Letztes SPOX-Ranking vor WM-Start: Österreichs Stars sind arg gebeutelt, es gibt aber auch Überraschungen im Team. Die Favoriten kommen aus der Sch...
Am Dienstag beginnt die alpine Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen. Wer ist am besten in Form und damit Medaillenkandidat? SPOX stellt zum letzten Mal ein Ranking in den vier Disziplinen auf und sieht einen Haufen Überraschungen sowie gebeutelte Österreicher. Die Herren im SPOX-Check.
Die Österreicher trifft es knüppelhart. Nach Hans Grugger und Mario Scheiber fallen nun auch Georg Streitberger und Marcel Hirscher für die WM aus. Für den Super-G spielt vor allem Streitbergers Ausfall eine wichtige Rolle. Im fünften Rennen in Hinterstoder kam Hannes Reichelt mit seinem Sieg aus dem Nichts. Da es aber sein einziges Top-Ergebnis ist, hat er es nicht ins Ranking geschafft. Insgesamt gibt es in dieser Disziplin keinen klaren Favoriten - alles ist möglich in Garmisch.
1. Didier Cuche (SUI): Cuche wurde in Hinterstoder nur 19., profitiert aber davon, dass die Leistungen im Super-G generell sehr schwankend sind. Kein anderer Fahrer war über die Saison hinweg konstant genug, um Cuche zu verdrängen. Er hat immerhin die Plätze drei, vier und fünf in den Ergebnislisten stehen.
2. Ivica Kostelic (CRO): Ausgerechnet der Überflieger in Slalom und Kombination mausert sich immer mehr zur großen Bedrohung für die Speed-Spezialisten. Seinem überraschenden Sieg in Kitzbühel hat der Kroate Rang fünf in Hinterstoder folgen lassen. Mangels Konkurrenz ist er ganz nah dran an Platz eins im Ranking.
3. Michael Walchhofer (AUT): Sein Abwärtstrend war auch in Hinterstoder nicht zu stoppen, er ist aber nach Streitbergers Aus trotzdem die größte Medaillenhoffnung der Österreicher. Sein Sieg in Gröden war der Höhepunkt, aber der Ausfall in Kitzbühel und Rang 13 in Hinterstoder geben Anlass zu Zweifeln an seiner Topform.
4. Benjamin Raich (AUT): Neben Walchhofer hat sich Raich in Hinterstoder wieder ins Ranking gearbeitet. Er wurde Zweiter hinter Überraschungssieger Reichelt und scheint damit gerade noch rechtzeitig seiner Topform näher zu kommen. Vor seinem Ausfall in Kitzbühel kam er im Super-G in dieser Saison auf die Plätze vier, acht und zwölf.
5. Carlo Janka (SUI): Der zweite große Name neben Raich, der sich im Ranking zurückmeldet. Janka überzeugte mit Platz vier in Hinterstoder, nachdem es zwischendurch im Super-G ruhig um ihn geworden war. Das war nach Platz zwei zum Auftakt in Lake Louise noch ganz anders.
Teil 2: Riesenslalom-Ranking
Teil 3: Slalom-Ranking
Teil 4: Abfahrts-Ranking
Der fünfte und letzte Riesenslalom vor WM-Start brachte eine große Überraschung hervor. Der Sieger aus Österreich katapultierte sich in den Fokus des Formchecks. Auch ein Norweger mischt sich ein. Für Hinterstoder-Held Reichelt, der im Riesenslalom Vierter wurde, reicht es auch hier nicht zum Einzug ins Ranking. Felix Neureuther ist chancenlos.
1. Ted Ligety (USA): Der Alleinherrscher im Riesenslalom hat menschliche Züge gezeigt. Ligety, der die ersten drei Rennen der Saison klar gewonnen hat, machte zuerst in Adelboden im zweiten Lauf einen schweren Fehler und fiel weit zurück, dann reichte es in Hinterstoder nur zu Rang 13. Seine Goldwette ist nicht mehr so sicher wie vor einigen Wochen.
2. Aksel Lund Svindal (NOR): Wie im Super-G gibt es auch im Riesenslalom keinen klaren Favoriten mehr. Svindal hätte von Ligetys Schwäche profitieren können, er wurde in Hinterstoder aber auch nur Achter und meldete damit nicht gerade höchste Ansprüche auf Gold an. Sein Sieg in Adelboden macht ihn aber natürlich zum Medaillenkandidaten.
3. Cyprien Richard (FRA): Der heißeste Fahrer der beiden vorherigen Rennen ist in Hinterstoder nach Platz 20 wieder deutlich abgekühlt. Er war als Zweiter in Alta Badia schon ganz dicht an Ligety dran und hat das Rennen in Adelboden zeitgleich mit Svindal gewonnen. Nun gibt es aber Zweifel, ob er diese Galaform lange genug halten konnte.
4. Kjetil Jansrud (NOR): Der zweite Norweger ist ein neues Gesicht im Ranking. Heimlich, still und leise hat er sich nach vorne geschoben und erlebte mit Platz zwei in Hinterstoder sein Coming out. Ganz zu Saisonbeginn war er schon einmal auf dem Podium, danach geriet er ein wenig aus dem Fokus, blieb aber immer konstant.
5. Philipp Schörghofer (AUT): Der Sieger von Hinterstoder war zuvor nur den Experten ein Begriff, dabei ist seine gesamte Saison relativ konstant. Auch in Beaver Creek und Adelboden schaffte es Schörghofer schon unter die Top Ten. Das unterscheidet ihn von Teamkollege Reichelt und verschafft ihm einen Platz im Ranking.
Teil 1: Super-G-Ranking
Teil 3: Slalom-Ranking
Teil 4: Abfahrts-Ranking
Sieben Slaloms stehen in dieser Saison in den Ergebnislisten, dazu gab es den Parallel-Slalom in München. Am Wochenende gab es keinen Slalom, aber trotzdem eine Änderung im Ranking, denn Marcel Hirscher fällt nach seiner WM-Absage heraus.
1. Ivica Kostelic (CRO): Nach drei Siegen in vier Rennen hat Kostelic weder in Kitzbühel noch in Schladming den großen Wurf geschafft. Die Plätze zwei und fünf geben aber nicht den geringsten Anlass, daran zu zweifeln, dass er auch weiterhin der große Gold-Favorit in Garmisch ist.
2. Jean-Baptiste Grange (FRA): Wenn einer Kostelic schlagen kann, dann Grange. Er hat einen kuriosen Saisonverlauf. Nach dem Auftaktsieg in Levi kamen viele Ausfälle. Doch in Wengen hat er als Dritter seine Form wiedergefunden. Und was soll man sagen? Danach kam der Doppelsieg in Kitzbühel und Schladming. Stark!
3. Andre Myhrer (SWE): Seine Position bleibt gleich, weil seine Leistungen konstant bleiben. Nach seinen schwächeren Vorstellungen in Adelboden und Wengen waren die Plätze sechs und zwei in Österreich ein Motivationsschub genau zum richtigen Zeitpunkt.
4. Mattias Hargin (SWE): Hargin nimmt den Platz von Hirscher ein.Zunächst machte er nur durch spektakuläre Aufholjagden im zweiten Durchgang auf sich aufmerksam. Doch seit Hargin auch in den ersten Läufen schon vorne dabei ist, sind seine Ergebnisse richtig stark. In Zagreb war er schon mal Dritter, dann kamen die Plätze sieben und drei dazu.
5. Reinfried Herbst (AUT): Er kehrt für seinen Landsmann Hirscher zurück in die Top Fünf. Allein aufgrund seiner Erfahrung ist er schon ein Medaillenkandidat für Garmisch. Aber auch seine Ergebnisse machen ihn keinesfalls zu einer Notlösung. Ein dritter und zwei fünfte Plätze bürgen für die Qualität von Herbst.
Felix Neureuther (GER): Ihn nach den zuletzt gezeigten Leistungen noch als Medaillenkandidaten im Ranking zu lassen, wäre des Patriotismus zu viel. Elfter in Schladming war okay, aber angesichts des Ausfalls in Kitzbühel trotzdem zu wenig. Neureuther fehlt der Ausreißer nach oben.
Teil 1: Super-G-Ranking
Teil 2: Riesenslalom-Ranking
Teil 4: Abfahrts-Ranking
Die sechste und letzte Abfahrt vor der WM fand in Chamonix statt und wurde von zahlreichen Stürzen überschattet. Zudem waren nicht alle Stars am Start - zum Beispiel Bode Miller. Trotzdem gibt es einen klaren Favoriten.
1. Didier Cuche (SUI): Er hat seinen Sprung auf Platz eins gerechtfertigt. Seinem klaren Sieg in Kitzbühel ließ Cuche prompt den Erfolg in Chamonix folgen. Schon zuvor war sein perfekter Formaufbau in Richtung WM zu erkennen. Er wurde in Bormio Dritter und in Wengen Zweiter. Der Sieg in Garmisch führt nur über ihn.
2. Michael Walchhofer (AUT): Walchhofer hat sich gerade noch rechtzeitig vor der WM wieder berappelt. Nach dem Katastrophen-Wochenende in Kitzbühel war Rang fünf in Chamonix ein Lichtblick. Kehrt er doch noch einmal zur Galaform des Saisonstarts zurück? Immerhin siegte er in Lake Louise und Gröden.
3. Klaus Kroell (AUT): Nach seinem Sieg in Wengen und Platz neun in Kitzbühel ist Kroell wieder auf das Podium zurückgekehrt. Platz drei beweist, dass er neben Walchhofer der zweite heiße Tipp auf eine österreichische Medaille ist. Abgesehen von seinem Ausfall in Bormio kam Kroell in jedem Rennen in die Top Ten.
4. Silvan Zurbriggen (SUI): Für den Schweizer geht es einen weiteren Platz nach unten, weil der Trend gegen ihn spricht. Nach seinem Sieg in Gröden und Platz zwei in Bormio kam nicht mehr viel. Sowohl in Wengen als auch in Kitzbühel reichte es nur zu Platz 13. Zuletzt in Chamonix wurde es sogar nur der 16. Rang.
5. Bode Miller (USA): Er war in Chamonix nicht am Start, um sich auf die WM vorzubereiten. Davor zeigte seine Formkurve aber klar nach oben.Bisher war er nur mal in einer Kombination zu sehen, doch mit Platz zwei auf der Streif hat er auf seine achten Plätze in Wengen und Bormio noch einmal ordentlich etwas drauf gepackt.
Teil 1: Super-G-Ranking
Teil 2: Riesenslalom-Ranking
Teil 3: Slalom-Ranking
Stand im Gesamtweltcup der Herren