals gebracht.
Die deutschen Damen ließen in einer durchwachsenen Vorstellung vor allem am Schwebebalken und beim Sprung eingeplante Punkte. Die bitter enttäuschte Mannschaft verfolgte auf der Tribüne, wie in der fünften Qualifikations-Gruppe am späten Abend Japan und Rumänien vorbeizogen.
Knapp gescheitert
Am Ende fehlten nur und 0,3 Punkte auf die achtplatzierten Kanadierinnen. "Das hat nichts mit Pech zu tun", sagte Trainerin Koch, "es war eben genau ein kleiner Fehler zu viel. Mir tut es um das Team so leid, das hart und gut gearbeitet hat."
Trost boten nur einige Qualifikationen für den Kampf um Einzel-Medaillen: Die Deutsche Meisterin Elisabeth Seitz (Mannheim) zieht als 14. der Einzelwertung (56.466 Punkte) in das Mehrkampf-Finale. Zudem erwarb sie als Achte einen Platz im Kampf um Gold am Stufenbarren. Die insgesamt enttäuschende Janine Jarosch, immerhin Mehrkampf-Zehnte der letzten WM, schied auf Rang 34 aus.
Chusovitinas Herzklopfen bei den sechsten Spielen
Zu einer wohl einmaligen Konstellation kommt es im Sprung-Finale: Die 37 Jahre alte Oksana Chusovitina steht bei ihren sechsten Olympischen Spielen als Vierte im Sprung im Endkampf. An diesem Gerät gewann sie vor vier Jahren Olympia-Bronze.
Die 16-jährige Janine Berger (Ulm) rangiert beim Sprung auf Rang sieben. "Mein Herz schlug beim Hereinkommen in die Halle ganz schnell", berichtete Chusovitina, die ihr erstes Olympia 1992 als 17-Jährige für die GUS (Nachfolger der Sowjetunion) erlebte. "Jetzt bin ich glücklich mit meinen Sprüngen, aber sehr traurig für die Mannschaft."
In der Gesamtwertung waren die USA vor Russland und China am Stärksten. In der Einzelwertung lag die Russin Wiktoria Komowa (60.632 Punkte) vor drei Amerikanerinnen, nämlich Alexandra Raisman (60.391 Punkte), Gabrielle Douglas (60.265) und Jordyn Wieber (60.032). Mehrkampf-Weltmeisterin Wieber verpasste damit den Einzel-Finalplatz gegenüber ihren Teamkolleginnen knapp und war in Tränen aufgelöst.